- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Unsere Familie hatte ein Appartement im Piratendorf der Anlage gebucht. Äußerlich ähnelte das Piratendorf einer Einfamilienhaussiedlung mit Handtuchgrundstück - das App. war ausreichend ausgestattet - beides aber nicht unbedingt einladend - was eher von der Anlage Inseldorf oder Altes Dorf zu sagen wäre. Einrichtungen wie Spielplatz, Kinderklub oder Gastronomie hätten zentraler in das Dorfhotel integriert werden müssen. So sind die Wege, gerade bei schlechtem Wetter und mit Kleinkindern, vom Piratendorf zum Restaurant lang, vom Alten Dorf wiederum der Weg zum Spielplatz/ Streichelzoo. Es gibt zwar eine Menge Pollerwagen, diese werden jedoch gerade in den Morgenstunden vom Reinigungsservice für eigene Belange eingesammelt. Ansonsten ist die gesamte Anlage sauber. Unschön, wenn auch ökologisch sicher o k, ist der Umstand, dass an fast jedem Haus eine Vielzahl von Schwalbennestern vorhanden sind, diese aber mit Sicherheit, gerade bei schlechtem Wetter und in den Abendstunden ihren . Erschwerend ist auch die Lage der Parkplätze. Die gesamte Anlage ist autofrei - sicher bei der Anzahl der vielen Kinder sinnvoll. Muss man aber ins Piratendorf, bleibt einem nur der Gepäcktransport mit dem Pollerwagen (was bei der Mitfahrt von Kindern zu mehrfachen Fahrten führt) oder die Anfahrt mit dem Pkw außerhalb der Anlage über einen sehr ausgefahrenen Feldweg (was für einen normalen Stadt-Pkw nicht öfters zu empfehlen ist). Eltern, die sich für ihre Kinder Fluglärm der Bundeswehr und Kinderängste ersparen möchten, sollten diese Anlage, welche übrigens seit 2006 den TUI-Holly-Titel nicht mehr erreicht hat - wohl zu Recht - tunlichst meiden. Es ist nicht alles Klasse, was als Klasse angeboten wird. Woanders sind Familien mit Kindern besser aufgehoben, mit oder ohne Kinderklub.
Größe und Ausstatung angemessen. Der Zustand des Objektes/Zimmers lies jedoch bereits das Alter der Anlage erkennen. Die Küche war mit allen Küchenutensilien i.O. Positiv hier der Safe, welcher anderenorts kostet. Unser App. hatte Balkon, welcher aufgrund der Tiefflüge, diesmal der der Schwalben und ihren Abwürfen, selten genutzt wurde.
Es gibt zwei Restaurants, wobei eins davon im Empfangsgebäude liegt und für die Bucher der Halbpension (Frühstück und Abendessen) genutzt wird. Gegessen wurde wider Erwarten zu Abend in zwei Schichten, was vom Veranstalter nicht angekündigt war und bei Mitnahme von Kleinkindern zu Stress führte, da Nachmittagsaktivitäten frühzeitig beendet werden mussten (1. Schicht begann 17.30 Uhr und endete 19 Uhr - 2. Schicht war ab 19.30 Uhr dran). Die Qualität der Speisen war mittelmäßig bis gut, nur streckenweise einfallslos. Früh und Abend gab es immer den gleichen Aufschnitt. Brötchen waren von Supermarktqualität und teilweise mit viel Luft und Malz gebacken. Man versuchte sich jeden Abend an einem Thema (Mecklenburg-Vorpommern, italienisch, griechisch...) - jedoch nur halbherzig. So gab es z.B. Panacotta am Griechenbuffet bzw. Erbsensuppe. Auch andere Dinge passten nicht zum Thema. Teilweise waren die Speisen nicht namentlich benannt, so dass z.B. eine gedachte Tomate mit Frischkäsefüllung als scharfes Etwas durchging und zu Tränen führte. Zu den Speisen gab es abends eine festgelegte Getränkekarte, so dass die Wahl und damit die Qual nicht groß waren. Zum Kaffee gab es Milch, wobei sich herausstellte, dass dies keine Kaffesahne war, sondern ganz normale Milch, umgefüllt aus dem Tetrapack in die Milchkännchen - vor den Augen der Gäste. Da sollte mehr drin sein! Viele Speisen, vorallem Salate, lassen das Gefühl aufkommen, dass man, wenn man als Gast die Küche betreten könnte, eine Vielzahl von großen Eimern, dem ehemaligen Transportbehälter der Speisen, zu erwarten hat - dem Großhändler sei Dank. Auch das Anrichten der Speisen war z.T. lieblos und nicht nachvollziehbar. Geräucherte Fische wurden teilweise portioniert in dem Maße, dass der Kopf mit wenigem Etwas oder wenig Etwas mit viel Schwanzflosse dran war oder die unteren Karnickelläufe noch mal geteilt wurden (obwohl von Natur aus bereits klein) mit dem Ergebnis, dass der zerhackte Knochen seine Splitter im Fleisch verteilte. Man sollte hier trotz des bestehenden Kinderbuffets daran denken, dass nicht alle Kinder von eben diesem Buffet es. Zum Kinderbuffet selber: Auch wenn diese Idee nicht schlecht ist, sollte man von Seiten des Dorfhotels eigenes Recht Gebrauch machen und darauf hinweisen, dass die Speisen doch bitte im Beisein der Eltern (trotz antiautoritärer Erziehung) entnommen werden sollten, da es zum Teil wüst aussah, vorallem am bzw. im Eisstand, wo nach kurzer Zeit nicht mehr 3 Eissorten vorhanden waren, sondern nur noch eine mit Namen Schleckerfatzi - alles bunt durcheinander und unappetittlich. Das Personal sollte auch darauf hinweisen, dass keine Speisen aus dem Restaurant mitgenommen werden, da einige Gäste sich ihre Stullenpakete zur Überbrückung bis zum Abendessen unübersehbar fertigten. Andere Gäste machten dies jedoch damit wieder wett, in dem man stilvoll alles auf seinen Teller packte, was Fisch und Fleisch war - ausgehungert eben!? Die Quantität war ausreichend, wobei manchmal erst Nachschub kam, wenn das letzte Teil die Buffetplatte verlassen hatte.
Das Personal ist freundlich, die Kinderbetreuung aus Sicht unseres Kindes anscheinend auch. Es gibt im Gebäude des Kinderklubs Wascheinrichtungen. Zusätzliche Serviceleistungen wurden nicht in Anspruch genommen. Das Rezeptionspersonal auf die Tiefflüge angesprochen gab sich hilflos in Auskünften hierzu ("Man könne da eh nichts machen.") Die Zimmerreinigung ist anscheinend oberflächlich - Brötchenkrümmel vom Vorgänger, klebrige Sessellehne, Sohn fischte alte Wurst aus dem Sitzpolster. Lampe im Bad defekt und bestellte Mikrowelle fehlte - beides wurde innerhalb von wenigen Minuten bzw. den nächsten Stunden behoben.
Da wären wir beim Titel "Tiefflieger". Über der Anlage fliegen zum Teil mehrmals am Tag Bundeswehrkampfflugzeuge im Tiefflug - so tief, dass man schon winken kann. Auf Nachfrage wurde von Seiten der Hotelleitung erklärt, dass man damit schon seit 15 Jahren (!) konfrontiert sei und ca. 1000 Tiefflüge im Jahr vorkämen. Dies soll sich zwar durch die engagierte Bevölkerung durch die Schließung des medial bekannten Bombodroms ändern, wann dies jedoch sein wird, steht noch offen. Weder vom Reiseveranstalter noch von Seiten des Anlagenbetreibers werden Hinweise auf die Flugbewegungen über der Anlage und deren Nähe bekannt gegeben - was man im Namen der Kinder als äußerst fahrlässig bewerten muss! Der Strand zum Fleesensee liegt ca. 2,5 km entfernt, man kann aber auch die zur Anlage gehörende SPA-Einrichtung nutzen (leider für Kinder - außer der Riesenrutsche - wenig einfallsreich gestaltet!). Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Form einer "Einkaufsmeile", welche aber von gähnender Leere geprägt war. Man sollte unbedingt den nächsten Ort Malchow aufsuchen, zum Ausflug, Bummeln, Bootsfahrt, Eis essen, interessantes Kloster-/Orgelmuseum - und, wenn nötig, zum Einkaufen. Bis Warnemünde/Rostock ist es gut eine Autobahn-Stunde. Schwerin lockt ebenfalls.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Hierzu ist bereits in den vorherigen Rubriken ausreichend beschrieben worden. Positiv und unüberseh- und hörbar ist der Resi-Kinderklub und seine Aktivitäten. Ob diese auch in dem Maße angenommen werden, kann nicht beurteilt werden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2009 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jens |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 5 |