- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel in der grünen Zitadelle von Magdeburg ist ein erst Ende 2005 fertig gestelltes Komfort-Hotel mit 42 Zimmern. Es liegt im 1. und 2. OG des Aufsehen und Gemüter erregenden Magdeburger Hundertwasser-Hauses. Es wirkt gepflegt, modern, innen etwas verwinkelt, jedoch mit familiärem Flair. Das Besondere an diesem Hotel ist seine Hundertwasser-Architektur, insbesondere im Bereich der Korridore und -Bäder. Die Betten sind 205 cm, einige 2,10 m lang, aber sehr hart. Alle Räume sind klimatisiert: dafür lassen sich die Fenster nicht öffnen. Weitere Ausstattung: Tiefgarage, Sauna, Safe, W-LAN. Die Sicherheitsausstattung ist sehr gut: beleuchtete Fluchtwegkennzeichnungen, Rauchmelder, Feuerlöscher, Fluchtwege über den begrünten Innenhof. Die Rezeption hat bis Mitternacht geöffnet. Wer in der Innenstadt übernachten möchte und es etwas gediegener, geräumiger und komfortabler liebt, sollte es mal mit dem in der Nähe liegenden Maritim versuchen, bei dem aber auch Licht und Schatten dicht beieinander liegen. Besser ist der Herrenkrug, der aber nur 2m-Betten hat. Geheimtipp: der 20 Km westlich von Magdeburg sehr ruhig gelegene, moderne Bördehof in Ebendorf, Magdeburger Straße 42. Siehe www.boedehof.de. Handy-Erreichbarkeit ist auf allen Netzen gegeben. Wegen der harten Betten und dem einfachen Frühstück ist das Preis-Leistungsverhältnis nur als mittelmäßig zu beurteilen, obwohl das Hotel eine Besichtigung bzw. Probeübernachtung wert ist. Empfehlung: Hausführung durch den Gebäudekomplex "Grüne Zitadelle von Magdeburg" (bis zu 6 Führungen parallel zu jeder vollen Stunde mit wertvollen Hintergrundinformationen).
Das Einzelzimmer Nr. 7 liegt in der 1. Etage zur sehr belebten Straßenseite, hat einen engen, längeren Korridor, dahinter ein nur 8 m² kleines Gästezimmer. Es bietet nur beengte Platzverhältnisse. Das Doppelzimmer Zimmer Nr. 10 (Aufpreis zum EZ Nr.7: nur 10 Euro) liegt in der 1. Etage zur sehr ruhigen, begrünten Innenhofseite und in der Nähe zur Sauna. Das etwas über 15 m² große Zimmer wirkt durch große Fenster hell und freundlich und durch die 3,60 m hohe Decke einigermaßen geräumig. Die 2,12, m hohe Eingangstür führt auch bei größeren Menschen nicht so schnell zu Kopfschmerzen. Die Sicherheit ist durch einen Fluchtwegeplan, Rauchmelder und Terrassentür zur begrünten Dachterrasse gegeben. Das moderne 2,10 m-Bett (Breite: 1,60 m) hat einen Kopf- und Fußteil, leider außerordentlich harte, nur 12 cm dünne und sehr leichte Kaltschaummatratzen mit Latexüberzug. Sie ruhen auf einem einteiligen, offenbar in der Härte verstellbaren Lattenrost, der sich aber nur zwischen brutal- und extrem hart einstellen lässt. Der Schlafkomfort gleicht beinahe einer auf den Fußboden gelegten Iso-Matte. Der Rezeption sind Gästebeschwerden wegen der harten Matratzen bekannt. Neben dem Bett stehen zwei viel zu kleine Mini-Nachttisch-Konsolen. Die Möblierung ist hell, modern und individuell. Der 100 cm breite Kleiderschrank ist für ein DZ etwas zu klein. Er enthält einen Tresor als Wertsachenbehälter. Daneben gibt es eine ausreichend große Kofferablage. Es gibt keinen Schreibtisch, nur ein 62 cm schmales und nicht ergonomisches Sideboard neben dem Kleiderschrank, das nur ein beengtes Arbeiten zulässt und mit 82,5 cm zudem für PC-Arbeiten zu hoch ist. Die Fenster der vollklimatisierten Zimmer bieten keine Möglichkeit zum Kippen oder Öffnen. Zum begrünten Innenhof führt aber über zwei Treppenstufen eine breite, nur schwenkbare Terrassentür mit Sicherheitskette. Die Wände sind gemäß Hundertwasser-Vorgabe alle weiß verputzt. An ihnen hängen - zum Stil des Hauses passend - Bilder von Gustav Klimt und August Macke. Technik: ein 53 cm-Fernseher mit Fernbedienung und Kabelanschluss, Mini-Bar mit Absorberkühlschrank, modernes Tastentelefon. Ein dimmbarer Deckenfluter mit Leselampe und zwei unpraktische, weil nur im Sitzen erreichbare Nachttischlampen, die schnell sehr heiß werden, sorgen für eine Mindestbeleuchtung. Die Geräusche innen und außen sind sehr gering. Die von Friedensreich Stowasser (Künstlername: Hundertwasser) individuell entworfenen, innen liegenden, mit knapp 3,4 m² ziemlich kleinen Badezimmer wurden künstlerisch gestaltet und sind in ihrer originellen Art wirklich sehenswert. Die Wände und die Fußböden sind asymmetrisch gefliest, überwiegend weiß und mit kleinen bunten Fliesenstücken künstlerisch gestaltet. In der Wand zur Zimmerdiele befinden sich Glasbausteine, die einen Durchblick ermöglichen. Der künstlerisch extrovertierte und oft nackt herumlaufende Architekt legte allerdings mehr Wert auf eine optische Gestaltung durch fließende Formen als auf Funktionalität. Z.B. sind die Ablagen über dem Waschtisch ausgesprochen klein, zudem das Fliesenmosaik zur Wandseite hochgezogen, so dass größere Gegenstände kaum Halt finden und nach jedem Aufstellen zunächst in das Waschbecken purzeln. Dieses ist ohnehin so klein, dass es lediglich für die Zahnpflege taugt. Auch die 80 x 75 cm kleine Dusche fällt mehr durch ihr poppiges Design als ihre Funktionalität auf. Die Hand- und Badetücher werden auf Wunsch gewechselt. Ein Haarföhn ist vorhanden. Die Be-/Entlüftung erfolgt durch einen leisen Deckenventilator. Die Beleuchtung über dem großen Spiegel ist ausreichend hell. Geräusche wurden keine festgestellt. Fazit: Ein originelles Hotel, mehr zur Besichtigung oder Einmalübernachtung als zum Urlaubsquartier geeignet.
Es können nur Aussagen zum Frühstücksbüfett getroffen werden. Frühstückszeit ist von 7.00 - 10.00 Uhr. Das Frühstück muss im angrenzenden Kaffee eingenommen werden, was über den kleinen Innenhof erreicht wird. Das kleine und relativ einfache Frühstücksbüfett besteht aus 2 Sorten Milchbrötchen, eine Sorte Graubrot, einige Sorten Marmeladen, nur eine Sorte Honig, Butter, Margarine, einfacher Wurst- und Käseaufschnitt, Schinken, 3 Sorten Müsli, Cornflakes, Milch. Zusätzlich gibt es Eier, Rührei mit Speck und Würstchen, Quark- und Joghurtspeisen, Orangensaft, Grapefruitsaft, Multivitaminsaft. Wegen der schlechten Magdeburger Wasserqualität wurde der mit Leitungswasser zubereitete Kaffee nicht probiert. Meinem Wunsch nach mit kohlensäurefreiem Mineralwasser zubereiteten Kaffee wurde nicht entsprochen. Die Bedienung wirkt zwar fürsorglich, ist aber ein wenig unbedarft. Denn eine Woche vor meinem Aufenthalt fragte ich per E-Mail nach einem oecotrophologischen Frühstücksangebot. Die Frühstücksbedienung rief mich zurück und schlug mir einen Gemüseteller vor. Dies lehnte ich ab, wünschte aber (ggf. gegen Aufpreis) Vollkornbrötchen bzw. -Brot mit einer größeren Honig-Auswahl. Zu meinem Entsetzen wurde mir aber bei meinem Besuch ein mit Gurkenscheiben belegter Teller überreicht. Folge: 8,50 Euro für zwei Glas O-Saft und ein hungriger Magen nach dem sogenannten Frühstück.
Die Damen an der Rezeption sind sehr freundlich und entgegenkommend. Der Zimmerservice ist gut. Lediglich das Personal für den Frühstücksservice wirkt ein wenig unbedarft und überfordert, sobald ein ernährungsbewusster Gast nach einem oecotrophologisch orientierten Angebot fragt (siehe Gastronomie).
Das Hotel liegt optimal zwischen HBF und Elbufer direkt an der Haupteinkaufsstraße von Magdeburg; besonders für Bahnreisende geeignet. Reguläre Parkplätze gibt es vor dem Haus keine, aber ein paar Haltemöglichkeiten für PKW's. Hotelgäste können die gebührenpflichtige (10,- €/Nacht) und auch für 5,25 m-Luxuskarossen geräumige Tiefgarage unter dem Hotel nutzen. Anfahrt über HBF , Breiter Weg oder über die Elbuferstraße.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im Juni 2006 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ulrich |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 56 |