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Gerald (26-30)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Freunde • April 2011 • 3-5 Tage • Sonstige
Hier wäre Generalsanierung der Zimmer angesagt...
4,2 / 6

Allgemein
  • Behindertenfreundlichkeit
    Sehr schlecht
  • Zustand des Hotels
    Eher schlecht
  • Allgemeine Sauberkeit
    Eher gut

Das Hotel Eden liegt unweit des Karlsruher Bahnhofs und somit zentral, dennoch in ruhiger Gegend. Das Haus wirbt einerseits mit „gemütlichen Zimmern“ und verspricht auf seiner Website besonderen Komfort und „neuen Glanz“ nach „umfangreichen Renovierungsarbeiten im Jahr 2009“. Leider merkt der Gast davon kaum etwas. Zwar waren der Empfang an der Rezeption freundlich und der Check-In unkompliziert, aber wirklich „hotelgerecht“ zeigt sich die Ausstattung des Hauses nicht. Zunächst muss der Gast mit seinem Gepäck beim Haupteingang mehrere Stufen überwinden, erst danach kann man den Lift benützen. Dieser ist jedoch nur für drei Personen dimensioniert – wenn diese sehr schlank und ohne Gepäck unterwegs sind. Mit normalem Reisegepäck müssen sich selbst zwei schlanke Personen in den engen Lift regelrecht hineinquetschen. Und wenn das Housekeeping dann mit den Wäschewagen unterwegs ist, kann's auch schon mal zu längeren Wartezeiten kommen, da eben nur dieser einzige Aufzug vorhanden ist. Unser Zimmer im vierten Stock des Hauses lag unter der Dachschräge. Dies hatte zur Folge, dass man sowohl an einer Seite des Betts Probleme hatte, heranzugehen, und auch das Badezimmer wies nur sehr eingeschränkte Stehhöhe für normalgroße Menschen auf. Die Zimmereinrichtung sah aus wie vom Flohmarkt oder Altwarenhändler – uneinheitlich, zusammengewürfelt, nicht funktionell und teilweise abenteuerlich improvisiert. Anstatt Steckdosen an den benötigten Stellen zu installieren, wurde einfach ein Verlängerungskabel gelegt. Auch diverse andere Verkabelungen lagen unverkleidet am Boden herum. An jeder Bettseite befanden sich jeweils eine Steckdose und zwei Schalter – letztere jedoch ohne Funktion. Ein Blick in den Spalt der Abdeckung verriet auch, weshalb: die Installationsdosen dahinter waren gähnend leer. Das An- und Abschalten der Zimmerbeleuchtung musste also direkt bei der Eingangstüre erfolgen. Das TV-Gerät brachte eine Handvoll Kanäle, größtenteils jedoch verflimmert, und zählte zum Modell Uralt. Dafür wird sogar Pay-TV vermarktet – beim Durchzappen stößt man unweigerlich auf zwei pornografische Kanäle, die man offenbar hinzubuchen kann. Das Fernsehgerät lud in unserem Fall aber keinesfalls zur Benutzung ein, da es so positioniert war, dass es sich außerhalb des normalen Blickwinkels des Gastes befand. Das Badezimmer war mit schief montiertem Waschbecken – Risse in der Keramik inklusive! - ausgestattet, sowie einer viel zu kleinen Dusche mit Vorhang, welcher sich bei Benützung der Brause durch die auftretende Thermik stets nach innen wölbte und man das Teil permanent an seinem Körper kleben hatte. Auch konnte man die Handbrause nicht sinnvoll montieren – durch den Wasserdruck wurde diese ständig derart zur Seite gedreht, dass man unweigerlich den Boden des Raumes flutete. Passenderweise bot der Vorhang nämlich keinen unteren Abschluss. Auch der WC-Spülkasten war offensichtlich von einem kreativen Bastler bearbeitet worden – für den zuführenden Wasserschlauch hatte man ganz einfach eine Ecke aus dem Kunststoffdeckel ausgesägt. Sämtliche Türstöcke und Fensterrahmen zeigten sich desolat und dringend renovierungsbedürftig – zerkratzt, abgesplitterter Lack, Kantenschäden. Das Frühstück wird im Wintergarten des Hauses serviert, der sich einladend und hell präsentiert. Hier wurde offenbar tatsächlich renoviert. Das Buffet entspricht dem Standard eines 3-Sterne-Hauses durchaus. Für den „Snack zwischendurch“ gibt es einen Automaten. Über die Depotzeit der darin angebotenen Produkte möchte ich lieber nicht mutmaßen – eine Mitte April an diesem Gerät um EUR 1,80 gekaufte Coca Cola-Flasche lag gerade noch innerhalb des Mindesthaltbarkeitsdatums und war mit Reklameaufschriften einer Werbeaktion des vergangenen Jahres versehen. Wie es also bei deutlich weniger populären Artikeln aussehen mag, könnte man sich entsprechend ausmalen. Wer mit Pkw anreist, kann entweder die hoteleigenen Garagenplätze zu EUR 8,00 pro Tag nützen, oder sein Fahrzeug an der Straße parken – dort ist jedoch werktags von 8 bis 20 Uhr gebührenpflichtige Kurzparkzone. Ich vergebe grundsätzlich nicht leichtfertig Bewertungen, die auf das Urteil „keine Weiterempfehlung“ hinauslaufen. Wenn ein Hotel jedoch mit „umfangreicher Renovierung“ wirbt und entsprechenden Komfort verspricht, ist es enttäuschend, als Gast in einem solchen Umfeld zu landen. Dass es auch um andere Zimmer keineswegs besser bestellt ist, zeigte auch jenes unserer mitreisenden Freunde – improvisierte Schiebetüraufhängungen, aus der Wand ausgebrochene Handtuchhalterungen und aus Holzteilen hervorstehenden Schrauben mit entsprechender Verletzungsgefahr zeichneten auch dort ein eindeutiges Bild, ebenso wie die gleichermaßen abgewohnte und uneinheitliche, alte Ausstattung. Das Haus hätte definitiv eine Generalsanierung von Grund auf nötig, dann wäre es mit Sicherheit in puncto Lage und Preis-Leistungs-Verhältnis in Ordnung. In seinem derzeitigen Zustand kann das Hotel jedoch nur durch seine Gastronomieräumlichkeiten und das freundliche Personal punkten – im Gesamtpaket leider zu wenig.


Zimmer
  • Eher gut
    • Zimmergröße
      Eher schlecht
    • Sauberkeit
      Gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Eher schlecht

    Restaurant & Bars
  • Gut
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Gut
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Sehr gut
    • Essensauswahl
      Gut
    • Geschmack
      Gut

    Service
  • Sehr gut
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Gut
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Sehr gut

    Lage & Umgebung
  • Eher gut
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Eher gut

    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Hotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Freunde
    Dauer:3-5 Tage im April 2011
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Gerald
    Alter:26-30
    Bewertungen:48