Armas Bella Sun

Das Hotel Club Bella Sun besitzt in der Saison 2005 bereits 4 Sterne (Landeskategorie), weshalb man verständlicherweise auch gewisse Ansprüche stellt. So war das Service-Personal nur bedingt der deutschen oder auch englischen Sprache mächtig, was jegliche Art von Problemerörterung an der Rezeption oder auch im Zimmer erschwerte. Angesichts der Tatsache, dass in unserer Reisezeit 80% der Gäste Russen waren, sind Fremdsprachenkenntnisse dann wohl auch nicht nötig. So war die Animation am ersten Abend in Türkisch und Russisch gehalten - danke! Hinsichtlich der Sauberkeit der Hotelanlage und auch der Zimmer gab es nichts zu beanstanden. Doch ist der Club im allgemeinen sehr kompakt gebaut und bei starker Belegung kommt man sich doch arg beengt vor. Liegen am Pool und Strand müssen entsprechend früh (so ab 9Uhr) belegt werden. Als All Inklusive Hotel versagte der Club leider völlig. Laut Katalog hätte es einen Mitternachtsimbiß geben sollen: Fehlanzeige! Tennis kostenlos spielen: viel Spaß! Tischtennis: 1 Platte vorhanden! Essen und Trinken: siehe unten! Strandbar: abgebrannt - allerdings neue Bar gerade im Bau! Unsere Empfehlung: Kein Bella Sun!!!

Unser Zimmer hatte ein Doppel und ein Einzelbett, mehrere Schränke, einen leeren Kühlschrank, Mietsafe, einen Tisch und zwei Stühle, einen kleinen Balkon, Fernseher mit deutschen Kanälen, Telefon und eine Klimaanlage, für die man eine Fernbedienung mieten muß. Der Platz war ausreichend und das Zimmer sauber. Das Bad war klein mit WC, Dusche, Waschbecken und Fön. Der Wasserdruck ließ zur Sturmzeit (kurz vorm Abendessen) stark nach. Der Ausblick war zu einem nebenliegenden Hotel hin - nachts konnte es von da etwas laut rüber kommen. Insgesamt war das Zimer ziemlich hellhörig - was aber nicht ungewöhnlich ist. Aber alles in allem konnte man mit dem Zimmer zufrieden sein.

Das traurigste Kapitel fürs Bella Sun. Wer hier All-Inklusiv als Aufforderung für Schlemmen und Wohlergehen auffaßt, wird herb enttäuscht. Das einzige Restaurant des Hotels ist für die Anzahl der Gäste viel zu klein. Übles Gedränge am Buffet ist vorprogrammiert. Es werden ausschließlich nationale (und vielleicht noch russische - wer weiß das schon) Speisen angeboten, und auch da ist die Auswahl sehr bescheiden. Zudem gibts es jeden Tag das gleiche und teilweise auch dasselbe (Reste werden wiederverwertet). Aber das macht nichts: Man bekommt eh nichts ab! Die russischen Gäste müssen in ihrer Heimat offensichtlich ziemlich hungern, anders ist dieser ungebremste Ansturm aufs Buffet nicht zu erklären. Oft hatten die zahlreichen russischen Familien mehr Essen auf ihrem Tisch, als es noch am Buffet gab. An Fleischgerichte war kaum ranzukommen, es sei denn, man nahm Wartezeiten von bis zu 20Minuten in Kauf. Am letzten Abend unserer Reise wurden Erdbeeren angeboten: Kaum hatten die Kellner eine volle Schüssel ans Buffet gestellt, schaufelten bis zu sechs russische Mütter gleichzeitig mit bloßen Händen (!!!) ihre Teller bis oben hin voll. Da mussten selbst die Türken lachen. Wir haben übrigens nicht eine Erdbeere abbekommen. Traurig war immer nur, wenn den Russen etwas von ihren Tellern nicht schmeckte, denn das wurde dann weggeschmissen, während ich die Reste aus den Buffet-Trögen kratzte. Achja, die Getränke werden bis zu Unkenntlichkeit gepanscht - Prost!

Das Hotelpersonal versteht selten gut deutsch. Auch die Kommunikation über Englisch ist oft sehr schwierig. Dafür wird man häufig auf russisch angesprochen - angesichts der Gästestruktur verständlich. Der Chek-In morgens um 7Uhr verlief schleppend: Es war nur ein Rezeptionist da. Zudem muss man seinen Ausweis abgeben - beim Check-Out wird man allerdings nicht daran erinnert, ihn wieder mitzunehmen. Der Page war nicht in der Lage den Safe zu bedienen, was angesichts der Tatsache, dass dieser problemlos abgeschraubt und alle Wertsachen bequem im Safe unterm Arm weggeklaut werden können, noch das kleinere Ärgernis war. Die Zimmerreinigung war tadelos. Allerdings war nie absehbar, wann die Zimmer gemacht wurden: irgendwann zwischen 9Uhr und 16Uhr. Die Kellner waren zu flott: Noch während man den letzten Bissen zu sich nahm, wurde einem schon der Teller entrissen. Der Koch an der Poolbar war hoffnungslos überfordert, da sich pünktlich um 12Uhr dutzende Gäste um Hamburger, Pommes und Pasta prügelten.

Das Hotel liegt in Kumköy ganz in der Nähe von Side an einer Nebenstraße. Nebenan liegt das ebenfalls 4-Sterne-Hotel Corolla. Die Fahrt vom Flughafen Antalya dauert auf direktem Weg eine knappe Stunde. Die Fahrt mit dem drolligen Dolmush nach Side hat man nach 10Minuten hinter sich und kostet 1Euro. Wenn man sich dann noch 5Minuten für 30Cent mit dem Traktor ziehen läßt, ist man direkt an der Einkaufsmeile Sides. Fürs Taxi bezahlt man für die gesamte Strecke 6Euro. Allerdings gibt es auch genügend Einkaufsmöglichkeiten in Kumköy direkt, die alle innerhalb von 15Minuten zu Fuß erreicht werden können. Das Hotel liegt nicht direkt am Strand, sondern ist ca. 5Minuten zu Fuß davon entfernt an ein paar günstigen Geschäften vorbei über einen schmalen Weg zu erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wer es im Urlaub gerne Sprotlich mag: der Tennisplatz ist eine echte Herausforderung, die eine Tischtennisplatte ständig belegt, die Aerobic-Kurse lachhaft und Dart nicht wirklich sportlich. Dafür kann man jederzeit am Strand Beach-Volleyball spielen. Das wars dann auch schon. Jetski, Parasailing, Tretboot und Wasserski werden am Strand von lokalen Anbietern angeboten. Die Animation hat immer den Drang einen auf russisch anzuquatschen und sorgt mit ihrer Ideenlosigkeit für ein mittleidiges Lächeln, kann mitunter aber auch ziemlich auf die Nerven gehen. Die angebliche kostenlose Sauna haben wir nicht gesehen. Die Pools waren sauber und gepflegt, und für Kinder gab es zwei Rutschen. Der Sand-Strand war auch sauber, und die Liegen waren von der prallen Sonne geschützt. Auflagen kosteten 1Euro. Allerdings trieben sich während unseres Aufenthaltes mehrere herrenlose Hunde am Strand herum: Achtet auf Eure Kinder! Duschen gab es am Strand keine und auch keine Strandbar (alles im Winter abgebrannt) - dafür wurden ein paar Tische mit Zapfanlage aufgebaut und zur Mittagszeit gab es Sandwiches. Nicht wirklich toll.