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Volker (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • März 2007 • 3-5 Tage • Sonstige
Altersheim trifft auf Jugendherberge
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das Aquamarina gehört zur Hotelkette Aquahotels, die mehrere Hotelanlagen an der Costa del Maresme betreibt. Es ist mit über 600 Zimmern die größte Hotelanlage vor Ort. Neben Rezeption verfügt es über eine kleine Lobby mit angeschlossener Bar und Speisesaal. Abendveranstaltungen sowie das Unterhaltungsprogramm finden in einem ebenerdigen großen Saal statt. Zur Fahrt in eines der fünf Stockwerke, stehen drei permanent überlastete Aufzüge zu Verfügung. In den einzelnen Stockwerken führen ewig lange Gänge zu den Zimmern, die auf Grund einer leichten Bauweise sehr hellhörig sind. Allgemein empfanden wir das Hotel als sehr laut. Die Gartenanlage mit dem für ein so großes Haus viel zu kleinen Pool, ist dank der Palmen und einiger subtropischer Pflanzen recht ansprechend; das Hotel selbst wirkt kalt. An der Promenade gibt es einen Lebensmittelladen, ein Geschäft mit allerlei touristischem Bedarf, einen Friseur sowie ein Fast-Foot Restaurant. Diese Geschäfte werden unter der Regie des Hotels betrieben. Im Hotel selbst gibt es noch eine Pizzeria, weiterhin Gesellschafts- und Fitnessraum, Spielzimmer, Kofferabstellraum etc.. Internetterminal sowie Telefonkabinen befinden sich im Bereich der Rezeption. Die Hotelleitung setzt sehr nahezu ausschließlich auf Reisegruppen. Zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes waren gut ein Drittel spanische Senioren jenseits der 70, die hier teilweise wochenlang bei Vollverpflegung residierten (das Altenheim käme teurer ...); ein weiteres Drittel waren bunt gemischte Jugendgruppen aus aller Herren Länder auf Klassenfahrt, die dafür sorgten, dass im Hotel die Lautstärke einer Schule zur Pausenzeit vorherrschte; das verbleibende Drittel waren Busreisende aus Frankreich, Italien, Mittel- und Nordeuropa; von Individualreisenden wird das Haus weniger gebucht. Gäste aus Osteuropa oder Russland waren im Hotel nicht vertreten. Wir hatten Santa Susanna als Standortquartier für Barcelona Besuche ausgesucht. Gerade in der Vor- und Nachsaison liegen die Übernachtungspreise hier deutlich unter denen der Hotels in Barcelona. Dank der Bahnverbindung ist Barcelona auch nur einen ‚Katzensprung’ entfernt. Von Santa Susanna aus lassen sich per Ausflug aber auch Orte wie Tossa de Mar besuchen. Einem Ort mit Flair und Ambiente, den man in Santa Susanna vergebens sucht. Wenn es dann unbedingt Santa Susanne sein müsste, würde ich mich für ein anderes Hotel entscheiden. - Urlaub in der Jugendherberge bei mieser Massenabfertigung sollte den Jugendgruppen vorbehalten sein. Mich sieht dieses Hotel nicht wieder.


Zimmer
  • Eher gut
  • Die Zimmer sind alle renoviert und ansprechend eingerichtet. Sie verfügen je nach Typ über zwei Einzelbetten, ein Queensizebett und ein Zustellbett oder über zwei Queensizebetten. Spezielle Familienzimmer verfügen über zwei miteinander verbundene Schlafzimmer und teilweise einen gemeinsamen Vorraum. Die Zimmer sind klimatisiert, die Klimaanlage ist individuell regulierbar. Weiterhin sind die Zimmer mit Mietsafe, TV und Direktwahltelefon ausgestattet. Das Bad mit Waschtisch, Wanne, WC und Bidet ist ausreichend groß, ebenso der mit zwei Stühlen und einem Tisch möblierte Balkon. Vom Balkon aus hat man je nach Lage Blick in den W-förmig angelegten Innenhof, je nach Stockwerk auch seitlichen Meerblick. Von einem Teil der Zimmer blickt man auf das Nachbarhotels bzw. dessen Pool, von einem anderen Teil über Gemüsegärten auf das bergige Hinterland. Achtung rechts vom Hotel (Richtung Pineda de Mar) befindet sich eine Großbaustelle, wer also nicht auf den Rohbau blicken möchte und vom Presslufthammer geweckt werden will, sollte ein Zimmer in diesem Bereich ablehnen. Die Wände der Zimmer sind in leider sehr hellhöriger Trockenbauweise erstellte. Das nächtliche Schnarchen des Zimmernachbars, die Toilettenspülung oder das Duschen der neben und höhergelegenen Zimmer waren unüberhörbar; unerträglich der nächtliche Umtrieb auf den Fluren und die Feten in den Zimmern der Jugendgruppen. Wir wurden zunächst in einem Flügel untergebracht indem tags drauf zwei griechischen und englischen Schulklassen ihre Zimmer bezogen. – In den mit je vier Personen belegten Zimmer lärmten die Jungendliche so, dass selbst die Hotelleitung ein Einsehen hatte und uns nach einer fast schlaflosen Nacht ein Familienzimmer mit Vorraum im ‚spanischen Hoteltrakt’ zur Verfügung stellte.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Der riesige Speisesaal, der für ein 600 Zimmer Hotel immer noch zu klein ist, liegt ebenerdig. Fast alle Fenster sind mit einem milchglasähnlichen Aufkleber blind gemacht – möglicherweise würden die Gäste zu lange verweilen, wenn Sie bei Blick in die Gartenanlage speisen könnten. Stets herrschte reges Treiben; schwerhörige Seniorengruppen sorgten gemeinsam mit den Jugendgruppen für einen Geräuschpegel, der mit dem einer jeden Werkskanine konkurrieren könnte. Geschmacklich hingegen dürfte die Köche der meisten mir bekannten Kantinen kein Problem haben, die einfallslos und langweilige Küche des Hotels Aquamarina zu schlagen. Neben den Personal wird auch am Essen kräftig gespart – die Qualität und Quantität sind unterer Durchschnitt. Lassen Sie mich einige Beispiel nennen: morgens und abends fanden wir in Scheiben geschnittenen Blockgouda sowie Formforderschinken auf dem Buffet. Eine andere Sorte Käse gab es nie, der schlonzige Schinken wurde abwechselnd durch leuchtend orange Salami oder Mortadella ergänzt. Backwaren wie Madeleins, Croissants etc. kamen aus den Vakuumpacks einer der Großbäckerei – der Geschmack von Backtriebmitteln dominierte. Die Küche setzt überwiegend gefrorene Ware ein. Fisch (stets mit viel Haut und Gräten) und Schweinefleisch (so dünn geschnitten, dass es einfach nur zäh werden kann) kam meist gefroren auf den Grill. Gemüse sowie Kartoffelprodukte gefroren in den Konvektomat. Meeresfrüchte, hochwertige Fische, Rind oder Lamm, spanische Produkte wie Salami (Fuet), Landschinken (Jamon Serrano) oder Manchego-Käse, gab es genauso wenig wie ‚thematische’ Buffets. Die faden Speisen wurden meist lieblos auf Platten oder in Schüsseln geknallt. Präsentation und Dekoration mangelhaft bis nicht vorhanden. Die Krönung: Reste des Vortags fanden ihre Reinkarnation auf dem Salatbuffet, so wurde z. B. an die Spagetti mit Pesto des Vortags einfach Essig geschüttet. Anstatt Paella wurde Reis mit den in Scheiben geschnittenen Resten der groben Würstel vom Frühstücksbuffet gereicht. Nudel und Soße wurden stets schon in der Küche vereint und lagen dann pappig in Warmhalteschalen. Beim Nachspeisenbuffet wurde Eis und Jogurt in Portionsbechern abgegeben, Obst wie Äpfel und Orangen wurde ungewaschen aus dem Karton nachgefüllt.


    Service
  • Eher schlecht
  • Schon an der Rezeption zeigte sich, dass am Personal gespart wird, hier hatten wir den Eindruck, dass das Personal bemüht aber vielfach überfordert ist. Eklatanter im Speisesaal, das vorhandene Servicepersonal reichte bei Weitem nicht aus um den Service zu bieten, den man von einem Haus der *** Kategorie erwarten dürfte. Teller wurden kaum abgetragen, überall Geschirrberge, selbst frei werdende Tische wurden nur zögerlich neu eingedeckt; - oft dauerte es einige Zeit bis man einen Tisch fand. Der Getränkeservice hingegen klappte – wobei auf den fest reservierte Tischen der spanischen Senioren stets schon Wasser und Wein stand, zahlreiche Gäste die Getränke selber holten bzw. nichts tranken. Die Reinigung der Zimmer schien oberflächlich betrachtet in Ordnung zu sein, ein näheres Hinblicken zeigte jedoch auch hier nur Mittelmaß. Am Kopfteil des Bettes waren noch die Flecken vom Haargel des Vorbewohners, der nach dem Duschen beschlagene Spiegel zeigte, dass er eben nur oberflächlich abgewischt wurde.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Santa Susanna liegt an der Costa del Maresme, die sich von Blanes bis Barcelona erstreckt. Dieser Küstenabschnitt wurde früher zur Costa Brava gezählt, die sich im Norden anschließt. Barcelona ist etwa 60 km, Girona 50 km entfernt. Die Hotelzone von Santa Susanne ist eine reine Retortensiedlung, die mittlerweile mit dem touristischen Malgrat de Mar zusammengewachsen ist. Natürlich gewachsene Strukturen findet man allenfalls in den alten Ortskernen von Santa Susanna und in der Malgrat; in der Hotelzone selbst orientiert sich das gesamte Angebot ausschließlich am touristischen Bedarf. Die Hotel und Appartementanlagen sind sehr dicht aneinander gebaut und alle unweit der neu angelegten Promenade gelegen. In Richtung Malgrat verdichtet sich die Bebauung noch weiter zur einer regelrechten Betonwüste. Von der Promenade aus hat man jedoch nie direkten Zugang zum Meer, stets trennt eine zwar wenig befahrenen Bahnlinie (RENFE Barcelona – Maçanet) die Promenade vom Strand, der nur durch Unterführungen erreicht werden kann. Dank der guten Bahnverbindung erreicht man die Innenstadt von Barcelona in knapp einer Stunde. Die Bahnfahrt, die gerade mal 3, 10 € kostet, führt praktisch die ganze Zeit entlang der Küste, erst im Stadtgebiet von Barcelona fährt die S-Bahn in den Untergrund.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    In der Vorsaison gab es zweimal wöchentlich eine Show, ansonsten veranstalteten die Animateure abends Tanz und die üblichen Unterhaltungsprogramme (Bingo, Quiz etc. ), wobei sich das Musikprogramm an den jüngeren Gästen orientierte – das abendliche ‚Mumienschieben’ wie in anderen Hotelanlagen fand nicht statt. Über die tagsüber wohl angebotenen Spiele kann ich nicht berichten.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:3-5 Tage im März 2007
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Volker
    Alter:41-45
    Bewertungen:149