Alua Gran Camp de Mar

Ein Hotel steht und fällt mit den Gästen. Ich habe deutliche Unterschiede gemerkt. An- und Abreisen sind fast rund um die Uhr, viele blieben nur 5 Nächte. Wenn Gäste aufgestellte Schilder nicht beachteten und mit nasser Badebekleidung in die Bar gehen, sich dann auf die Sitzpolster setzen oder mit Bikinioberteil zum Mittag ins Restaurant gehen, oder Liegen reservieren, entspricht das nicht meinen Vorstellungen vom 4 Sterne Hotel. Das könnte wohl nur durch Türsteher verhindert werden. Die Eingangshalle ist sehr großzügig mit vielen Polstermöbeln eingerichtet, auch ein Spielezimmer (kein Spielzeug), Leseraum, Fernsehraum sind vorhanden. Die Außenanlagen werden regelmäßig gesäubert, sind begrünt haben aber keine üppige Blumenpracht. Wo Stufen zu überwinden waren, gab es auch Rampen, allerdings sind die Fahrstühle und Zimmertüren zu eng für Rollstuhlfahrer. Es gab viele Gäste zwischen 30 und 50 Jahre, wenige die knapp 20 waren, einige Rentner und sehr viele Babys und Vorschulkinder, kaum Teenager. Die Nationalitäten waren gemischt, überwiegend englisch und deutsch sprechend aber auch viel russisch und spanisch, einige französisch oder holländisch sprechend. Es gibt 3 Boxen mit PC / Internet, 10 Min. kosten 1,- Euro. Die Verbindung allerdings war sehr langsam. Es gibt einen Friseur, Kosmetik / Massageangebot (Preise wie in Deutschland). Der Fitnessraum ist nicht ausgeschildert, soll irgendwo im 2. Stock sein, und es sollen nur wenige alte Geräte vorhanden sein. Auch das Schwimmbad ist nicht ausgeschildert. Gegen eine Kaution von 20,- Euro konnten Badetücher für den Pool gemietet werden, Wechsel alle 3 Tage. Der Pool wurde täglich gereinigt, am Tag war ein Bademeister anwesend. In der 2. Woche waren schon vor dem Frühstück (ab 7: 30) fast alle liegen am Pool durch Handtücher belegt, die entsprechenden Gäste kamen dann nach und nach ab 9: 30... . Die Anzahl der Hoteleigenen Liegen ist von der Regierung limitiert und nicht ausreichend, allerdings wurde wirklich jede Lücke genutzt, mehr Liegen passten nicht um den Pool (hinlegen nur über das Fußende möglich). Ich habe mit einigen Gästen gesprochen die unzufrieden waren, sich unter 4 Sternen etwas besseres vorgestellt hatten (ohne genau definieren zu können was Ihnen nicht gefällt). Tatsächlich kann man keine deutschen Maßstäbe anlegen, beim genauen hinsehen fällt auf das hier und da etwas Farbe fehlt oder nicht für jeden Stuhl Sitzkissen vorhanden waren. Mein Gesamteindruck ist jedoch gut, ich würde jederzeit wieder hier einchecken. Ich wollte keinen „Ballermannurlaub“, oder tolle Abendunterhaltung, sondern ein ruhiges Hotel das dicht an einem sauberen Sandstrand liegt und mir AI bietet. Das habe ich bekommen. Das es im August sehr voll ist und auch viele Familien mit Kindern da sind, war mir klar. Entsprechend schwer war es, Anschluss zu finden. Wer die Nacht nicht alleine verbringen will, hat in Camp de Mar keine Chance. In der Winterpause soll das Hotel komplett renoviert werden und ab 2009 mit 5 Sternen wieder eröffnet werden.

Als Singel hatte ich ein DZ mit französischem Bett. Das Zimmermädchen war sehr freundlich, hat sauber gearbeitet, mit der Häufigkeit des Wäschewechsels war ich zufrieden. Aus den Nachbarzimmern oder vom Flur habe ich nichts gehört. Es gab einen Fernseher mit mehreren deutschen Programmen, kleinen Kühlschrank (auf volle Leistung stellen damit er richtig kühlt). Das Leitungswasser war salzhaltig, empfindliche Menschen sollten sich eine 5 Liter Wasserflasche zum Zähneputzen kaufen. Negativ: Klimaanlage lief nur stundenweise, schaltete sich sofort aus wenn Zimmer- oder Balkontür auf ging, war kaum spürbar, in vielen Zimmern war es viel zu heiß bei Außentemperaturen von mehr als 30 Grad. Mir lief ständig der Schweiß im Zimmer - besonders nach dem duschen war das sehr unangenehm, in einzelnen Zimmern sollen allerdings Gäste gefroren haben wenn die Klimaanlage an war. Der fest installierte Föhn im Bad war sehr leistungsschwach und sicher ungeeignet für Föhnfrisuren. Nur 1 Steckdose (im Bad) zum Akku aufladen. Die Zimmergröße ist für 2 Personen gerade ausreichend, mit Kind/ern allerdings wohl kaum angenehm. Der Safe ist unten im Kleiderschrank untergebracht, also für Menschen die eingeschränkt sind in ihren Bewegungen kaum nutzbar.

Das Speisenangebot war zu allen Mahlzeiten vielfältig, ich fand es sehr angenehm das die spanische Zubereitung bevorzugt wurde. Unzufriedene Gäste sollten sich überlegen das es auf Mallorca nicht so sein kann wie in Deutschland, die spanischen Wurstwaren sind mit unseren nicht zu vergleichen. Auf die Dekoration wurde sehr großen Wert gelegt, ich war überrascht was man aus einem einfachen Spitzkohl machen kann! Durch die Speisenzubereitung an den 2 „warmen“ Stationen war direkter Kontakt mit den Köchen möglich. Bis zum Ende der Essenszeiten waren alle Speisen vorhanden, die Buffets wurden immer wieder unauffällig geordnet, aufgefüllt, verschüttetes entfernt. Es gibt freie Platzwahl, Kinderhochstühle waren ausreichend vorhanden. Sehr schön fand ich, das Kaffee in Thermoskannen angeboten wurde, man sich also nicht für jede Tasse anstellen musste. Für Kinder gab es Eis in kleinen Plastikbechern, nachmittags die in Spanien üblichen Kuchen. Die in der Hotelbeschreibung angepriesenden "Snacks" allerdings bestanden nur aus Schälchen mit Erdnüssen. Gäste die nicht all-inklusive gebucht hatten, konnten aus einer umfangreichen Getränkekarte auswählen, wem die Standart inklusive Getränke nicht reichten, zahlte nur die Hälfte. Es wurden verschiedene Cocktails mit und ohne Alkohol angeboten, die aber alle gleich dekoriert waren (Strohhalm und 1 Stück Ananas, Zitrone oder Orange). Barbetrieb mit Musik war bis Mitternacht, ich nehme an, das Gäste, in den genau darüber liegenden Zimmern, vorher nicht schlafen konnten.

Grundsätzlich war das Personal freundlich und bemüht, viele hatten ausreichende deutsch Kenntnisse. Negativ aufgefallen ist mir das ich beim Check-In (ich war die einzige Anreisende) selbst nach dem All-Inclusive Bändchen fragen musste (das ich aber für Ausflüge abmachen konnte und anschließend ein neues bekam) und mir auch erst auf Nachfrage ein Safeschlüssel gegeben wurde. Es gab keine Einweisung (wie und wo gibt es Poolhandtücher, wo ist der Fitnessraum, wie sind die Essenszeiten usw.) und auch keinen Kofferservice. Die Zimmerschlüsselkarte konnte nicht an der Rezeption deponiert werden. Das Personal in der Bar war flink aber mit Arbeit überlastet, sodass die einzigen Worte die man wechseln konnte die Getränkebestellung war. Bei Bedarf konnte Wäsche zum waschen / bügeln beim Zimmermädchen abgegeben werden.

Der Hoteleingang liegt etwas versteckt hinter dem Pool. Zum Hotel gehört eine Fels - Plattform mit Liegen und Sonnenschirmen von der aus man über Leitern ins Meer klettern kann. Den öffentlichen Sandstrand in einer kleinen Bucht erreicht man nach wenigen Metern, dort können Liegestühle mit Sonnenschirm für je 3,- Euro am Tag gemietet werden. Badeschuhe waren nicht nötig, es gab nur wenige Steine im Wasser, der Strand war sauber, flach abfallend, ausreichend Papierkörbe vorhanden. 1 Bademeister, Tretbootvermietung, diverse Lokale. Wer sein Handtuch nicht in unmittelbarer Wassernähe hinlegte, hatte ausreichend Platz am Strand, bis ca. 10: 30 waren kaum Gäste zu sehen, am Wochenende allerdings war es sehr voll. Der Ort ist eher „verschlafen“, in den anderen 2 Hotels waren am Abend in den Bars keine Gäste, auch die Lokale / Bars waren fast leer. Es gibt einen „ich-hab-alles Laden“ und noch ein paar andere Geschäfte. Zum einkaufen fährt man besser nach Paguera (Taxi 5,- Euro, Taxistand neben dem Hotel) da ist alles billiger. Eine Kugel Eis kostet in Camp de Mar 1, 70 Euro, in Paguera ab 1, 20,- in Palma sogar 1, 90 Euro. Einen Sonnenschirm (1, 80 m) habe ich in Paguera für 6,- Euro gekauft, in Camp de Mar hätte ich für einen kleineren Schirm mehr als 9,- Euro bezahlt. Es gibt eine Bushaltestelle (alle Richtungen – also auf die Busbeschriftung achten!) aber die Abfahrzeiten sind ca. Zeiten, man wartet schon mal 20 Minuten. Die 5 Min. Fahrt nach Paguera kostet mit dem Bus 1, 45 Euro, weiter nach Palma 2, 75 Euro (1 Std. Fahrzeit). Da das Hotel von sehr vielen Reiseveranstaltern angeboten wird, gibt es entsprechend viele Möglichkeiten organisierte Ausflüge zu buchen. Eine Autovermietung ist direkt im Hotel.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animateure wirkten auf mich eher nicht sehr motiviert, es gab zwar diverse Tagesangebote wie Luftgewehr schießen oder Tischtennisturnier – auf mich wirkte das allerdings eher wie eine Privatveranstaltung mit auserwählten Gästen. Großen Zuspruch bei den Gästen fand allerdings die Wassergymnastik. Für kleine Kinder gab es Mo. – Fr. um 21 Uhr (!) eine kurze Kinderdisco mit einer Animateurin die der Musik entsprechend Bewegungen vor gemacht hat. Die Liedtexte waren nur in spanisch, englisch, französisch, die Musik war für Kinderohren viel zu laut (Unterhaltung nebenbei war nicht möglich), die Reihenfolge immer gleich und die Animateurin hat ihr Programm abgespult ohne auf einzelne Kids einzugehen frei nach dem Motto „wer nicht auf die Tanzfläche kommt und sich traut mit zu machen, der lässt es eben“ Die Erwachsenenunterhaltung am Abend bestand überwiegend aus gebuchten Künstlern, organisierten die Animateure selbst etwas (Programm wiederholte sich jede Woche) war die mangelnde Erfahrung und Motivation nicht mehr zu übersehen. Nur mit Mühe konnten z. B. unmittelbar vor „Show Beginn“ 3 – 4 Gäste zur Wahlaufstellung von „Mr. oder Miss Camp de Mar“ überredet werden.