Ali Bey Resort Sorgun

Zur Zeit unseres Aufenthaltes war etwa die Hälfte der Gebäude noch nicht fertiggestellt, was aber rein äußerlich nicht aufgefallen ist, da es sich nur um die Innenarbeiten handelte. Es betraf ca. fünf Häuser mit jeweils 50 Apartments. D.h., wenn alles mal fertig ist (wahrscheinlich nächstes Jahr) werden dort bei voller Auslastung 500 Gäste mehr sein! Während unserer Zeit war es weder zu den Essenszeiten überfüllt, noch hatten wir Sorge, keinen Liegestuhl am Strand oder am Pool zu bekommen. Wie es jedoch bei voller Auslastung aussieht, möchte ich mir hier nicht ausmalen. Während unseres Aufenthaltes waren schätzungsweise die Hälfte der Gäste aus Rußland. Allerdings entgegen den üblichen Erfahrungen alle vollkommen unauffällig und angepaßt. Zu essen gab es praktisch immer etwas. Das Angebot war stets grandios. Viele der Speisen wurden vor den Augen der Gäste frisch zubereitet. Hervorzuheben ist das kleine Kaffee, in dem man zu jeder Zeit Kaffee, Tee und süße Leckereien bekommt. Der Aquapark im vorderen Teil des Hotels bietet insbesondere Kindern - auch den allerkleinsten - ideale Bedingungen. Es gibt dort ein Wasserbecken, das mit Sand gefüllt ist und am Rand einen Strand simuliert. Das Wasser selbst ist nur wenige Zentimeter tief. Für uns war Ende September/Anfang Oktober sicher eine ideale Reisezeit. Tagsüber um die 30°C, nachts Abkühlung auf ca. 20°C und das Wasser hatte eine Temperatur von 28°C. In der zweiten Woche - wahrscheinlich ferienbedingt - wurde das Hotel etwas voller. Das hat sich sowohl bei der Belegung der Liegen als auch der Restauranttische gezeigt. Vorsicht deshalb nächstes Jahr, wenn die 250 Zimmer mehr hinzukommen! Ob das Hotel dann noch diese Atmosphäre besitzt und den Komfort bieten kann? Ein Tipp noch am Rande: Eine Ansichtskarte im Hotel kostet 50 Cent (außerhalb bekommt man 10-20 Karten für das gleiche Geld). Ich fragte eines abends nach dem Porto für Deutschland und bekam die Auskunft 55 Cent/Karte. Tags darauf holte ich meine Karten und plötzlich war die Rede von 1,50 € Porto pro Karte. "Ok" dachte ich mir, dann zahl ich das halt. Aber: auf die Karte kam keine Briefmarke sondern ein einfacher 1,50-Stempel (ohne Währung), wie man ihn mit jeder "Kinderpost" selbst herstellen kann. Mißtrauisch geworden fragte ich an der Rezeption nach, die aber bestätigte, dass alles seine Richtigkeit hat. Die Karte ist inzwischen angekommen und hat - welch Wunder - eine Briefmarke. Und diese Briefmarke hat einen Wert von 55 Cent! Also: nicht reinlegen lassen und Karten und Briefmarken außerhalb kaufen. Pech hatten wir leider auch mit unserem Reiseleiter (Öger-Tours). Der hätte seiner toten Oma wahrscheinlich noch ein Gartenhaus verkauft. Die von ihm angebotenen Reisen (hier: kleine blaue Reise und Hamam) waren das Geld nicht wert. Die blaue Reise auf "einem türkischen Segelschiff mit Liegen und Büffet an Bord" sollte uns "in verschiedene Buchten" führen. Es war kein Segelschiff, die Liegen war nur (wenige) Matten, die auf dem Boden lagen, Buffet gab es keins und Buchten auch nicht (die Schnorchelausrüstung hatten wir also umsonst eingepackt)! Wir sind lediglich ein paar Kilometer am Strand langgefahren und haben u.a. "unseren Liegestuhl" vom Meer aus gesehen. Das Essen, welches auf einem Teller vorgerichtet war, den wir uns abholen mußten, möchte ich hier lieber nicht beschreiben. Wenn Sie die Absicht haben, einen Hamam zu besuchen, machen Sie das lieber im Hotel - auch wenn es sehr teuer ist. Ansonsten zahlen Sie Geld für einen "Genuss" der keiner ist. Wellness hat dort eine andere Bedeutung als bei uns und es gilt das Motto "reingelockt und abgezockt". Für anschließende Beschwerden war der Reiseleiter nicht zugänglich und ist noch frech geworden. Davon abgesehen: seine Sprechzeit war mittwochs von 15 bis 15:45 Uhr. Wir waren pünktlich um 15 Uhr da, der Reiseleiter kam kurz nach halbvier, weil er erst einmal in der Anlage zum Mittagessen war. Unsere Beschwerde hat er, wie gesagt, abgebügelt und ging dann ins nächste Hotel (vielleicht zum Kaffeetrinken?).

Die Zimmer und das Bad waren sehr schön, wenngleich nicht ganz so groß wie im Internet bzw. Reiseprospekt gezeigt. Die Balkone sind wirklich "mini" - mit zwei Personen eigentlich schon überfüllt. Aber alles super sauber. Jeden Tag gab es komplett frische und blütenweiße Handtücher, alle 2-3 Tage frische Bettwäsche und wenn wir vom Abendessen kamen war das Bett gerichtet und auf dem Kissen ein kleines Betthupferl. Diverse Kopfkissen gibt es in Hülle und Fülle. Es ist für jeden das passende dabei.

Das Angebot an Speisen ist gigantisch. Eine Vielfalt und Frische, wie wir sie selten erlebt haben. Zu jeder warmen Mahlzeit wurden neben internationalen sowohl türkische als auch italienische und chinesische Gerichte angeboten. Mittags und abends gab es eine große Auswahl an Fisch - als Vor- und Hauptspeise. Im Hauptrestaurant gibt es u.a. eine Ecke für Babykost, einen Sushikoch und wenn einem der Nachtisch nicht genügt, kann man sich selbst einen Eisbecher kreieren. Die Atmosphäre war ruhig und gediegen. Wenn das Hotel fertig gestellt und alle Häuser bezugsfertig sind, haben wir aber unsere Zweifel, ob die Kapazitäten ausreichend sind. Das mögen aber Gäste beurteilen, die nächstes Jahr dort ihren Urlaub verbringen.

In der ganzen Anlage sind uns nur freundliche Menschen begegnet, die stets um unser Wohl bemüht waren. Insbesondere im Restaurantbereich war das Personal sehr freundlich und hilfsbereit. Ganz besonders möchte ich hier Erol erwähnen. Deutsch haben allerdings die wenigsten gesprochen aber mit Englisch kommt man gut weiter. Erste Fremdsprache im Club ist eindeutig russisch. Die abendlichen Shows finden alle in englischer Sprache statt.

Das Hotel liegt wunderschön, eingebettet in einen Pinienwald. Keines der Gebäude mit jeweils ca. 50 Apartments ist höher als die Bäume. Vom Meer aus, ist das Hotel kaum auszumachen. Die ganze Anlage wirkt großzügig und weitläufig. Was ein bisschen fehlt ist Abwechslung außerhalb der Anlage. Dazu muß man nach Side fahren. Ob mit dem Dolmus oder dem Taxi macht kaum einen Unterschied. Taxen stehen immer vor dem Hotel.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Strand ist der Beste in der ganzen Umgebung (wir haben stundenlange Strandwanderungen gemacht und erlauben uns deshalb dieses Urteil). Feinsandig und breit und auch im Wasser immer noch glatter Sandboden. Man muß also keine Angst haben, dass man sich die Füße oder Knie aufschrammt. Die Sonnenschirme sind sehr groß und die Liegen bequem. Nachmittags bekamen wir geeiste, nach Jasmin duftende zusammengerollte Handtücher zur Abkühlung gereicht. Das war Luxus, wie man ihn sich im Urlaub wünscht. Sportangebote waren vorhanden (Beachvolleyball, Bogenschiessen, Wassergymnastik), die Animation aber eher unauffällig und diskret.