- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die Anlage ist - bedingt durch das Hochhaus - sehr groß, im September jedoch war sie nicht voll belegt. Das Publikum war hauptsächlich deutsch und altersmäßig sehr gemischt: junge Leute, Eltern mit Kindern, Senioren bis ins hohe Alter. Auch sehr kranke und Behinderte waren vertreten. Wer auf die UBB (Usedom-Bäder-Bahn) angewiesen ist und kein Fahrzeug benutzen kann, ist hier nicht gut untergebracht, da der Weg zum Bahnhof ca. 30 Min beträgt. Fazit: Alle positiven Merkmale in der Beurteilung des Hotels sind selbstverständlich für ein Vier-Sterne-Hotel. Wir sind sehr anspruchsvolle Senioren und beide krank, wandern gern, lieben und brauchen Frischluft. Wir sind lärm- und geruchsempfindlich. Wir wollten uns an der Ostsee drei Wochen erholen. Die wenigen ruhigen Zimmer werden offenbar durch Berliner oder Ostdeutsche oft für ein Wochenende oder höchstens eine Woche gebucht (und das bereits ein Jahr zuvor!) und damit blockiert für Urlauber, die länger bleiben möchten, aber aus gesundheitlichen Gründen nicht früher buchen können einige Monate vorher. Das haben wir schon einmal an der Elbe beobachtet. Das nächste Mal ein Hotel ohne Schwerpunkt "Kinder" und ohne Hunde. Das Hotel ist auch für Ruhesuchende bzw. Rekonvaleszenten wenig geeignet, weil es hinsichtlich Straßenlärm zu laut ist. Die Kinderfreundlichkeit geht zu weit, zumindest im September, wenn nur Kleinkinder dort sind. Aber als potentielle Gäste der Zukunft kann das Hotel sie wohl nicht genug hofieren. Als Standort ist Ahlbeck hübscher und ruhiger. Wir waren froh, dass wir keine HP gebucht hatten. Die Entfernungen zu Bahnhof und Bus-Haltepunkt Seepark sind für Gäste ohne Auto zu weit, daher meist Hetzerei beim Frühstück. Wir waren das erste Mal froh, nach drei Wochen wieder heim reisen zu können (das Frühstücks-Buffet wurde auch langweilig!). Das war wohl unser letzter Aufenthalt in Ostdeutschland. Ist dort wohl schon angekommen, was allgemeine Kunden-Orientierung und kundenbezogener Service bedeuten?
Das Hotel ist gepflegt und sauber. Große Lobby mit zahlreichen Tischchen, aber alle für Raucher mit Aschern versehen. Unser NR-Doppelzimmer lag in der 3. Etage des NR-Hauses "Mitte", Sicht durch Bäume hindurch auf die Landungsbrücke Bansin stark eingeschränkt. Das Zimmer war sauber, die Bezüge wurden regelmäßig gewechselt, die Möbel modern. Mit dem Fernseher waren wir nicht zufrieden: zwar die wichtigsten deutschen Programme, jedoch flackerndem Bild und störende Zeilen. Reichlich Platz für Klamotten in Schrank und Schubladen. Das Bad war zu klein, eine Dusche anstelle der Badewanne hätte mehr Platz geschaffen. Die Badewanne mit Duschmöglichkeit war schwer zu "entern", da man zum Duschen um den feststehenden Teil der Trennwand "herum kriechen" musste. Sehr anstrengend und Unfälle provozierend und für Behinderte wie uns nicht geeignet (wir hatten um ein Zimmer mit Dusche gebeten!). Bademäntel (einer allerdings mit Kaffeeflecken) waren vorhanden, Föhn und Spiegel ebenfalls. Von Nachbarn war selten etwas zu hören: also wenig hellhörig. Auf dem Teppichboden im Zimmer Flecken, auf einem Sessel ebenso. Der Balkon mit Tisch und zwei Stühlen war groß und überdacht: herrlich zum Sitzen und regensicher für Wäsche und lüftende Schuhe. Von der Küche morgens Gerüche von Fett und Speck, abends gemischte Küchengerüche.
Das Hotel hat ein Restaurant und eine Bar (die wir jedoch wegen der Raucherei nicht nutzten). Frühstück: Der Beginn des Frühstücksbüfett ist mit 7:30 Uhr früh, jedoch nicht früh genug für Wanderer, die auf Busse angewiesen sind. Wir hatten nur mit Frühstück gebucht. Das kalt-/warme Buffet war sehr reichhaltig, Aufschnitt und Käse sehr frisch (aber immer das selbe), Obst frisch im Ganzen oder aufgeschnitten. Kaffee in verschiedenen Versionen, zahlreiche Teesorten, Wasser aus dem Samowar. Die Saftauswahl war gigantisch und gut, man konnte auch frisch gepressten Orangensaft ohne Aufpreis bekommen. Omeletts, Spiegeleier etc. wurden frisch zubereitet. Verschiedene Müsli, Cornflakes u. a. Cerialien. Verschiedene Räucher- und saure Fische, überbackene Tomaten, leckere kleine Dampfwürstchen, Bratspeck, Kartoffelplätzchen. Zwei "frische" Obstsalate, Quark und Joghurt angemacht und natur, vielfältige Auswahl an Marmeladen und Honig, Sirup, Nugatcreme. Brot und Brötchen (nur die dunklen kross) in reicher Auswahl, auch Bio- und Diabetiker-Kost (aber immer das selbe). Der Beginn 7:30 Uhr wird auch schon mal vorverlegt, wenn ein Reisebus mal früh abfahren muss. Dann ist das Büffet leer geräumt und unappetitlich. Als "Normal-Sterblicher" erfährt man nichts von der frühen Öffnung des Frühstückraumes. Abendbuffet und à la carte: Der Beginn (18. 30 Uhr) sehr Kinder und Senioren freundlich. Wir haben zweimal vom Buffet und einmal à la carte gegessen und kamen dabei unfreiwillig in den "Genuss" einer Tänzerin (s. u. ). Täglich neue Abendkarte mit den Menüs: wohl klingende und phantasievolle Namen. Das Buffet hielt jedoch keineswegs, was es versprach. Jedoch täglich Fisch und Fleisch. Das Gemüse war zu weich. Käse und Dessert waren reichhaltig vorhanden. Themenabende: z. B. "Türkischer Abend" mit Speisen wie Döner (Zugabe: Po, Nabel und Schleier schwingende blutjunge "Tänzerin"). Nicht typisch für die Türkei, hätte man sich sparen können. Gute Hausmannskost, aber kaum mehr: allenfalls guter Drei-Sterne-Standard!. Preis von 25 Euro/Person (bei Buchung über TUI 23 Euro) fanden wir bei der Qualität sehr überzogen. Getränkepreise wie üblich stark überhöht, auch in der Zimmerbar (0,7 l Wasser 4,90 Euro). Die à la carte Gerichte sind ausgefallen und gut zu bereitet, da war ein Sternekoch am Werk. Die Wartezeiten waren allerdings extrem lang, weil alles frisch zubereitet wurde. An einem Abend ließen wir uns "Schinkenplatte" (2 Scheiben dick geschnittener, zäher Schinken halbiert (kein Toast, kein Brot) und "Shrimpscocktail" (ca. 5-6 etwa 1 cm lange, asiatische Krabben sehr schlechter Qualität schwammen in einer stark verdünnten Thousand-Island-Soße über Salat-Streifen: kein Brot, kein Toast) aufs Zimmer bringen. Menge und Qualität waren nicht mal die Hälfte ihres Preises (etwa 34 EUR) wert. Kinderfreundlichkeit: Das Haus nennt sich "besonders kinderfreundlich" und wartet mit Familienzimmern, eigenem Kinderbuffet im Nebenraum mit kindgerechten Tischen und Stühlen (wurde im September wohl mangels Kinder im angemessenen Alter nicht angenommen!), Animation, Kinderstühlen, dicken Sitzpolstern für die älteren, Sets, Kinderbestecken, Servietten mit Kindermotiven. Die Kinder als potentielle Kunden hatten „Narrenfreiheit“. Die Kinder während unseres Aufenthalts waren jedoch allesamt gut erzogen. Kinder unter zwei Jahren dürfen nicht in den Kinder-Speisesaal, rennen erwartungsvoll dorthin und sind enttäuscht, dass die Eltern "nein" sagen müssen. Das geht natürlich nicht ohne lautstarken Protest ab (wir haben selbst drei Kinder und fünf Enkel und Verständnis für Kinder und ihre Bedürfnisse).
Das Personal ist unverbindlich-freundlich. Unser erster Brief mit Schilderung der schweren Krankheit des Ehemannes und verschiedenen Wünschen wurde von der Direktorin erst unverbindlich, der zweite dann gar nicht mehr beantwortet. Wegen der Zimmervergabe-Praxis war wohl nur noch Zimmer 312 im mittleren Block frei. Unser Eindruck: das Hotel scheint sehr Kommerz orientiert. Höchst-Toleranz gegenüber Familien mit Kindern („Wir sind ein kinderfreundliches Familien-Hotel“), Rauchern und Hunden. Senioren, Kranke und Ruhe suchende fallen hinten runter – wenn sie nicht ein Jahr vorher buchen können. Dann nämlich bekommen sie irgend ein Zimmer zugewiesen, selbst wenn dem Personal die laute Lage bekannt ist (Direktorin: „Das weiß ich“). Der Wunsch nach einem ruhigeren Zimmer mit Blick Richtung Heringsdorf wurde abschlägig beschieden. Das Ersatzzimmer nach Westen in der 6. Etage des Hochhauses hätte einen Wind zugewandten Balkon gehabt. Da schlägt der Regen hinein.
Das Hotel liegt am westlichen Ortsende von Bansin direkt am Wald, jedoch zwischen Strand und der recht befahrenen Hauptachse Bansin/Ahlbeck. Die Bergstraße als Einbahnstraße macht direkt am Hotel eine Wende um fast 360° zurück zum Ort, indem sie dort einen Höhenunterschied auf kurze Distanz bewältigen muss. Alle Fahrer der Linien- und Reisebusse schalten (automatisch) in den ersten Gang zurück und geben Gas, daher sehr laut. Nachts Störungen durch ankommende Gäste, ab 5. 00 Uhr in der Frühe (auch samstags!) stark störende Geräusche von Liefer-Fahrzeugen (Motorenlärm, Scheppern, Klappern, Rollen etc.). Die Gäste in den drei parallel liegenden Gebäuden werden durch die reflektierten Geräusche stark belästigt. Die Lage sollte man daher als "laut" bezeichnen. Im mittleren Haus Küche und Speisesaal, zwischen den Häusern Bar, Lobby und Eingangsbereich. Die Zimmer im Hochhaus nach Westen meerseitig liegen sehr ruhig. Weitsicht nur von den obersten Zimmern des Hochhauses aus, die Sicht von den anderen Zimmern aus ist entweder durch hohe Bäume oder durch Gebäude stark eingeschränkt. Obere Zimmer im Hochhaus sind meist schon ein Jahr im voraus ausgebucht. Parkmöglichkeiten waren nur gegen Gebühren von Euro 6 für Parkplatz und 8 für Tiefgarage/jeweils pro Tag. Kostenlose Parkplätze gab es so gut wie gar nicht. Einkaufsmöglichkeiten gab es am Bahnhof (LIDL) und in Richtung Heringsdorf (ALDI).
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im September 2007 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Irmtraut |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 2 |