Der Yala Nationalpark ist der größte und bekannteste seiner Art in Sri Lanka. Er wird inzwischen immer häufiger mit seinem historischen Namen Ruhuna bezeichnet. So hieß nämlich in der lankischen Antike ein Königreich, das bis heute Spuren hinterlassen hat, etwa durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem mit Stauseen. Für Besucher zugänglich ist in der Regel der Bereich Yala West, die östlichen Bereiche sind häufig gesperrt.
Viele Wasserreservoirs und auch kleinere Feuchtbiotope prägen die grandiose Landschaft ebenso wie große Felsbrocken, die immer wieder das Buschland auflockern. Nach Osten hin bilden schöne Strände am Indischen Ozean die Grenze zum Nationalpark, im Westen bietet das Dorf Tissamaharama (Tissa) am Tissa Wewa-Stausee zahlreiche gute Hotels. Auch in Kirinda, einem Fischerdorf ein Stück weit südlich von Tissa, lässt sich gut Quartier beziehen.
Safaris durch das ca. 40 Kilometer lange Yala-Wegenetz sind nicht gerade billig, sie setzen sich aus den Gebühren für den Eintritt, für den Jeep mit Fahrer und Fährtensucher (tracker) und aus obligatorischen Trinkgeldern zusammen. Für zwei Personen kostet der Spaß schnell mal um die 100 Dollar. Die Preisgestaltung ist kompliziert und wenig transparent, das nutzen Schlepper und Bauernfänger auf dem Weg zum Park aus.
Wer ein „Paket“ mit Lunchbox in einem seriösen Hotel im oder nahe dem Park kauft, fährt sicherer und bestimmt nicht teurer als mit zwielichtigen Angeboten von der Straße. Und: In der Hochsaison, Dezember bis Februar, drängen sich oft Dutzende Jeeps vor einer Elefantenherde und noch mehr, wenn ein Ranger einen Leoparden in einer Astgabel entdeckt hat. Wer kann, sollte also zu anderen Zeiten herkommen.
Und es gibt in Yala so viel zu sehen! Mit Elefanten, verschiedenen Hirscharten, Krokodilen und exotischen Vögeln darf man immer rechnen. Und was ist mit den Leoparden, den Königen von Ruhuna? Nirgendwo auf der Welt, so die Eigenwerbung, soll es mehr geben. Alledings sprechen selbst die Ranger von großem Glück, wenn man tatsächlich an einem Tag eine oder zwei dieser schönen Großkatzen zu Gesicht bekommt …
Übrigens: Wer im Sommer in dieser Region ist, sollte den Ort Kataragama besuchen. Die Perahera (Prozession) dort wird von allen drei großen asiatischen Religionen, vor allem aber von Hindus gefeiert. Sie findet wie die Perahera von Kandy im Sommermonat Esala (etwa zwischen Juli und August) statt, ist aber weniger bekannt, dafür originärer und fast noch spektakulärer, da Yogis und andere Asketen mit ihren Feuerläufen im Mittelpunkt stehen. Das Fest ist dem Kriegsgott Skanda gewidmet, der in der Hindumythologie als Bruder des beliebten Elefantengotts Ganesha verehrt wird.
Die Kleinstadt im Südosten des Landes liegt in der Südprovinz im Distrikt Hambantota. Sie ist ein beliebter Ausgangspunkt für Besuche des Yala-Nationalparks.