Wer an Kuba denkt, hat sofort die Bilder leuchtend bunter Oldtimer vor Augen, denn die Karibik-Insel besitzt ein reich bestücktes, fahrendes Automuseum. Schräg gegenüber vom Capitol in Havanna beispielsweise stehen sie aufgereiht, die wunderschön restaurierten Cabrios und Limousinen amerikanischer Kultmarken der 40er- und 50er-Jahre. Buick, Cadillac, Chevrolet, Pontiac und Studebaker erstrahlen hier in Gold, Grün, Rosa und dem Türkis des Karibischen Meeres.
Aber nicht nur in Havanna, sondern auf der ganzen Insel tuckern die Kultautos umher – mal liebevoll hergerichtet für Touristen, mal fast am Auseinanderfallen. Benzingestank, Abgase und ein laut ächzender Motor gehören dabei zum guten Ton. Nach der Revolution 1959 verhängte das damalige Staatsoberhaupt Fidel Castro ein Wirtschaftsembargo gegenüber den USA, das erst seit 2014 immer weiter gelockert wird. Als Folge durften weder neue Autos noch Ersatzteile eingeführt werden. Nur für hochrangige Regierungsbeamte gab es Ausnahmen. Und so lässt sich die besondere Beziehung der Kubaner zu ihren Autos erklären. Sie hegen und pflegen diese liebevoll so gut es geht. Da viele der Autos aber nur notdürftig repariert werden können, sieht man immer wieder welche mit offener Motorhaube am Straßenrand stehen.
Bei einem Blick unter die Motorhauben wird schnell klar, dass die Autos bereits viele Operationen hinter sich haben. Sie sind wahre Ersatzteillager unterschiedlichster Automarken. Der TÜV scheint es hier wohl nicht so genau zu nehmen.
Am späten Nachmittag eine Oldtimertour durch Havanna buchen. Da lässt sich nicht nur bei den Preisen gut verhandeln, sondern es ist an Romantik auch kaum zu toppen, mit dem Cabrio an Kubas berühmter Uferpromenade Malecón entlang in den Sonnenuntergang zu fahren.
Havanna ist die Hauptstadt Kubas. Die Altstadt gehört seit 1982 zum Welterbe der UNESCO.