Flugreisende, vor allem in der Economy Class, haben schon lange kein leichtes Leben mehr. Der inkludierte Service ist oft bis auf ein Minimum reduziert. Vor allem bei den Günstig-Airlines ist noch nicht einmal das Wasser mehr kostenfrei. Aus medizinischer Sicht ein grobes Fehlverhalten, das den Betreiber eines solchen Flugs fast schon in den juristischen Tatbestand einer Körperverletzung durch Unterlassung rückt. Denn die Flugkabine ist eine – zumindest auf Langstrecken – äußerst ungesunde Umgebung. Viel trinken ist eine Notwendigkeit und darf nicht davon abhängen, ob ein der Fluglinie anvertrauter Passagier die finanziellen Mittel zur Hand hat, sich über den Wolken mit Wasser zu versorgen.
In der Kabine befindet sich ein Unterdruck, der dem Unterwegs-sein in alpinem Gelände entspricht. Zudem trocknet die Luft im Flugzeug den Körper sehr schnell aus. Nicht zuletzt ist er stundenlang quasi zur Untätigkeit verurteilt – in einer Sitzposition, die gerade für größer gewachsene Menschen fast schon schmerzhaft unbequem ist. Die Freiheit über den Wolken ist also schon längst nicht mehr grenzenlos. Aber ihr könnt mit wenigen Mitteln zumindest versuchen, den Flug für den Körper etwas stressfreier zu machen.
Besorgt euch Flüssigkeit. Erkundigt euch, ob es einen im Flugpreis inkludierten Getränkeservice an Bord gibt. Wenn nicht: Zwar sind die Flughafenpreise für Getränke HINTER den Sicherheitskontrollen unverschämt hoch, aber viele Airports haben sich selbst verpflichtet, zumindest stilles Wasser für kleines Geld an Automaten anzubieten. Faustregel: ein Becher Vorrat pro Flugstunde. Tipp: Leere Flaschen müsst ihr nicht an der Sicherheitskontrolle abgeben – und könnt sie ganz einfach dahinter im Sanitärbereich wieder aufüllen.
Viel trinken hilft nicht nur dem allgemeinen Wohlbefinden, sondern auch den austrocknenden Nasen-Schleimhäuten, die sonst völlig schutzlos sind gegenüber den Erkältungsviren, die gerade in der Winterzeit in Kompaniestärke auch in der Flugzeugluft und auf allen Oberflächen im Flieger unterwegs sind. Von daher ist es auch nicht hypochondrisch, alkoholische Reinigungstücher für das Klapp-Tischchen im Vordersitz und für die Toilette dabei zu haben. Viele Airlines sparen massiv an der turnusmäßigen Reinigung der Kabine nach einem Flug. Von vielen Oberflächen würde ein Laborabstrich Grausiges zutage fördern.
Aber auch für die Blutzirkulation und die Muskulatur kann man viel tun. Im Film erläutert der frühere Lufthansa-Chefarzt, Flug-Mediziner Dr. med. Lutz Bergau, mit welch einfachen Mitteln ihr bei Flügen dem verspannten Körper etwas Gutes tun könnt. Unauffällige Übungen, die man sich auch leicht merken kann.