Steil winden sich die Gassen den Berg hinauf, sie werden teilweise so schmal, dass größere Autos kaum durchpassen (ohne Sondergenehmigung darf man sowieso nicht hineinfahren). Der Fußmarsch auf die höchste Erhebung von Eivissa, so der heimische Name für Ibiza-Stadt, lohnt jedoch allemal. Hier oben weht ein frischer Wind, und der Blick geht weit über das Häusermeer und den Hafen der Kapitale, in der rund 50.000 Menschen leben.
Tief unten im Hafenrund gehen Frachter und Kreuzfahrtschiffe vor Anker, Taxiboote, Fähren zum Festland und zu den Nachbarinseln ziehen ihre Spuren durchs tiefblaue Wasser. Am zentralen Terminal für Reisen zur nahen Schwesterinsel Formentera herrscht reges Treiben, nahezu alle 30 Minuten legt dort ein Schiff ab. Nebenan die Haltestelle für Sea-Bus-Motorboote, die im Liniendienst zu Eivissas Strandvororten sausen. Da kann man stundenlang zuschauen.
Ibizas Hauptstadt ist in drei Lebenswelten geteilt. Nördlich und westlich des Hafens das moderne Quartier, teils mit schicken Restaurants und coolen Bars hinter der großen Marina und üppigen Shopping- und Flaniermeilen wie der grüne Passeig de Vara de Rey.
Direkt unterhalb des Stadtbergs kuscheln sich dann als zweiter Bereich die Häuser der alten Viertel La Marina und Sa Penya eng aneinander. Den Berg hinauf zieht sich schließlich die Dalt Vila – die historische Festungs-Altstadt mit ihren labyrinthartigen Gassen zählt zum Welterbe der UNESCO. Gekrönt wird sie von einem wehrhaften Castell und der gotischen Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert, deren Vorplatz den besten Hafenblick bietet.
Unser Panoramabild zeigt einen Rundblick in die Kathedrale Nostra Senyora de las Neus:
In der Dalt Vila kann man leicht die Orientierung verlieren – solange es bergab geht, landet man aber immer zuverlässig am Hafen. Wehrhafte Stadtmauern und Türme zeugen von Ibizas wechselhafter Geschichte als eine der ältesten Städte Europas.
Leuchtende Bougainvillea an sorgsam geweißelten oder pastellfarbenen Häusern, überraschende Aussichtplateaus, verschwiegene Plätze, dazu kleine Shops, Cafés und Bars prägen das Bild. Im Sommer schieben sich schon mal Urlaubergruppen durch die engen Gassen, zur Nachsaison wird es hier dann märchenhaft still.
Am Fuß der Dalt Vila bis zum Hafen erstrecken sich die alten Viertel La Marina und Sa Penya mit ihren oft weißen, kubischen Häusern, hier und da bröckelt mächtig der Putz. Tagsüber ist dort Markt, wird eingekauft in kleinen Geschäften und coolen Modeläden. Zur blauen Stunde startet dann die internationale Feiergemeinde in schrillen Outfits ein wildes Nightlife, wird in den vielen Clubs und Bars geflirtet, getrunken, getanzt – das macht Eivissa zu einer der vielfältigsten und aufregendsten Städte ganz Spaniens.
Unser kleines Video zeigt Impressionen vom Hafen und von einer Sea-Bus-Tour zum Strand-Vorort Playa d’en Bossa:
Ein Leihwagen, sonst auf Ibiza ungemein praktisch, ist in Eivissa nur hinderlich. Parkplätze sind Mangelware, und in den blau markierten Zonen (am Parkautomaten zahlen) ist die Standzeit oft auf zwei Stunden limitiert. Besser: Per Taxi, Land- oder Sea-Bus anreisen und in der Altstadt zu Fuß gehen – die Distanzen sind überschaubar, und zum nächsten Café ist es nie weit, um neue Kräfte zu tanken.
Eivissa ist der katalanische Name für Ibiza-Stadt, der Hauptstadt der spanischen Balearen-Insel Ibiza. Aus dem Hafen der 50.000-Einwohner-Stadt fahren regelmäßig Fähren nach Barcelona, Palma de Mallorca und Formentera.