Von den Urlaubsorten ist’s nicht weit, ein Ausflug ins Landesinnere von Istrien lohnt sich immer. Dort führt die Weinstraße und die Olivenöl Straße auf schmalen, kurvigen Wegen durch die hügelige Landschaft. Oben im Norden, nicht weit von Novigrad entfernt, finden sich auf den Hügeln wunderschöne Bergstädtchen wie Motovun oder Buzet. Sie haben jeweils schöne Altstädte von denen man immer einen weiten Blick über die Wälder hat. Und genau dort ist ein besonderer Schatz versteckt: Hier wächst der Trüffel, für den die Region so berühmt ist. Zwischen April und Oktober wird der schwarze Sommertrüffel gesucht und oft auch gefunden, und im Winter dann der viel wertvollere, teuerere weiße Trüffel.
Immer wieder sieht man am Straßenrand Schilder, die zu den Trüffelhändlern führen und bei manchen kann man dabei sein, wenn sie mit ihren Hunden auf die Suche gehen. Wir sind heute bei „Natura Tartufi" gelandet, einem der bekannten Trüffel-Sammler – nicht weit von der Altstadt von Buzet entfernt. Im Laden gibt es alles, was man aus Trüffel machen kann: Trüffel-Öl, Trüffel-Paste, eingelegte Trüffel, Trüffel-Schokolade und sogar Trüffel-Bier.
Hier treffen wir auch Gabi, die gute Fee bei "Natura Tartufi". Sie zeigt uns alles und erklärt, was wichtig ist. Anita Kvinto, die Seniorchefin, bringt die beiden Hunde Moiza und Biba – dann kann es losgehen.
Im Video nehmen wir euch mit auf die Tour.
Ein schöner Mittag: Die Sonne scheint übers Trüffelland von Buzet. Von weitem sieht Anita Kvinto aus wie eine Spaziergängerin, ihre Hunde Moiza und Biba laufen an der langen Leine vor ihr her. Die Hunde-Nasen wandern aber immer dicht über dem Boden unentwegt von rechts nach links.
Plötzlich bleibt Moiza stehen, beginnt aufgeregt mit den Vorderpfoten in der Erde zu scharren, das Hinterteil bewegt sich derweil nervös hin und her. Seniora Kvinto wird jetzt ganz ruhig. Sie nimmt ihre kleine Schaufel in die Hand, kniet sich neben Moiza auf den Boden und streichelt ihren Kopf. „Piano“, sagt sie mit ruhiger Stimme, fast beschwörend: „piano, meine Kleine, piano.“
Doch Moiza ist nicht aufzuhalten, sie buddelt schnell, immer schneller und sticht mit der Schnauze in den Boden. Anita Kvinto kniet immer noch daneben, sie beobachtet genau. Als sie etwas Schwarzes auf dem Boden erblickt, nimmt sie schnell Moizas Kopf in den Arm und greift mit der rechten Hand blitzschnell zu. In der Linken hält er schon zur Belohnung für Moiza ein Leckerli bereit. Siegessicher hält die Seniora etwas Schwarzes in der Hand, so groß vielleicht wie eine kleine Aprikose. „Wunderbar“, sagt sie, riecht daran: „Das ist sie – die schwarzen Trüffel.“
Und die berühmten Trüffelschweine? „Gibt’s hier nicht“, sagt Gabi, die junge Frau, die uns bei unserer Tour begleitet und alles erklärt. "Hat’s hier auch nie gegeben.“ Vielleicht, meint sie, hätten früher mal Wildschweine die Knollen ausgegraben. In Frankreich, im Périgord, sucht man mit abgerichteten Schweinen nach der schwarzen Trüffel.
„Aber hier“, sagt sie, "sind unsere Hunde die besten Trüffel-Finder". Moiza gräbt, Seniora Kvinto nimmt wieder ihre Schaufel und hält kurze Zeit später wieder eine Trüffel in der Hand.
Nach zwei Stunden haben wir 16 schwarze Trüffel in der Tasche.
Zurück im Showroom von „Natura Tartufi“ werden unsere Funde gereinigt und gewogen.
„207 Gramm, das ist klasse“, sagt Gabi.
Und für uns Trüffel-Mitsucher gibt es dann am Ende ein echtes Trüffel-Menü: Kleiner Vorspeisen-Teller mit Trüffel-Canapés. Als Hauptgang ein ganz normales Rühr-Ei, über das Gabi aber für jeden eine große Portion Trüffel hobelt. Welch ein Duft!
Und zum Nachtisch gibt es Vanille-Eis – auch das schmeckt ganz gut, wenn man schwarzen Trüffel drüber hobelt.
Wenn ihr auch auf Trüffelsuche gehen wollt – hier ist der Link:
www.naturatartufi.com
im Inneren der Halbinsel Istrien. Es liegt im Norden und mitten im Trüffelgebiet.