Brüssel war und ist das Zentrum des Surrealismus in Europa. So ist die Stadt prall gefüllt mit Lieblingsplätzen, Cafés, Geschichten und Anekdoten des Malers René Magritte, der Ende der 1920er-Jahre die traditionelle Bildsprache radikal hinterfragte und auf den Kopf stellte. Nicht weniger als zwei Museen sind dem Künstler gewidmet. 2017 jährte sich sein Todestag zum 50. Mal – 2018 huldigt Brüssel mit besonderen Ausstellungen und Touren einem seiner berühmtesten Söhne.
Einen beeindruckenden Überblick über den Einfluss, den der große Surrealist bis heute ausübt, gibt das Magritte-Museum. Es beherbergt mit gut 230 Exponaten die größte Sammlung von Werken des belgischen Künstlers. Die Sammlung zeigt Gemälde, Gouachen, Zeichnungen, Skulpturen und bemalte Objekte, aber auch Werbeplakate, Musikpartituren, Fotos und Filme. Mehr als 300.000 Besucher entdecken dieses einzigartige Museum jährlich. Mehr Informationen findet ihr hier. Noch bis Ende Februar zeigt das zu den Königlichen Museen der schönen Künste Belgien gehörende Haus Werke von Künstlern, die sich seit den 1980er-Jahren mit dem Werk Magrittes auseinandergesetzt haben.
In diesem Haus im Brüsseler Vorort Jette hat das Ehepaar Magritte fast ein Vierteljahrhundert gelebt. Heute befindet sich in dem ehemaligen Wohnhaus ein vorzügliches Museum mit vielen Erinnerungen, Dokumenten und Zeugnissen aus dem Leben des Malers. Die Erdgeschosswohnung wurde originalgetreu restauriert. Öffnungszeiten und weitere Infos gibt's hier.
Einer der berühmtesten belgischen Künstler und eine architektonische Ikone des Landes treffen in Brüssel aufeinander: Anlässlich des Magritte-Jahres zeigt das Atomium seit September 2017 eine große Retrospektive mit Arbeiten des großen Surrealisten. In der Schau „Atomium meets Surrealism" können die Besucher rund ein Jahr lang die einzigartige Welt von Magritte auf ganz besondere Art erleben und sich mit seiner Bildsprache sowie den in seinen Werken versteckten Botschaften vertraut machen. Einige seiner berühmtesten Bilder werden in 3D innovativ in Szene gesetzt. Das ungewöhnliche Ausstellungserlebnis wird mit Musik und theatralischer Beleuchtung noch unterstrichen. Mehr Informationen gibt's hier.
Geert Van Bruaene, ein dem Anarchismus zugeneigter Brüsseler Poet und Philosoph, erwarb dieses kleine Künstlercafé Mitte der 40er-Jahre und taufte es auf den Namen La Fleur en Papier Doré (dt. die Blume aus Goldpapier). Da er auch den Brüsseler Surrealisten nahestand, lud der Cafébesitzer gerne seine Freunde Louis Scutenaire, Marcel Mariën, E.L.T Mesens, Irène Hamoir oder auch Camille Goemans in sein Haus ein, das auch das erklärte Lieblings-Bistro von Pierre Alechinsky, Jacques Brel und Hergé war. Auch René Magritte zählte zu den regelmäßigen Besuchern. Die folkloristische Schenke, in der bis heute ein überdimensionales Portrait der Surrealisten-Gruppe prangt, hat sich ihren besonderen Charme bewahrt. Die Öffnungszeiten findet ihr hier.
Alle wichtigen Stationen des Künstlers könnt ihr auch bei einer der Surrealismus-Führungen durch Brüssel erleben. Es gibt viele Angebote sowohl zu Fuß, mit dem Bus, als auch mit dem Fahrrad. Eine Übersicht findet ihr hier.
Die Hauptstadt Belgiens liegt inmitten des Landes, südlich von Antwerpen und östlich von Gent.