Knapp zehn Kilometer hinter Italiens Fährhafen Piombino taucht aus dem Tyrrhenischen Meer ein kleines Paradies auf: Die Insel Elba. Ein Wohlfühlort mit unglaublicher landschaftlicher Vielfalt für Naturfreunde, Kulturfans oder einfach für Erholungssuchende und Liebhaber des italienischen Dolce Vita. Einige der Highlights auf Elba nennen wir hier.
Nach Elba zu reisen ist ein Kinderspiel. Fähren verkehren von der toskanischen Stadt Piombino aus in der Saison nahezu jede halbe Stunde und bringen euch und euer Auto innerhalb einer Stunde auf die Insel. Der Hafen dort liegt in Portoferraio, der Hauptstadt von Elba.
Lasst euch vom Charme der Stadt mitreißen, schlendert an der Hafenpromenade entlang, vorbei an kleinen Boutiquen, Bars und Restaurants, aus denen die herrlichsten Düfte strömen. Außerdem gibt es drei Festungen zu bewundern und nicht zu vergessen: Napoleons Stadtresidenz. Dazu im nächsten Punkt mehr.
Elba hat eine lange Historie. Spuren der Antike finden sich etwa in der Villa Romana delle Grotte (um das 1. Jahrhundert v. Chr. erbaut) nahe der Hauptstadt und im archäologischen Museum von Portoferraio. Aufgrund des reichen Erzvorkommens diente die Insel den Etruskern und Römern als Waffenschmiede. Zeugnisse des Erzabbaus sind zahlreich im Norden Elbas zu finden – vor allem in Rio Marina, dem einstigen Sitz der Minengesellschaft. Viele Infos zum Thema findet ihr im Mineralienmuseum.
Allgegenwärtig auf Elba ist bis heute Napoleon Bonaparte. Ab 1814 verbrachte der französische Feldherr 300 Tage im Exil auf der Insel. Gleich nach seiner Ankunft ließ er ein einst als Gerichtssitz erbautes Gebäude hoch über Portoferraio in seine Stadtresidenz umfunktionieren. Heute ist die Villa dei Mulini für Besucher geöffnet, eine Galerie, der sogenannte Salon des Kaisers, das Schlafzimmer sowie weitere Räume können besichtigt werden. Und haltet die Augen offen, ihr werdet erstaunt sein, wie oft ihr Napoleon auch sonst auf eurer Elba-Reise begegnen könnt.
Der Alltagsstress hat euch reif für die Insel gemacht? Dann könnt ihr euch auf Erholung an großartigen Stränden freuen. Elba hat etliche schöne Küstenabschnitte mit tiefblauem und glasklarem Wasser, das im Sommer angenehme 21 bis 25 Grad warm wird.
Ein Highlight für Badefreuden liegt in der Bucht von Biodola: Ein über 600 Meter langer Beach mit weichem Sand und glasklarem Wasser, das nur langsam tiefer wird – ideal auch für den Urlaub mit Kindern. Außerdem lässt es sich hier wunderbar schnorcheln und tauchen und es gibt viele Bars und Cafés sowie Kanus und Tretboote, so dass keine Langeweile aufkommt.
Um die Vielfalt der Insel richtig genießen zu können, solltet ihr Wanderschuhe im Gepäck haben. Ein gutes Wegenetz führt kreuz und quer über Elba, viele der Routen eignen sich auch für Familien mit kleineren Kindern. Speziell Frühling und Herbst sind aufgrund der milden Temperaturen gute Jahreszeiten zum Wandern, eine Windjacke sollte dann aber auf jeden Fall mitgeführt werden. Einige gute Routenempfehlungen findet ihr hier.
Zu den schönsten Wandertouren, die noch nicht so bekannt sind, zählt der Weg rings um die lange nicht zugängliche Halbinsel Capo Stella. Auf den rund sechs Kilometern habt ihr herrliche Blicke auf das Meer und menschenleere Buchten und könnt zudem viele Arten der heimischen Flora bewundern. Nahe der Halbinsel liegt auch der feinsandige Laconella Beach, ideal zum Pause machen und Abkühlen.
Willkommen im charmantesten Bergdorf der Insel. Der Ort Capoliveri liegt auf einem Hügel rund 160 Meter über dem Meer, kleine verwinkelte Gassen durchziehen das Städtchen. Das mittelalterliche Flair begeistert die Besucher – und auch die vielen kleinen Lokale, die sich dort etabliert haben. Wer die hiesige Küche ausgiebig probieren möchte, ist hier goldrichtig.
Rund um den Ort gedeihen die besten Weinreben, dem mineralreichen Boden sei dank. Entsprechend gut ist das Angebot an gutem Wein in den Lokalen. Fleischliebhabern wird dazu gerne Wildschwein (cinghiale) serviert, und zu den regionalen Spezialitäten zählt auch der Stockfisch (stoccafisso). Die Rohmaterialien stammen meist aus der unmittelbaren Umgebung. Und: Vergesst das Dessert nicht, Capoliveri ist bekannt für seine Süßspeisen!
Elbas höchste Erhebung ist der Monte Capanne. Der Berg liegt im Westen der Insel und ragt rund 1000 Meter in den Himmel. Oben angekommen eröffnet sich ein überwältigender Panoramablick. Von hier aus könnt ihr an klaren Tagen nicht nur die gesamte Insel überblicken, ihr erspäht auch die sechs weiteren toskanischen Eilande Giglio, Giannutri, Montecristo, Capraia, Pianosa und Gorgona, das Festland und mitunter sogar Korsika.
Selbstverständlich lässt sich der Berg über Wanderwege erklimmen. Bequemer, aber dennoch abenteuerlich ist eine Fahrt mit der Seilbahn. Von Marciana Alta aus geht‘s binnen 20 Minuten rauf auf den Gipfel – stehend, in einem Metallkorb. Eine außergewöhnliche Fahrt!
Die Insel im Mittelmeer gehört zum Toskanischen Archipel der Region Toskana und liegt knapp zehn Kilometer vom italienischen Festland entfernt. Auf Elba leben ca. 32.000 Menschen, der Hauptort ist Portoferraio. Per Fähre wird die Insel vielfach täglich von Piombino aus angefahren, es gibt zudem einen kleinen Flugplatz.