Städtereise
Die 10 schönsten Stadtviertel in New York
Oft wird beklagt, dass New Yorks einstige Künstlerviertel zu gentrifizierten Hipster-Bezirken verkommen sind - dabei ist es gerade diese Geschwindigkeit und Lebendigkeit, die die Stadt so aufregend macht und uns tausend Gründe gibt, immer wieder zurückzukehren. Dieser Stadtteilführer hilft, die schönsten Ecken New Yorks zu entdecken.
Upper East Side
Altes Geld und Luxus-Labels
Die Gegend östlich des Central Parks ist das Quartier des alten Geldes. Hier lebten die Kennedys, die Rockefellers und die Roosevelts – und entsprechend hochkarätig sind die Häuser hier auch, vor allem in den Blocks von der Fifth Avenue zur Park Avenue, der Carnegie Hill genannt wird. Besuchenswert ist außerdem die Museum Mile entlang der Fifth Avenue, wo auf 1,6 Kilometern ein hochkarätiger Kunsttempel neben dem anderen steht. Wenn Du Luxus-Labels magst oder Window-Shopping, bist Du auf der Madison Avenue richtig. Tolle Blicke auf die Skyline bietet eine Gondelfahrt von der Upper East Side nach Roosevelt Island.
East Village
Welt ohne Wolkenkratzer
Eigentlich ist das East Village kein Dorf, sondern eine Welt, die von der Avenue D im Osten, der Third Avenue im Westen, der 14th Street im Norden und der Houston Street im Süden begrenzt wird. Teil des East Village ist Alphabet City, die Gegend zwischen den Avenues A und D. Wolkenkratzer gibt es im East Village nicht, sondern Backsteinhäuser mit Feuerleitern und Flachdächern, auf denen an lauen Sommerabenden gefeiert wird. Immer schon war dies ein Viertel der EinwandererInnen, aus Irland und Italien, Osteuropa und später Südamerika. Die großen Labels findest Du hier nicht, dafür viele kleinen Läden und rund um den St. Marks Place kleine Restaurants, Musik-Kneipen und Plattenläden.
Greenwich Village
Bekannt aus Film und Fernsehen
Im urbanen Idyll von Greenwich-Village zu wohnen, das an der Westseite Manhattans liegt, ist heute für die KünstlerInnen, die das Viertel einst prägten, schon längst nicht mehr bezahlbar. Es gibt hier zauberhafte Hinterhöfe und Gärten und die Häuser sind relativ niedrig. Greenwich Village ist der Ursprung der LGBTQ-Bewegung, hier liegt die Christopher Street, wo am 28. Juni 1969 der Aufstand stattfand, dem bis heute bei Pride-Paraden weltweit gedacht wird. Viele Häuser in Greenwich Village sind aus Filmen und Serien bekannt. Carrie Bradshaws Serien-Apartment aus Sex and the City lag zum Beispiel in der Perry Street 66. Besonders hübsch und ein wunderbares Fotomotiv ist die kleine, gewundene Gay Street.
Chelsea
Bunt, charmant, bei Einheimischen beliebt
Chelsea in Midtown war um 1900 eines der ältesten Wohnviertel Manhattans, das aber durch den Bau der Eisenbahn (deren ehemalige Gleise heute den Highline-Park bilden) zum Industrie- und Arbeiterviertel wurde. Anfang der 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts zogen dann zuerst die LGBTQ-AktivistInnen her, denen die Mieten im benachbarten Greenwich Village zu teuer waren. Ihnen folgte das Nachtleben mit Clubs und Bars, später Fitness-Studios, dann Galerien, die vor den hohen Mieten in SoHo flohen. Heute ist Chelsea ein buntes Viertel zum Flanieren, Shoppen, Essen und Ausgehen. Es gibt hier nur wenige Hotels und nach wie vor viele Einheimische. An den Wochenenden lohnt sich der Chelsea Flea Market.
SoHo und TriBeCa
Reich und schön
SoHo ist eigentlich eine Ortsangabe: South of Houston Street (sprich Hausten,nicht Justen). Hier lebten zunächst befreite Sklaven, später wurde es eines der exklusivsten Viertel New Yorks, wovon bis heute wunderschöne Häuser zeugen. Seit 1973 stehen hier 26 Blocks unter Denkmalschutz. SoHo ist ein Shopping-Paradies, hier gibt es edle Modeboutiquen und in der Prince Street Mc Nally Jackson, die schönste Buchhandlung der Stadt. Südlich von SoHo liegt TriBeCa, auch dies ist eine Abkürzung und steht für Triangle below Canal Street. TriBeCa ist heute eine der teuersten Gegenden der Stadt, hier leben viele Prominente, z.B. Beyoncé und Jay-Z, Taylor Swift, Justin Timberlake und Harry Styles.
Upper West Side
Gediegenes Wohnviertel, viele Hotels
Westlich des Central Parks geht es gediegen und akademisch zu; die Atmosphäre ist geprägt von ProfessorInnen der hier gelegenen Columbia University und den ehemaligen Studierenden aus den 70er- und 80er-Jahren, die hierherzogen, als die Upper West Side noch erschwinglich war. Und die geblieben sind. Hier sind auch viele wohlhabende liberale jüdische Familien zu Hause, daher die Vielzahl hervorragender koscherer Restaurants. In der Upper West Side sind außerdem viele Hotels. Sehr sehenswert ist die Kirche St. John the Divine in der 110th Straße, Ecke Amsterdam Avenue.
Financial District & Lower Manhattan
Heimat des Gelds und der Top-Sights
Die Wall Street ist das Herz des Financial Districts. Doch mal abgesehen von ihrer wirtschaftlichen Bedeutung ist es beeindruckend, die Börse, die 86 Meter hohe Trinity Church (als sie 1846 gebaut wurde, war sie das höchste Gebäude Manhattans) und die Federal Hall zu sehen. Als Fotomotiv äußerst beliebt ist der Charging Bull – angeblich bringt es Glück, seine Nase, die Hörner und die Geschlechtsteile zu reiben … Mit dem Battery Park, wo die Fähren ablegen, dem 9/11-Memorial und dem One World Trade Center ist Lower Manhattan Heimat von weiteren Top-Sehenswürdigkeiten.
Brooklyn
Tolle Blicke und Multi-Kulti-Wohngebiete
Großartig ist ein Spaziergang von Manhattan über die Brooklyn Bridge. Die 1883 fertig gestellte Brücke bietet spektakuläre Blicke und Fotomotive und nach der Wanderung gibt’s zur Belohnung im Brooklyn-Bridge-Park einen riesigen Burger. Der Park gehört zum hübschen Viertel Brooklyn Heights. Nördlich davon liegt DUMBO, das steht für Down Under the Manhattan Bridge Overpass, ein weiterer besonders schöner Teil von Brooklyn. Nicht verpassen: Die Washington Street, von der aus Du ein tolles Foto vom Empire State Building samt Manhattan Bridge machen kannst. Vor Weihnachten lohnt ein Abstecher nach Dyker Heights, wo es spektakulär mit Lichtinstallationen geschmückte Vorgärten und Häuser zu besichtigen gibt.
Williamsburg
Melting Pot am anderen Ende der Brücke
Nur eine Metrostation von Manhattan entfernt liegt eine andere Welt: Gut ein Drittel der BewohnerInnen von Williamsburg sind chassidische JüdInnen. Männer mit Schläfenlocken und Hut in schwarzen Anzügen, Frauen mit Perücken und Röcken im Stil der 50er-Jahre prägen hier vielerorts das Straßenbild. Mit ihnen teilen sich Menschen fast aller Nationen der Welt und viele exzentrische KünstlerInnen das Viertel. Williamsburg ist unbedingt einen Besuch wert; da aber viele Läden erst mittags öffnen, empfiehlt sich für einen Besuch der späte Nachmittag mit anschließendem Dinner in einem der vielen netten Restaurants in der Berry Street. Besonders stimmungsvoll ist es an lauen Sommerabenden im Domino-Park am East River, der nördlich der Williamsburg Bridge liegt.
Bronx
Yankees, Italien und die Joker-Treppe
Die Bronx ist der nördlichste Bezirk von New York und Standort des Yankee-Stadiums. Früher war die Bronx grundsätzlich verrufen und berüchtigt für Drogensucht und Kriminalität. Aber das ist längst vorbei. Sehenswert ist das echte Little Italy rund um die Arthur Avenue, ohne TouristInnen und mit authentisch italienischer Atmosphäre in italienischen Geschäften und Restaurants. Besonders schön sind außerdem die reich verzierten Art Deco-Häuser entlang des Grand Concourse. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Joker Stairs aus dem Marvel-Film mit Joaquin Phoenix. Die Treppe, auf der die Tanzszene am Ende des Films gedreht wurde, liegt zwischen Shakespeare Avenue und Anderson Avenue im Highbridge Viertel.