Foodie-Traum
10 typisch polnische Gerichte, die Du unbedingt probieren solltest
Leckere Teigtaschen, süßes Gebäck und würzige Speisen mit verschiedenen Fleischsorten – Polen ist für seine deftige und abwechslungsreiche Küche bekannt. Einige Gerichte haben eine lange Tradition und gehören bei einem Besuch des Landes einfach dazu. Wir haben 10 typisch polnische Gerichte gesammelt, die Du in Deinem Urlaub unbedingt probieren solltest.
Polen: Meistgebuchte Hotels mit ausgezeichnetem Essen
Alle anzeigenBigos
Deftiger Sauerkrauteintopf mit Fleisch und Wurst
Bigos zählt zu den wichtigsten Speisen der polnischen Landesküche und wird auch gerne als Nationalgericht bezeichnet. Der Eintopf ist in ganz Polen in verschiedenen Varianten sehr beliebt und blickt auf eine lange Tradition zurück. Adeligen Jagdgesellschaften wurde Bigos sogar typischerweise zum Frühstück aufgetischt. Viele Grundzutaten, die häufig in polnischem Essen vorkommen, werden in diesem Eintopf vereint – von Kohl bis zu Wurst und Speck. Der Sauerkrauttopf enthält verschiedene Wurst- und Fleischsorten und wird besonders gern in den Wintermonaten gekocht. Am besten auch gleich in einem großen Topf, denn das deftige Gericht hält sich gut – und wird Dir auch aufgewärmt hervorragend schmecken.
Zutaten (für 6–8 Portionen)
Für dieses traditionelle Familiengericht gibt es so viele Rezepte, wie es polnische Großmütter gibt, hier eins davon. Für sechs bis acht gute Portionen benötigst Du etwa 500-600 g Kassler, Rind- und durchwachsenes Schweinefleisch, 400 g Wurst (z.B. Krakauer) und 100 g Räucherspeck, 800 g Sauerkraut, 400-500 g Weißkohl, dazu 3 große Zwiebeln, Pflanzenöl zum Anbraten und Fleischbrühe zum Ablöschen, ferner etwas Paprikapulver, Tomatenmark, schwarze Pfefferkörner, Kümmel oder Majoran und je nach Geschmack 200 ml Rotwein und 1 EL Pflaumenmus bzw. einige Trockenpflaumen.
Zubereitung
1. Gemüse vorbereiten: Zunächst Weißkohl putzen und vierteln und in feine Streifen schneiden, dann wird das Sauerkraut grob geschnitten. Zusammen in einem Topf köcheln lassen.
2. Fleisch und Wurst anbraten: Derweil alle Fleisch- und Wurstsorten in mundgerechte Stücke schneiden, in Pflanzenöl von allen Seiten gut anbraten. Gewürfelte Zwiebeln, Pfefferkörner und Tomatenmark zugeben, mit Rotwein ablöschen, einige Minuten schmoren lassen.
3. Eintopf fertigstellen: Nun fügst Du Sauerkraut und Weißkohl hinzu, mit Brühe ablöschen, restliche Gewürze dazugeben. Mindestens eine Stunde köcheln lassen. Pflaumenmus bzw. Trockenpflaumen verleihen dem Eintopf eine besonders typische Note, dazu wird meist Brot oder Kartoffeln serviert.
Chłodnik litewski
Würzige Sache für die Sommermonate
Bestimmt hast Du schon einmal von „Borschtsch“ gehört, einer Rote-Bete-Suppe. Barszcz heißt die polnische Variante des russischen Eintopfs und ist ein typisches Gericht der polnischen Küche. Etwas weniger bekannt, aber in Polen ebenfalls sehr beliebt ist Chłodnik litewski. Die Suppe ist ein echter Hit in den Sommermonaten, denn sie wird kalt mit einem gekochten Ei serviert und enthält ebenfalls Rote Bete. Weitere Zutaten sind je nach Rezept auch Radieschen, fein gehackte frische Gurke und etwas Zitronensaft. Durch die Rote Bete erhält die kalte Sommersuppe eine leuchtend rote Farbe und ist damit ein echter Hingucker.
Zutaten (für 4 Portionen)
Du benötigst 500 ml Buttermilch, 400 ml Naturjoghurt, 100 ml Sauerrahm, 3 mittelgroße Rote Bete (etwa 500 g), 1 Bund Radieschen, 1 Salatgurke, 2 Frühlingszwiebeln, 1 Bund Dill, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Zitronensaft, etwas Salz, Pfeffer, Zucker und Majoran je nach Geschmack. Dazu Eier und Schnittlauch zum Garnieren.
Zubereitung
1. Gemüse vorbereiten: Rote Bete waschen (färbt stark ab, dünne Handschuhe tragen oder Hände mit Speiseöl einreiben), in 30 Min. weich kochen, nach Abkühlung raspeln. Radieschen, Gurke, Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Dill in feine Streifen oder Ringe schneiden oder raspeln.
2. Zutaten vermischen: In einer großen Schüssel Buttermilch, Joghurt und Sauerrahm vermengen, geraspelte Rote Bete hinzugeben, dann Radieschen, Gurke, Dill, Zwiebeln und Knoblauch unterrühren, mit Zitronensaft und Gewürzen abschmecken.
3. Kühlen und servieren: Mindestens zwei Stunden abkühlen, besser über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Mit halbierten hartgekochten Eiern sowie Schnittlauch, Dill o.ä. garnieren, dazu schmecken besonders gut junge gekochte Kartoffeln.
Obwarzanki Krakowskie
Königliche Hefekränze mit langer Tradition
Der charakteristische Brotkranz gilt als kulinarisches Wahrzeichen der Stadt Krakau, denn dort gibt es ihn seit mindestens 600 Jahren. Die Kränze sind aus Hefeteig und werden mit Sesam, Mohn, Salzkristallen oder auch Käse serviert. Da sie historischen Aufzeichnungen zufolge schon der Königin Hedwig gereicht wurden, werden die Kringel auch als „königliche Hefekränze“ bezeichnet. In der Geschichte wurden die Obwarzanki Krakowskie nur in einigen Bäckereien hergestellt und waren Festtagen vorbehalten. Verkaufte eine Bäckerei ohne Zulassung und/oder außerhalb der erlaubten Zeiten die Brotkränze, waren Strafen die Folge. Heute gibt es in Krakau sogar ein Museum, in dem Du das Gebäck selbst herstellen kannst – und mit unserem Rezept natürlich problemlos auch zuhause.
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Zutaten (für 7-8 Stück)
Für den Teig benötigst Du 500 g Weizenmehl, 250 ml Milch, 10 g Hefe, 2 Eier, 40 g Butter, 1 EL Zucker, 1 TL Salz. Zum Kochen 2-3 l Wasser, 1 EL Zucker, zum Bestreuen Mohn, Sesam und/oder grobes Salz.
Zubereitung
1. Teig zubereiten: Mehl, Milch, Hefe, Eier, Butter und Zucker vermengen und gut 10 Minuten zu einem elastischen Teig kneten. Dann etwa eine Stunde abgedeckt ruhen lassen.
2. Kringel formen: Den Teig in 14-16 gleich lange, etwa daumendicke Stränge formen. Jeweils 2 Stränge spiralförmig umeinander drehen und zu einem Kringel schließen. Etwas ruhen lassen.
3. Überbrühen und bestreuen: Die Kringel in heißem, mit Zucker gesüßtem Wasser rund eine Minute ziehen lassen. Dann herausnehmen und auf einer Seite wahlweise mit Mohn, Sesam, grobem Salz oder auch Käse bestreuen.
4. Backen und servieren: Die Hefekränze bei 200 Grad Ober-/Unterhitze auf dem Blech backen, bis sie nach 15-20 Minuten goldbraun sind. Am besten noch warm servieren.
Žurek
Mehlsuppe mit leicht säuerlichem Geschmack
Žurek ist eine säuerliche Suppe, deren charakteristischer Geschmack durch Sauerteig und vergorenes Roggenschrot entsteht. Letzteres ist auch der Namensgeber des Gerichts, denn „Žurek“ bedeutet übersetzt „vergorenes/saures Roggenschrot“. Als Einlage vervollständigen Kartoffeln, Möhren, manchmal ein gekochtes Ei und typisch polnisch auch Knoblauchwurst die Suppe. Damit sie ihren vollen Geschmack entfalten kann, wird sie zum Ziehenlassen üblicherweise ein paar Tage vor dem Servieren zubereitet. Die deftige Suppe wird in Restaurants gern in einem Brotlaib serviert, wodurch das Gericht auch optisch zu einem Highlight wird. In der Gastronomie findest Du Žurek häufig ganzjährig auf der Speisekarte, aber traditionell wird die Suppe in Polen vor allem an Ostern gegessen.
Pierogi
Berühmte Teigtaschen mit leckerer Füllung
Ein absolutes Muss bei Deinem Urlaub in Polen ist der Verzehr von leckeren, typischen Pierogi. Bereits seit dem 17. Jahrhundert sind sie fester Bestandteil der polnischen Küche und bis heute vor allem bei festlichen Anlässen beliebt. Die Teigtaschen gibt es gebraten, gekocht, mit und ohne Fleischfüllung und sogar als süße Variante. Am häufigsten werden Pierogi in Polen jedoch als herzhaftes Gericht mit geschmorten Zwiebeln und Speck gefüllt und mit einem Klecks Schmand serviert. Auch Variationen mit Sauerkraut, Pfifferlingen oder anderen Zutaten sind sehr beliebt.

Thomas' Tipp
Du möchtest ganz schnell selbst eine eigene Variante der kleinen Teigtaschen zubereiten? Kein Problem, in Polen gibt es fertige Pierogi in nahezu jedem Supermarkt zu kaufen, sodass Du sie einfach mit allen gewünschten Zutaten kombinieren kannst – praktisch und lecker.
Gołąbki
Deftige Rouladen mit Hack und Reis
Übersetzt bedeutet „Gołąbki“ so viel wie „Täubchen“, allerdings hat das typisch polnische Gericht gar nichts mit Tauben zu tun. Viel mehr handelt es sich dabei um das polnische Pendent zu Kohlrouladen. Meist wird die Füllung aus deftig gewürztem Schweinehack und Reis oder Buchweizen hergestellt. Umwickelt wird die Füllung mit gekochten Weißkohlblättern oder Wirsing. Die Wickel werden anschließend angebraten und im Topf geschmort, meist direkt in einer würzigen Tomatensoße. Traditionell wird das Gericht ohne Beilagen serviert, da die Kohlrouladen bereits Reis enthalten, allerdings werden oft zusätzlich Kartoffeln gereicht.
Kluski Śląskie z roladą
Pączki
Frittiertes Süßgebäck aus Hefeteig
Sie erinnern an die deutschen Berliner Pfannkuchen, sind aber noch viel weicher und saftiger. Die in fett ausgebackenen Hefebällchen werden klassisch mit Hagebuttenmarmelade gefüllt. Es gibt sie aber auch mit verschiedenen anderen süßen Füllungen sowie mit Puderzucker bestreut oder mit Zuckerguss glasiert. Diese süße Versuchung solltest Du Dir definitiv nicht entgehen lassen, wenn Du in Polen unterwegs bist. Mit dem Hefegebäck geht übrigens auch eine interessante Tradition einher: Der letzte Donnerstag vor Ostern ist der „fette Donnerstag“. Dann gerät die ganze Nation in einen Pączki-Rausch und es gibt sie buchstäblich überall, denn es heißt, dass es viel Pech bringt, wenn man an diesem Donnerstag vor Ostern keine Pączki isst.
Śledź po kaszubsku
Fischgericht mit süß-saurem Akzent
Neben dem allseits bekannten Hering in Sahnesoße ist dieses Fischgericht ebenfalls sehr populär in Polen. Charakteristisch für den Hering nach Kaschubischer Art ist die Soße mit sauren Gurken, getrockneten Pflaumen und Majoran, die für den speziellen süß-sauren Geschmack sorgt. Allerdings gibt es auch andere Variationen, zum Beispiel mit Rosinen. Das Fischgericht ist nach seiner Herkunftsregion Kaschubien benannt, einer Region an der Ostseeküste im nordpolnischen Pommerrellen (auch Weichselpommern genannt). Dort war der Hering Jahrhunderte lang die Nahrungsgrundlage der EinwohnerInnen, weshalb er auf verschiedenste Arten zubereitet wurde. Der Śledź po kaszubsku hat also eine sehr lange Tradition in Polen.
Kaczka z jabłkami
Leckeres Festessen zu Weihnachten
Wie auch in unseren Breiten ist die Ente in Polen ein begehrtes Gericht zur Winterzeit. Insbesondere zu Weihnachten wird das leckere Festessen der Familie kredenzt oder auch in Restaurants serviert. Das Gericht „Kaczka z jabłkami“ ist eine gefüllte Ente, deren Zutaten süße und herzhafte Aromen raffiniert kombiniert. Die Füllung der winterlichen Ente besteht meist aus Äpfeln und Moosbeeren, die dem Geflügelfleisch eine leicht fruchtig-süße Note verleihen. Die Altslawische Spezialität wird üblicherweise mit geriebener Roter Beete als Beilage serviert. Um die süßlichen Aromen hervorzuheben, wird das Ganze auch gern mit Preiselbeermarmelade eingerahmt.