Die UNESCO hat San Gimignano in der Toskana 1990 zum Weltkulturerbe erklärt. © Lowell Monke/Shutterstock.com
© Lowell Monke/Shutterstock.com

Toskana-Highlight entdecken

Turmstadt San Gimignano: Zeitreise ins "mittelalterliche Manhattan"

Bereits aus der Ferne erkennt man die markante Silhouette zwischen den sanften Hügeln der Toskana: San Gimignano trägt aufgrund seiner imposanten Türme den Beinamen "mittelalterliches Manhattan" und steht seit 1990 unter dem Schutz der UNESCO als Weltkulturerbe. Ursprünglich diente die Siedlung Pilgernden und Kaufleuten als wichtiger Rastplatz auf ihrer Reise in die Ewige Stadt. Heute lockt die "Turmmetropole" Italien-LiebhaberInnen aus aller Welt an.

Folge unserem WhatsApp Kanal!Gutscheine, Gewinnspiele, relevante News & Updates zum Thema Reisen!Zum Kanal

Toskana: Unsere Bestseller-Hotels

Alle anzeigen

Aristokratentürme erreichen mehr als 50 Meter Höhe

Wer eine Toskana-Reise plant, hat meist die bekannten Höhepunkte im Visier: Siena, Florenz, Pisa, Arezzo. San Gimignano verdient definitiv einen Platz auf dieser Liste, denn nirgendwo wird Geschichte so lebendig wie in diesem mittelalterlichen Zentrum. Die Bauwerke erzählen von erbitterten Rivalitäten zwischen den Adelsfamilien des Ortes, die sich gegenseitig mit dem Bau von Aristokratentürmen übertrumpften – je imposanter die Höhe, desto größer das Ansehen. Von ursprünglich 72 Aristokratentürmen stehen in San Gimignano heute noch 13, darunter der "Torre dei Becci" und der "Torre Grossa".

San Gimignano liegt auf dem Weg von Florenz nach Rom. © MNStudio/Shutterstock.com
San Gimignano liegt auf dem Weg von Florenz nach Rom. © MNStudio/Shutterstock.com

Die Geschichte des 7.000-EinwohnerInnen-Städtchens reicht zurück zu den Etruskern, die San Gimignano bereits um 300 vor Christus besiedelten. Bedeutung erlangte der Ort durch die Via Francigena (auf Deutsch: Frankenstraße), die mitten durch das Zentrum führte. Kaufleute legten auf ihrem Rom-Trip hier eine Pause ein, wodurch Hospitäler, Gasthäuser und Herbergen für Durchreisende entstanden.

Stadtkonflikt: Dante Alighieri versuchte zu schlichten

Die drei historischen Stadttore Arco della Cancelleria, Porta Santo Stefano und Arco die Becci markieren heute noch die Stellen der ursprünglichen Stadtbefestigung. San Gimignano, das seinen Namen einem Bischof aus Modena verdankt, strebte stets nach Unabhängigkeit vom 50 Kilometer entfernten Machtzentrum Florenz. Auseinandersetzungen und Streitigkeiten waren die logische Folge, weshalb sogar Dante Alighieri im Jahr 1300 in diplomatischer Mission nach San Gimignano kam. Dort fungierte er als eines von sechs Mitgliedern des Priorats, der höchsten Stadtregierung, und bemühte sich, zwischen den verfeindeten Lagern zu vermitteln – erfolglos. Durch einen verheerenden Pestausbruch stark geschwächt, stellte sich die Stadt 1352 schließlich unter den Schutz von Florenz.

Im Mittelalter war San Gimignano mal verfeindet und mal verbündet mit dem nahegelegenen Florenz. © Lowell Monke/Shutterstock.com
Im Mittelalter war San Gimignano mal verfeindet und mal verbündet mit dem nahegelegenen Florenz. © Lowell Monke/Shutterstock.com

Grandiose Aussicht vom "Torre Grossa"

Wenn Du heute durch die Gässchen wanderst, vorbei am "Palazzo del Podestà", "Palazzo Pratellesi" und der Burgruine "Rocca di Montestaffoli", spürst Du von den mittelalterlichen Konflikten nichts mehr. Direkt neben dem "Palazzo Comunale" führt der Weg hinauf zum "Torre Grossa". Die Panorama-Aussicht entschädigt für die anstrengende Besteigung. Kunstliebhaber werden in der Kirche Sant'Agostino fündig: Zahlreiche Fresken zieren den Chorbereich und der Kreuzgang lädt zum meditativen Spaziergang ein.

Zwischenzeitlich bietet sich auf der Treppe zum Dom eine Ruhepause an, um das Geschehen auf der "Piazza del Duomo" zu verfolgen. Die zu Hause Gebliebenen erfreuen sich bestimmt über eine Flasche des lokalen Weins "Vernaccia di San Gimignano".

Toskana mit dem Mietwagen erleben

Alles aus einer Hand mit HolidayCheck Mietwagen
Mietwagen finden
Entdecke ähnliche Urlaubsthemen
Quelle: spot on news