Reisekosten
Vorsicht, Zusatzkosten im Urlaub: Hier musst Du zusätzliche Abgaben zahlen
Der Urlaub in Deutschland hat viele Vorteile: Du sparst Dir hohe Anfahrtskosten, bist flexibler unterwegs und hast eine vielfältige Auswahl an Ausflugsorten. Ob ein Städtetrip über das Wochenende oder Ferien an der Nordsee oder in die Alpen: Auch Deutschland hat als Urlaubsziel einiges zu bieten. Allerdings sollte man auf die Zusatzkosten vor Ort achten: Um Strände, Berge und Landschaften sauber zu halten und den TouristInnen Vergünstigungen etwa im öffentlichen Nahverkehr zu bieten, erheben viele Städte eine Tourismusabgabe oder Kurtaxe. Je nach Destination unterscheiden sich diese kommunalen Abgaben. Wir haben den Vergleich für Dich gemacht und in insgesamt 393 Städten in Deutschland geschaut, wie hoch die Tourismusabgabe beziehungsweise Kurtaxe pro Erwachsenem und Übernachtung ist.
In diesen Städten fällt die Abgabe für UrlauberInnen am höchsten aus
Vor allem an der Nordseeküste fallen die örtlichen Zusatzzahlungen hoch aus. Teuerster Spitzenreiter ist Spiekeroog: Fünf Euro werden in dem Nordseeheilbad pro Tag und Erwachsenem in der Hauptsaison zwischen März und Oktober fällig. Für 4,90 Euro pro Nacht erhalten Gäste auf Norderney Zugang zu den Stränden und kostenlosen Sportprogrammen, für Tagesgäste ist es mit vier Euro etwas günstiger. 4,80 Euro werden auf der Nachbarinsel Juist verlangt.
Mit einem Gästebeitrag in Höhe von vier Euro pro Tag reiht sich die Insel Borkum als weitere niedersächsische Reisedestination oben ein. Mit ebenso viel musst Du rechnen, wenn Du mehrere Tage in Büsum bleibst. In diesem Jahr wurde die Kurabgabe in der Gemeinde an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste in der Hauptsaison auf vier Euro erhöht. Etwas sparen kannst Du, wenn Du in der Nebensaison anreist (2,80 Euro pro Nacht).
Die Städte und deren Abgaben für UrlauberInnen im Vergleich findest Du hier:
Nicht an der Küste, aber mit einer ähnlich hohen Kurtaxe belegt ist der Hürtgenwald in Nordrhein-Westfalen. Kostet die Übernachtung in der Kleinstadt mehr als 100 Euro pro Person und Tag, zahlen Gäste fünf Euro.
So viel verlangen Deutschlands Großstädte pro Übernachtung
Nicht nur in Deutschlands Gemeinden, auch in den Großstädten werden UrlauberInnen zur Kasse gebeten. In Hannover und in Hamburg werden vor allem teure Unterkünfte doppelt kostspielig. Wenn die Unterkunft in Hamburg pro Nacht 200 Euro kostet, zahlen BesucherInnen der Hansestadt, und seit letztem Jahr auch Geschäftsreisende, vier Euro. In Hannover werden sogar sechs Euro auf den Übernachtungspreis fällig. Danach steigt die Abgabe für jede weiteren angefangenen 50 Euro Nettoentgelt um einen Euro.
In vielen weiteren Städten wird die Abgabe für Gäste anteilig am Übernachtungspreis berechnet. Am niedrigsten ist der Anteil in Darmstadt mit zwei Prozent, aber auch in Berlin, Bremen und Köln kommen die Gäste vergleichsweise günstig weg (jeweils fünf Prozent). Teuer wird ein Luxuszimmer in Dortmund und Flensburg, wo 7,5 Prozent des Gesamtpreises zusätzlich an die Städte gezahlt werden müssen. Auch in München ist eine Tourismusabgabe geplant, die fünf Prozent des Zimmerpreises betragen soll.
In diesen Großstädten müssen Übernachtungsgäste eine Tourismusabgabe zahlen:
Hier finden Urlauber günstige Alternativen
In den südlichen Urlaubsregionen fällt der Gästebeitrag vergleichsweise günstig aus. Um für wenig Geld mit einem Bergführer durch die Alpen zu wandern oder die Breitachklamm zu erkunden, zahlst Du im bayrischen Bad Kissingen 3,90 Euro pro Nacht. Beim Besuch der Kurstadt Baden-Baden musst Du 3,80 Euro zusätzlich zahlen.
Wer dennoch an die Nord- oder Ostsee reisen möchte, findet auch dort günstigere Alternativen: Im mecklenburgischen Bad Doberan musst Du lediglich einen Euro zahlen, in Schönhagen an der Ostsee etwas mehr (1,28 Euro). Kinder bis zwölf Jahre können die Stadt sogar kostenlos besuchen. Mit einem Gästebeitrag von zwei Euro pro Tag bietet sich auch das Nordseebad Wremen als kostengünstigeres Reiseziel an. Wenn Du allerdings die Strände benutzen möchtest, erhöht sich der Beitrag auf 2,50 Euro.
Einen Gesamtüberblick über die städtische Zusatzzahlung bekommst Du hier:
Deutschland mit dem Mietwagen erleben


Was haben wir gemacht?
Für den Vergleich wurde die Höhe der Kurtaxe (auch Tourismusabgabe, Bettensteuer, Infrastruktur-Förderabgabe, Übernachtungssteuer oder Beherbergungssteuer genannt) in 393 ausgewählten deutschen Städten ermittelt und miteinander verglichen. Dabei kann die Zusatzzahlung anteilig am Übernachtungspreis berechnet werden oder wird als fixe Summe von TouristInnen eingefordert. Der Vergleich berücksichtigt die Höhe der Zusatzzahlung während der Hochsaison. In einigen Kurorten kann eine Kurtaxe oder ein Gastbeitrag auch für Tagesgäste anfallen, die nicht im Ort übernachten. Für den Vergleich wurden nur Abgaben berücksichtigt, die im Zusammenhang mit einer Übernachtung entrichtet werden müssen.