Alter Fischereihafen
Cuxhaven/NiedersachsenNeueste Bewertungen (6 Bewertungen)
Alter Fischereihafen im Wandel
Ich hatte für meinen Besuch in Cuxhaven ein wenig in den Reisetipps gelesen und war somit erstaunt, als ich auf dem Weg zum Museum „Windstärke 10“ am Nordseekai entlanglief. Zuvor, in der Zollkaje, bei der Klappbrücke über den Schleusenpriel und beim Blick rüber Richtung Deichstraße und den dort nahe liegenden Schiffen war alles klar: Dort sah es nach Hafen aus, und gewiss nicht erst seit gestern. :-) Und so ist es auch: Die erste Brücke hier - von gegen Ende des 18. Jahrhunderts - war eine Drehbrücke, die den östlichen Hafen mit dem westlichen verband. Im Vergleich dazu wirkte der Nordseekai ein wenig „steril“. Ja, es gab dort ein paar Schiffe, aber „Hafenluft“ ? Und wie ich im Nachhinein gelesen habe, wird sich auch noch mehr im Alten Fischereihafen ändern. Quellen: visitcuxhaven.de / afh-cuxhaven.de
Der Alte Fischereihafen von Cuxhaven
Ein Besuch vom Alten Fischereihafen von Cuxhaven ist aus meiner Sicht unbedingt empfehlenswert. Man sieht hier diverse Fischerboote, die am Kai liegen oder die in den Hafen einfahren bzw. aus dem Hafen auslaufen. Am Meinkenkai, bei der Präsident-Herwig-Straße, findet man diverse Fischrestaurants, Geschäfte von Fischhändlern usw. Mir hat es beim Alten Fischereihafen gut gefallen.
Fischerboote, Restaurants, Fischverkauf, Outlet...
Cuxhaven ist untrennbar mit der Fischerei, dem Fischhandel und mit der Fischverarbeitung verbunden. Der sogenannte Alte Fischereihafen wurde auf Beschluss der Hansestadt Hamburg (zu der Cuxhaven zu dieser Zeit gehörte) errichtet und 1907 eröffnet. In der Folgezeit wurde dieser Hafen mehrfach erweitert. Wegen Baufälligkeit wurden 2007 der Meinkenkai und der Dukekai gesperrt, 2011 traf dieses Schicksal auch den Nordseekai. Inzwischen wurde einiges getan und man kann wieder den den Kais entlang laufen. Auch in die alten Fischhallen ist wieder Leben einkehrt. Am Nordseekai und am Meinkenkai legen Fischerboote an. Der Dugekai ist der südliche Abschluss vom Alten Fährhafen und er verbindet den Nordseekai mit dem Meinkenkai und der Präsident-Herwig-Straße. In den Fischhallen am Alten Fischereihafen sind zudem teilweise Restaurants, Fischfachgeschäfte (Frischfischverkauf), Outlet-Stores usw. eingezogen Bei unserem Aufenthalt in Cuxhaven waren wir mehrfach beim Alten Fischereihafen, so auch mehrfach zum Abendessen. Dabei besuchten wir unterschiedlichen Restaurants in den alten Fischhallen in der Präsident-Herwig-Straße (die alten Fischhallen stehen zwischen der Präsident-Herwig-Straße und dem Meinkenkai). Der Alte Fischereihafen soll weiterhin umgebaut und ausgebaut werden und wirtschaftlich und touristisch erschlossen werden. Dabei wird sich sicherlich auch das Gesicht des Alten Fischereihafen ändern.
Urig, kernig und echt!
Der Alte Fischereihafen gehört für mich zu den Lieblingsplätzen in Cuxhaven. Hier ist noch die Geschichte lebendig. Viele Fischkutter liegen hier noch und bringen ihre Ware frisch unter die Leute. Zahlreiche "alte Fischerkneipen" bieten den fangfrischen Fisch in einer einmaligen Kulisse an. Ein Muss bei einem Besuch von Cuxhaven!
Interessantes Leben am Hafen
Wir hatten dieses Mal ein Hotel direkt am Nordseekai - in der Nähe des Alten Fischereihafens. Da bekam man dann direkt etwas mit von dem lebhaften Treiben am Hafen.
Ein Hafen im Dornröschenschlaf
Der „Alte Fischereihafen“ steht für die Blütezeit Cuxhavens, als im letzten Jahrhundert die Fischindustrie hier expandierte. Zunächst nur von regionaler Bedeutung, erkannte man gegenüber den Binnenhäfen Hamburg und Bremen rasch den Standortvorteil direkt am Meer. Der Alte Fischereihafen wurde vertieft und seine Kaianlagen modernisiert, es entstanden Packhallen, ein Eiswerk und unzählige Verarbeitungsbetriebe, denn inzwischen liefen neben den Krabben-Kuttern auch 13 große Fischdampfer regelmäßig den Hafen an. Auktionshallen, Netzfabriken und Ausrüster unterstützten die Entwicklung und in den 1930er Jahren konnten bereits um die 100.000 Tonnen Fisch pro Jahr umgeschlagen werden, die über den damals größten Fischversandbahnhof Europas in speziellen Kühlwaggons bis nach München rollten. Nach dem zweiten Weltkrieg erlebte der Alte Fischereihafen seine Blütezeit, denn während Bremen und Hamburg ihre schwer beschädigten Häfen kaum nutzen konnten, war Cuxhaven praktisch unzerstört geblieben. Im Alten Fischereihafen lagen die Schiffe „im Päckchen“ vertäut, während mehr als 70 Großhandlungen ihre Ladungen übernahmen. Konservenfabriken, Fisch-Manufakturen, Räuchereien, eine Essigfabrik, Fischmehlwerke, Dosenfabrikanten, sowie Kisten- und Fassmacher boten 7000 Menschen Arbeit. Die Überfischung und spätere Einführung von Fangquoten führte schließlich um 1970 zum stetigen Niedergang und heute werden im Alten Fischereihafen nur noch Krabben angelandet, während in den historischen Packhallen inzwischen eher Einzelhändler und Restaurants zu finden sind. Mit seinen Backsteinbauten, den Schienensträngen und einem weitgehend verwaisten Hafenbecken erinnert der Alte Fischereihafen an vergangene Zeiten und wird nur noch richtig lebendig, wenn an mehreren Wochenenden zwischen April und Oktober hier der „Fischmarkt“ abgehalten wird.