Abteikirche St-Pierre-St-Paul
Caunes-Minervois/Languedoc-RoussillonNeueste Bewertungen (1 Bewertungen)
Abtei Caunes-Minervois
Caunes-Minervois liegt am Rand der Montagne Noire mitten in den Weinbergen, etwa 20 km nord-östlich von Carcassonne. Seit dem 17.Jh. ist der Ort für die Qualität seines Marmors bekannt, der insbesondere den Trianon in Versailles und die Oper in Paris schmückt. Die Gründung der Benediktiner- Abtei Saint-Pierre et Paul in Caunes-Minervois ist das Werk von Anian, Freund des hl. Benedikt von Aniane, am Ende des 8.Jh. Das ursprünglich direkt unter dem Schutz des Königs stehende Kloster ging in die Hände der Grafen von Barcelona über, bevor es den Trencavels zufiel, die 1195 auf ihre Rechte verzichteten. Während des Kreuzzuges gegen die Albigenser, empfing der Abt von Caunes mehrfach Vertreter des Papstes, die kamen, um die katholische Rechtgläubigkeit zu predigen. 1227 wurde Pierre Isarn, Katharerbischof des Carcassès, in Caunes verbrannt. Das 13. und 14.Jh. wurden durch die Machtkonflikte zwischen weltlichen und kirchlichen Autoritäten gezeichnet, aber auch durch einen gewissen Wohlstand des Klosters, dessen Mitgliederzahl von etwa 15 auf 30 deutlich anstieg. Die Einrichtung der weltlichen Verwaltung des Klosters in Caunes 1467 ist die Fermate eines langen Abschieds von den klösterlichen Werten. Erst Anfang des 17.Jh. leitete Abt Jean d’Alibert. eine Reihe von Reformen ein. Er ließ insbesondere die Gebäude restaurieren und den Abts-Palast wieder aufbauen. Danach, 1663, nahm die Ordensgemeinschaft Saint-Maur alles in Besitz und baute die Klostergebäude neu. en pris possession en 1663. Die Abtei wurde 1791 veräußert, abgesehen von der Kirche, die in den Besitz der Gemeinde und 1916 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Klostergebäude sind seit 1948 geschützt. In der Abtei Caunes-Minervois kann man alle Architekturepochen erkennen. Darin besteht ein großer Teil ihrer Originalität. Sie ist für ihr Chorhaupt, bekannt, ein Meisterwerk südfranzösischer Frühromanik, sowie für den Marmor, der die Abteikirche schmückt. Das sehr schöne, gemeißelte Portalvom Anfang des 13.Jh. hat Figurenkapitelle. Das Kirchenschiff mit sieben Jochen hat Seitenkapellen, die vorwiegend mit dem Marmor aus Caunes verziert sind. Es wurde im 14.Jh neu gebaut und 1770 mit einem Backsteingewölbe versehen. Im Süden wird es durch große gotische Fenster erhellt. Der Chorraum ist mit Fenstern sowie mit hölzernem Chorgestühl aus dem 18.Jh. geschmückt. Der Marmoraltar ist den Märtyrern von Caunes geweiht. Der heutige Kreuzgang wurde von der Ordensgemeinschaft Saint-Maur auf den Grundmauern eines mittelalterlichen Kreuzgangs aufgebaut. Die Klostergänge zeichnen sich durch große Schlichtheit aus. Z.Zt. sind umfangreiche Renovierungsarbeiten in Gange, die es ermöglichen, die beiden Bauphasen des Kreuzgangs (Mittelalter und Moderne) wieder zu geben. Im Süden des Kreuzganges wurde ab 1696 das Hauptgebäude des Klosters gebaut. Im Erdgeschoss befanden sich Küche und Speisesaal, während die Mönchszellen auf die oberen Etagen verteilt waren. Heute beherbergt das Gebäude drei ständige Ausstellungen und einen Raum für zeitweilige Ausstellungen. Caunes-Minervois ist auch die einzige Abtei des Katharerlandes mit einer Krypta, die die Reliquien der ersten karolingischen Kirche erhielt und die für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Das früher durch eine Festungsmauer mit inzwischen verschwundenen Toren verteidigte Dorf zeigt an den Fassaden viele Element aus dem Mittelalter bis zum 18.Jh., wie z.B. bei dem bemerkenswerten Patrizierhaus von Alibert. Zu der auf den Anhöhen von Caunes gelegenen, Kapelle Notre Dame du Cros findet jedes Jahr am 8.September eine Prozession statt. Der alte Marmorsteinbruch des Königs machte das Dorf in Versailles berühmt. Drei Steinbrüche für roten Marmor werden heute noch betrieben.