Tour & Ausflug

Aschgabad/Turkmenistan
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Manfred66-70
Mai 2011

Mittagsessen bei einer Nomadenfamilie

4,3 / 6

Während der Durchquerung der Karakum-Wüste von Aschgabat nach Konya Urgench ist es kaum möglich in einem Restaurant sein Mittagessen einzunehmen. Anstelle eines Restaurants bieten einige Reisegesellschaften ein Mittagessen mit kurzem Aufenthalt bei einer Nomadenfamilie an. Wir machten unsere Mittagspause bei einer Großfamilie am Dorfrand der Ortschaft Bahardok. Diese Familie hatte einen Vertrag mit der Reiseagentur und ist auf dem Tourismus eingestellt. Die Ortschaft Bahardok liegt zwischen der Landeshauptstadt Aschgabat und der Oase Erbent. Bekannt wurde Bahardok vor einigen Jahren auch durch ein Gemeinschaftswerk der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit mit turkmenischen Wissenschaftlern und der örtlichen Bevölkerung, wie man die Dünen der Wüste durch Bepflanzung von Saskaul-Bäumen aufhalten kann. Das Dorf ist teilweise mit einem Schutzwall aus Saskaul umgeben. Die Bewohner der Ortschaft haben den Vormarsch der Wüste vorerst gestoppt. Die Großfamilie, in der mehrere Generationen unter einem Dach leben, ist Stärke und Rückhalt der turkmenischen Nomadenfamilien zugleich. Die zwei großen Töchter der Familie begrüßten uns zuerst durch den musikalischen Vortrag einheimischer Lieder. Die Mutter und die Großmutter zeigten uns anschließend, wie man turkmenisches Fladenbrot backt. Der vorbereitete und leicht angefeuchtete Teig aus Weizenmehl, Salz und Wasser wurde durch eine Öffnung von oben an die Seitenwände des aufgeheizten Ofen ( Tandry ) geklebt. Nach etwa einer halben Stunde war das Brot fertig und wurde von einer Tochter herausgenommen. Bekannt ist in dieser Wüstengegend auch die Herstellung von turkmenischen Filzprodukten. Die Frauen zeigten uns, das Entstehen von kleinen Decken durch filzen. Auch Touristen durften sich beim Filzen üben. Die agile Mutter machte mit einer Maultrommel anschließend Hausmusik im Wohnzelt. Auch ein Würfelspiel für Nomadenkinder wurde uns von der Mutter gezeigt. Die Frau war 44 Jahre alt und hatte 10 Kinder, das jüngste Kind war gerade 1 Jahr alt. Die nomadische Lebensweise könnte auf die Tatkraft dieser turkmenischen Frauen nicht verzichten. Nach dem Spiel und einer Diskussion über Sitten und Bräuche der turkmenischen Nomaden, gingen wir mit der ältesten Tochter zu den Kamelen, die in einer offenen Umzäunung untergebracht waren. Die Tochter molk die Kamele und wer sich wagte, konnte auch Kamelmilch probieren. Nach kosten der Kamelmilch ging es in die Jurte zum Mittagessen. Beim Betreten der Jurte zogen wir die Schuhe aus. Das Essen wurde in der Jurte, am Boden serviert. Wir saßen im Schneidersitz auf einen Teppich. Das Essen wurde in einem Wok vor dem Camp von den Frauen zubereitet. Es war das Nationalgericht „ Plov“ das uns serviert wurde. Ich glaube, den meisten Gästen hat das turkmenische Nationalgericht geschmeckt. Natürlich gehörten zum Essen auch das selbst gemachte Fladenbrot und das Nationalgetränk der Turkmenen der Tee. Nach dem Essen machten wir noch einen Spaziergang auf den Dünen ( Schutzwall ) hinter den Anwesen. Durch diesen Aufenthalt hatten wir einen kleinen Einblick in nomadischen Traditionen erhalten, diese Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen. In lokalen Reiseagenturen kann man sich nach den Jurtencamps von Turkmenistan erkundigen.