Franziskanerkirche in Jaguaron

Infos Franziskanerkirche in Jaguaron

Die "Iglesia (Templo) de San Buenaventura" liegt am Rande der kleinen Ortschaft Yaguaron. Über das Baujahr der Holzkirche gehen die Meinungen der Experten auseinander: die einen glauben an die Jahre 1670/1720, andere an 1756/72. Fest steht, dass die Kirche als schönste von Paraguay gilt und kunsthistorisch sehr bedeutsam ist. Das Gotteshaus wurde unter Anleitung von Franziskaner-Mönchen durch Guarani-Indianer erbaut. Von außen wirkt der ca. 70 Meter lange und ca. 30 Meter breite Hallenbau, auch durch die aufgesetzte Fassade und das weit heruntergezogene Dach, eher unscheinbar und einfach. Der hölzerne Glockenturm stammt aus dem 20. Jahrhundert und steht etwas abseits vom Kirchenbau. Die Kirche wird als Prototyp der Missionskirchen des frühen 18. Jahrhunderts angesehen. Der Innenraum ist hell und farbenprächtig mit Naturfarben ausgemalt. Die Holzdecke ist mit symmetrischen Mustern verziert. Weil hierbei zwei Baukulturen einflossen, bezeichnet man heute den Baustil als "spanischen Guarani-Barock". Der im Barockstil ausgeführte Hauptaltar gilt als Werk des portugiesischen Holzschnitzers José de Souza Cavadas. Aber auch hierbei erkennt man an vielen Details die Mitarbeit der einheimischen Guarani-Indianer. Die Kanzel wurde ebenfalls kunstvoll aus Holz geschnitzt und anschließend bemalt. Auch das Chorgestühl, die Beichtstühle und die aus Holz gearbeiteten Heiligenfiguren sollten bei einer Besichtigung nicht übersehen werden.