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Marcel (26-30)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Juni 2016 • 1-3 Tage • Sonstige
Wenn nur die Mücken und Coqui-Frösche nicht wären
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Keine Frage: das Wild Ginger Inn Hotel ist eine zentral gelegene Unterkunft und eine echte Alternative für Budgetreisende, die nicht die überteuerten Zimmerpreise der großen Hotels und Resorts bezahlen wollen und keinen übermäßigen Komfort benötigen. Ich hatte mich genau aus diesen Gründen im Juni 2016 hier für 2 Nächte zum Preis von insgesamt 140 USD (zuzüglich Steuern) einquartiert. Das Hotel liegt nördlich des historischen Zentrums von Hilo und somit eigentlich recht praktisch für einen Streifzug durch die kleine Stadt und entlang der Bayfront . Zu den Liliuokalani Park and Gardens benötigt man allerdings fußläufig eine halbe Stunde. Der Taxifahrer, der mich vom Flughafen zum Wild Ginger Inn fuhr, wies mich allerdings auch darauf hin, dass das Hotel in einer „low income area“ (also in einer sozial schwächeren Gegend) läge und man deshalb besonders nach Einbruch der Dunkelheit etwas Acht geben sollte. Wirklich unsicher habe ich mich hier aber nicht gefühlt, zumal es wirklich nur ein Katzensprung bis zu den belebteren Teilen der Stadt ist. Die meisten Touristen auf Hawaii dürften sicherlich einen Mietwagen haben, aber für den ein oder anderen Reisenden mag es vielleicht auch von Interesse sein, dass der Busbahnhof keine 10 Minuten Fußweg entfernt ist und ein Taxi vom Flughafen ca. 15 USD kostet. Üblicherweise ist ein Check-in bis 21:00 Uhr möglich – aufgrund der Ankunft meines Fluges gegen 20:30 Uhr meldete ich sicherheitshalber vorab einen „Late Check-in“ an, wobei nach 21:00 Uhr pro begonnenen Stunde 10 USD zusätzlich berechnet werden. Ich stand schließlich um kurz nach 21:00 Uhr vor dem Eingang, klingelte und es vergingen noch einige Minuten des Hoffens und Bangens, ehe mir doch noch geöffnet wurde. Die 10 USD durfte ich natürlich trotzdem berappen. Das ganze Gebäude – also Böden, Wände, Decken, Fenster und große Teile des Mobiliars – sind aus Holz. Die Zimmer selbst sind äußerst spartanisch und bieten minimalen Komfort, denn die heutigen Hotelzimmer waren einst Unterkünfte für Plantagen-Arbeiter. Laut Eigenbeschreibung habe das Wild Ginger Inn eine „old fashion country atmosphere“ und man habe den „original look and feel“ des 1909 erbauten Gebäudes erhalten. Dem kann ich absolut zustimmen. Mein Zimmer war mit einem relativ bequemen Doppelbett, einem kleinen Röhrenfernseher, einem Kühlschrank, einer Mikrowelle, einem Stuhl, einem Nachttischchen, einem Spiegel und Kleiderhaken ausgestattet. Eine Klimaanlage oder ein (Decken)Ventilator sind nicht vorhanden, werden aber auch nicht benötigt, da es nach Einbruch der Dunkelheit abkühlt, ein angenehmer Wind herrscht und es dann nachts auch zumeist wie aus Gießkannen regnet. Bei den Fenstern handelt es sich um Schiebefenster, hinter denen sich Mückengitter befinden. Irgendwie kamen große Mücken und andere Insekten (wohl über das Bad) aber doch ins Zimmer – entweder war in einem der Mückengitter ein Loch oder irgendein Spalt wurde als „Eingangstor“ benutzt. Ferner liegen auch Ohrstöpsel bereit, die gegen den Lärm des Regens (wie erwähnt: es schüttet nachts gerne wie aus Eimern) und der Coqui-Frösche, welche die ganze Nacht durch zu hunderten quaken, helfen sollen. Mich selber haben weder der Regen, noch das Froschquaken gestört, aber einige Gäste sind da vielleicht etwas empfindlicher. Während der Schlafbereich einfach „nur“ spartanisch und zweckmäßig ist, ist das Bad noch einmal eine Kategorie einfacher und müsste mal generalüberholt werden. Aus dem Wasserhahn des Waschbeckens kam kein starker Wasserstrahl, sondern nur ein bisschen Wasser, das dann am Becken entlang in den Abfluss lief. Zudem waren im Bereich der Armaturen und der Silikonfuge an der Wand deutliche Rostspuren erkennbar. Die Dusche ist über eine Art Stufe und einen Duschvorgang abgetrennt und bietet eine Handbrause sowie Ablagemöglichkeiten. Leider dauerte es einige Zeit, bis dann mal Warmwasser kam. Überdies schwankte die Wassertemperatur sehr stark, sodass man ständig „nachjustieren“ musste. Auch hier fanden sich vereinzelt Kalk- und Rostflecken. Beim WC hingegen gab es nichts zu bemängeln. Für die beiden Nächte wurden mir zwei kleine Packungen Duschgel sowie vier Handtücher bereitgestellt. Ein „hawaiianisches“ Frühstück wird täglich von 7:30 bis 9:30 Uhr angeboten und ist in der Zimmerrate enthalten. Es umfasst warme „sweet rice cakes“ sowie ein paar weitere, frisch zubereitete Trockenkuchen, Obst (in meinem Falle Bananen und geschnittene Papaya), Weißbrot, Marmelade, Erdnussbutter, Kaffee, Tee und Wasser. Besonders die „sweet rice cakes“ (die eher an warmen Milchreis statt an Kuchen erinnern) waren sehr lecker, aber das Frühstück war insgesamt eintönig und wenig sättigend. Leider gibt es auch keinen Fruchtsaft – man kann sich für 1 USD aber beispielsweise eine Dose Fruchtsaft (Passionsfrucht, Orange, Guaven) an der Rezeption kaufen. WLAN ist nur in der Lobby kostenfrei, für „wireless internet to the room“ werden 10 USD fällig. An der Rezeption können Snacks und Getränke für günstige 1 USD gekauft werden. Waschmaschine und Trockner können gegen Münzeinwurf benutzt werden (oder man nimmt den Wäscheservice für 12 USD in Anspruch), Bügeleisen und Bügelbrett stehen auf Anfrage zur Verfügung. Der Grund, warum ich mich für das Wild Ginger Inn Hotel entschieden habe, waren neben dem günstigen Übernachtungspreis die Nähe zum historischen Zentrum Hilos und dem Busbahnhof. Letztlich haben mich aber einige Dinge gestört (Insekten im Zimmer, schlechter Zustand des Bades, einfaches Frühstück, 10 USD Gebühr für einen Check-in um kurz nach 21:00 Uhr), sodass ich die Unterkunft insgesamt nicht weiterempfehlen kann.


Zimmer
  • Schlecht

  • Restaurant & Bars
  • Eher schlecht

  • Service
  • Eher schlecht

  • Lage & Umgebung
  • Eher gut

  • Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1-3 Tage im Juni 2016
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Marcel
    Alter:26-30
    Bewertungen:396