- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten... Licht: Die Lage ist sehr schön. Die Bergbahn zur Steffisalp - mit Murmeltier-Garantie :) - ist direkt vor der Tür, das Ticket dafür ist für Hotelgäste inklusive. Die Serviceangestellten sind wirklich sehr freundlich. Das Essen ist der absolute Hit - eine riesige Auswahl, und egal, was man probiert, alles frisch, lecker und von hervorragender Qualität. Die Parole, die ständig wiederholt wird, lautet "Alles, was Sie wünschen." Der Saunabereich ist wunderschön und sehr luxuriös. Das Beste ist der "Bergsee" mit frischem Quellwasser zum Abkühlen. Die Kinderbetreuerin Liane verdient eine extra Erwähnung: Sie ist der absolute Hammer! Liebevoll, herzlich, sehr kreativ und voller Leidenschaft bespasst sie unsere Tochter unermüdlich, so dass wir unsere Kleine nicht nur beruhigt, sondern regelrecht erfreut im "Kids Club" lassen und ein bisschen Zeit für uns geniessen können. Liane verdient ein ganz grosses Lob! Ein herzensguter, lieber Mensch, zuverlässig, vertrauenswürdig und einfach richtig lieb und nett. Schatten: Unter der polierten Oberfläche bröckelt der schöne Schein jedoch schnell: Am Tag nach unserer Anreise bemerkten wir im WC unserer Feng-Shui-Suite (wer Ahnung davon hat, fragt sich, was das Zimmer mit Feng Shui zu tun hat ausser dem Namen) einen ziemlichen Gestank und einen nassen Boden unter der Toilette. Das Rohr war undicht, und Abwasser tropfte stetig auf den Boden. Der Luftabzug funktionierte scheinbar auch nicht, so dass es bald recht kräftig nach Fäkalien stank. An der Rezeption gab man uns sofort ein neues Zimmer. Während meine Familie sich im Swimming Pool vergnügte, packte ich unsere Sachen und brachte sie ins neue Zimmer. Alles gut? Nein. Aber wir wollten nicht schon wieder umziehen. Der Wasserhahn tropfte, und der Abfluss war verstopft: http://www.filehosting.at/file/details/592885/2016-08-07%2006.47.00.mp4 Ausserdem stank der Abfluss ziemlich faulig. Der Kosmetikspiegel (die einzige Spiegelbeleuchtung überhaupt ausser der dämmrigen Deckenlampe) war defekt: http://www.filehosting.at/file/details/592891/2016-08-07%2008.38.46.jpg Die Luftabzüge funktionieren zwar, hängen aber lose von der Decke. Auch der Rettungswegplan, der in jedem Zimmer aufgehängt ist, war für eine "Rettung" im Notfall unbrauchbar. Bereits in unserem ersten Zimmer stimmte die Zimmernummer nicht, was im Ernstfall aber vielleicht egal ist. Hier, im Zimmer Nummer 187, hängt aber der Rettungswegplan für das Zimmer 186 (auf dem veralteten Plan die Nummern 401 und 407): http://www.filehosting.at/file/details/592897/2016-08-07%2008.40.02.jpg Sowas darf meiner Meinung nach unter keinen Umständen passieren. Daraufhin haben wir an der Rezeption eine Mängelliste abgegeben: http://www.filehosting.at/file/details/592903/2016-08-10%2010.45.50.jpg Ausdrücklich ohne uns zu beschweren. Die Rezeptionistin war dankbar und sagte, genau sowas brauchen sie, weil ihnen das natürlich selber nicht auffällt. Sie war wiederum sehr freundlich, hat sich entschuldigt und bedankt - und nochmals betont, wir sollten uns nur melden, wenn sie irgendetwas für uns tun könnte. Das brachte uns auf die Idee, tatsächlich mal einen Wunsch zu äussern: Ein Hotel, das so viel Wein verkauft, hat doch sicher ein paar Weinkisten aus Holz übrig für uns, zum Bepflanzen für unseren Garten... Ich habe mich also bei einem netten Herrn an der Rezeption erkundigt, ob es möglich wäre, zwei oder drei Weinkisten mitzunehmen. Wir würden auch dafür zahlen. Der nette Herr versprach, mit dem Chef zu reden und uns später Bescheid zu geben. Als ich von einem Spaziergang zurückkehrte, sprach der nette Herr von der Rezeption mich dann an und sagte, es täte ihm leid, sie hätten keine Weinkisten mehr. Der Weinlieferant wäre gerade da gewesen und hätte alle leeren Kisten wieder mitgenommen. ... Allerdings stand der LKW von dem Weinlieferanten noch vor dem Hotel und war am Ausladen. Und wenn man uns wirklich "alles was Sie wünschen" (= die gebetsmühlenartig wiederholte Hotelparole) hätte ermöglichen wollen, hätte man entweder ein paar Kisten zurück behalten - oder zwei, drei neue Kisten leeren können. Der Wein wird hier in Strömen ausgeschenkt. - Oder man sagt ganz einfach die Wahrheit, zum Beispiel "Tut uns leid, die Weinkisten dürfen wir nicht rausgeben, die gehören dem Lieferanten." Auch damit wären wir zufrieden gewesen. So allerdings war die Ausrede durchschaubar, und man fühlt sich ziemlich für dumm verkauft. "Alles, was sie wünschen" - wenn man den Mund so voll nimmt, dann riskiert man Enttäuschung. Ein ziemlich grosser Negativaspekt ist das Verhalten der Hotelchefin, das eine eigene Beschreibung verdient: Am Abend unserer Ankunft begab sich folgendes: Nach der etwas komplizierten Anreise (Sperrung wegen Baustelle ohne Umleitung) und ungewolltem Umweg durch den Arlbergtunnel sind wir pünktlich zum Abendessen vor Ort. Eine ältere Dame in Dirndl flaniert durch das Hotelrestaurant und macht Small Talk mit den Gästen. Sie kommt auch zu uns. Ohne sich vorzustellen (man muss sie offensichtlich kennen), setzt sie sich zu uns und fragt "Hobts Ihr an schöna Tog ghabt?" - Wir, etwas verwirrt: "Ehm, ja, wir sind eben angereist." - Sie: "Ach so. Hattets Ihr a guate Reise?" - Ich: "Naja, wir hatten ein paar Umwege und sind versehentlich in den Arlbergtunnel geraten." - Sie äussert einen dramatischen Seufzer, stösst mich jovial in die Seite (als ob wir uns schon lange kennen würden, und dabei wissen wir noch immer nicht, wen wir da eigentlich vor uns, bzw. neben uns haben) und berichtet leidenschaftlich von ihrer panischen Angst vor Tunnels... Als wir endlich in Ruhe weiter essen konnten, fragten wir uns, wer das eigentlich war und was das eigentlich für ein miserables Benehmen ist, Gäste anzusprechen, ohne sich vorzustellen, und sie dann noch mehrfach "freundschaftlich" in die Seite zu stupsen. Distanzlos und völlig fehl am Platze. Zwei Tage später beim Abendessen. Während die aufmerksame Kellnerin, die unsere Gewohnheiten schon kennt und bedient, ohne dass wir fragen müssen, sich bei anderen Gästen, die morgen abreisen, verabschiedet, schwebt die offensichtlich an ihren Gästen desinteressierte Hotelchefin wieder auf unseren Tisch zu. Setzt sich zum Glück diesmal nicht, sondern fragt nur "Hoabts Ihr an schöana Tog ghabt?" und "Alles guat bei Euch?" und kommentiert unseren auf dem Tisch angeschriebenen Familiennamen lapidar mit "Ach, Ihr seid aus der Schweiz? Das ist ja ein typischer Schweizer Name." Liebe Frau (wie sie heisst, wissen wir immer noch nicht), ein Blick in unser Anreiseformular würde reichen. Nicht nur um unsere Herkunft zu ergründen, sondern auch, um ein bisschen persönlich auf uns einzugehen. Zum Beispiel, ob unser neues Zimmer ok ist. Und Entschuldigung für die Umstände mit dem Zimmerwechsel... Die Serviceangestellten können das auch. Die überschlagen sich fast vor Freundlichkeit; die Herrin am Hof scheint sich dagegen nur für sich selber zu interessieren. ... In den letzten Tagen unseres Aufenthalts, nachdem wir (eigentlich mit guten Absichten) unsere Mängelliste abgegeben hatten, wurden wir dann nicht mal mehr von ihr gegrüsst - die Leute am Nebentisch schon. Das lässt tief blicken. Wir konnten es kaum glauben. Fazit: Es ist schön hier, aber mehr Schein als Sein. Nur Oberfläche, kein Tiefgang. Alles klingt schön ("Feng Shui Suite" - in der das Fenster genau gegenüber der Tür liegt), aber wirklich schön ist nur der Wellnessbereich, das Essen, die Kinderbetreuung und das Engagement der Angestellten (übrigens inklusive der Reinmachfrauen und -Männer, die sind ebenfalls sehr aufmerksam und rücksichtsvoll und freundlich!) und die Aussicht. Ansonsten dient der Warther "Hof" scheinbar hauptsächlich Selbst- und Werbezwecken: für diverse Kosmetikfirmen, für Mineralwasser, für Hersteller von Solarien - selbst für ein Bauunternehmen, das den Warther Hof ausgebaut hat, hängt eine gerahmte Sponsoren-Werbung an der Wand. Und überall prangen professionelle Gruppenfotos von der Hotelbesitzer-Familie: Grossformatig an den Wänden, auf dem Flatscreen in der Bar, im Infokanal des Hotelzimmer-TVs und in jeder Infobroschüre zum Warther Hof. ... Hmm, vielleicht hätte man sie von den vielen Selfies tatsächlich "kennen müssen"...? Und die Liane, die buchen wir lieber privat beim nächsten Österreich-Urlaub. :) Die ist einfach super.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im August 2016 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sybille |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |
Sehr geehrte Frau Sybille, vielen Dank für Ihr ausführliches Feedback bezüglich Ihres Aufenthalts im Warther Hof. Als Inhaberin eines traditionell geführten Wellness Hotels bin ich immer dankbar, wenn sich Gäste Zeit nehmen, positive wie negative Kritik zu üben. Ich bedauere sehr, dass Ihr Urlaub bei uns am Arlberg in manchen Punkten nicht Ihren Vorstellungen entsprochen hat. Meine Familie und ich bemühen uns täglich, unseren Gästen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Haus zu bieten. Ich suche daher auch bewusst den Kontakt zu den Gästen – speziell bei der Ankunft und abends im Speisesaal, um Sie kennen zu lernen und Ihre Wünsche zu erfahren. Dies scheint wohl in unserem Fall gänzlich unglücklich verlaufen zu sein. Verstehen Sie bitte, dass ich so selbstverständlich angenommen hatte, dass Sie mich kennen und entschuldigen Sie, wenn Sie mein Verhalten zu jovial empfunden haben. Übrigens, wie mir scheint, eine Lebensart, die uns Österreichern eigen ist und auf purer Gastfreundschaft basiert. Und dann auch noch das Missverständnis mit den Weinkisten! Ich versichere Ihnen, hätten wir welche gehabt, hätten Sie diese auch bekommen. Es ist seit langem üblich, dass die Weine in der Gastronomie in Pappkartons angeliefert werden. Die falsche Auskunft an der Rezeption bedauere ich. Auch hierfür möchte ich mich entschuldigen. Zuletzt die geschilderten Probleme mit den Zimmern und der damit verbundene Ärger: Wie Sie angemerkt haben, ist unser Personal zuvorkommend und freundlich. Wir versuchen auch sehr, die Zufriedenheit und Begeisterung der Mitarbeiter zu fördern. Dazu gehört auch, sie selbstständig arbeiten zu lassen und als Arbeitgeber ihre Kompetenz zu schätzen. So werden Probleme, die ein Mitarbeiter selbst lösen kann, von ihm erledigt und nicht weiter an uns herangetragen. Unsere Rezeptionisten sind wohl davon ausgegangen, dass die Wohnsituation nach der Umsiedelung für Sie zufriedenstellend gelöst war. Vielleicht stößt diese Aufklärung auf Ihr Verständnis dafür, dass ich Sie nicht auf die Problematik angesprochen habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich telefonisch kontaktieren würden um die misslichen Vorkommnisse in einem persönlichen Gespräch aus der Welt zu schaffen und bedanke mich für Ihre Offenheit. Beste Grüße, Monika Roiderer