- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Es handelt sich um ein sehr schönes, in reizvoller Umgebung gelegenes und äußerst ruhiges Hotel für Erwachsene. Wer sich hier nicht erholt, macht irgendetwas falsch. Remmidemmi, Action, Shopping und ausschweifendes Nachtleben darf man hier nicht erwarten. Das Hotel besteht aus sechs moderat großen Häusern mit bis drei oder vier Etagen und etwa sechs bis neun Zimmern je Seite. Manche Gebäude haben nur Zimmer zu einer Seite, andere hingegen nach vorn und hinten mit ansprechenden Grünpflanzen im Hausflur. Je nach Lage gibt es am Vormittag und/oder Nachmittag Sonne. Das Hotel wirkt durch die Architektur deutlich kleiner als 198 Zimmer zu haben. Das Publikum ist je nach Reisezeit international gemischt. Deutsch hörte man im Juni deutlich am Häufigsten, aber auch Englisch und Französisch. Das Durchschnittsalter war eher gehoben, deutlich über 30 Jahre.
Der Name des Hotels verrät es bereits, es gibt keine kleinen Zimmer, sondern nur großzügig dimensionierte Suiten (geschätzt ca. 30 m²), optisch durch eine Kommode in zwei Hälften aufgeteilt mit Bett und Sofa mit Couchtisch. Der Doppelwaschtisch ist halboffen zum Raum, Bad (mit Whirlpoolwanne und Dusche) und WC sind durch eine Tür abgetrennt. Zusätzlich gibt es drei geräumige Schränke mit Safe (je nach Zimmerkategorie gegen Gebühr oder inklusive), einen Kühlschrank sowie eine Kapselkaffeemaschine. Zu jedem Zimmer gehört ein geräumiger, überdachter und über die gesamte Breite des Zimmers gehender Balkon mit zwei neuen, bequemen Klappstühlen und einem Tisch sowie ausziehbarem Trockner für Wäsche. Je nach Lage des Zimmers hat man vom Balkon Blick auf den Garten und/oder Pool (die Vorderseite von Haus 5 schaut auf das Restaurant- und Bargebäude sowie die Bühne für die Abendunterhaltung, ist also bis ca. 23 Uhr nicht ganz ruhig). Von einigen Zimmern in Haus 5 und 6, speziell natürlich von den Dachterrassen, gibt es einen wunderbaren Blick auf die Bucht. Der Schallschutz der Gebäude ist leider nicht übermäßig gut. Schritte mit harten Schuhabsätzen, Schließen von Türen und die Benutzung der Treppen zur Royal Terrace übertragen sich bei entsprechend wenig rücksichtsvollen Mitmenschen recht deutlich hörbar in andere Zimmer. Die Klimaanlage macht einen recht guten Job und ist auch nicht allzu laut im Betrieb. Sie läuft nur bei geschlossenen Balkontüren. Neuerdings befindet sich auf einem Nachttisch ein Wecker mit zwei USB-Ladeanschlüssen (1x1A, 1x2A). Dadurch ist nun an keiner Seite des Bettes noch eine freie Steckdose verfügbar. Eine freie Steckdose befindet sich aber an der Mauer zwischen Wohnraum und Waschtischen. Es gibt Zimmer mit Sprungfedermatratzen und auch solche mit sich der Körperform anpassenden Schaummatzatzen. Beide Varianten sind bequem. Für jeden Schläfer gibt es drei Kissen (zwei lange und ein quadratisches mit Bezug der Tagesdecke; weitere Typen, auch hypoallergene, kann man an der Rezeption erhalten). Die Zimmer sind dem Alter des Hauses (um 20 Jahre) entsprechend nicht mehr ganz jungfräulich und wirken mitunter in Details ein wenig abgewohnt. Sie werden jedoch gut gereinigt und im Verlauf der Jahre wurden immer wieder Kleinigkeiten erneuert (in den vergangenen Jahren gab es beispielsweise neue Lampen, neue Waschtisch- und Duscharmaturen sowie neue Oberflächen der Nachttische). Eine große Modernisierung steht aber noch aus, was sich auch im nicht mehr ganz dem aktuellen Geschmack entsprechenden Stil niederschlägt. In die Schwesterhotels der Viva-Gruppe wurde in den letzten Jahren viel investiert und diese erstrahlen inzwischen in sehr modernem und ansprechendem Boutiquehotel-Ambiente. Es ist zu hoffen, dass auch das Vanity Hotel Suite bald eine entsprechend umfassende Renovierung erfährt. Schäden wie z.B. abgeplatzte Farbe werden immer ausgebessert, so dass der Gesamteindruck der Zimmer insgesamt hochwertig ist. Bedauerlich ist indes, dass ausgerechnet der Zustand der teuersten und luxuriösesten Zimmerkategorie, der Royal Terrace mit ihrer zusätzlichen Dachterrasse, Anlass zur Kritik gibt. An den Whirlpools auf den Terrassen (wir kennen nun bereits drei Zimmer) fehlen mitunter die Abdeckungen vollständig, sie sind zu klein und decken nur notdürftig die Wasserfläche ab, die Klappe über den Filtern ist nicht mehr an allen Pools vorhanden (unschöner Anblick auf die Filter und Chlortabletten) oder Jet-Düsen lösen sich im Betrieb. Auch die Steuereinheit mit verkratztem und damit schwer leserlichen Display und an den Rändern ablösenden Folientasten hat definitiv schon bessere Tage gesehen. Immerhin wurden die in den vergangenen Jahren deutlich gealterten Nackenkissen inzwischen erneuert, so dass nun sie wieder angenehm hygienisch wirken. An der Außenverkleidung des Pools fehlen scheinbar immer eine oder mehrere Schrauben, es hing noch ein übrig gebliebener Schnappverschluss für eine überhaupt nicht mehr vorhandene Poolabdeckung an der Verkleidung. Daneben erlaubte ein fehlendes Stück der Terrassenoberfläche den Blick auf die Unterkonstruktion der Terrasse. Durch die regelmäßige Öffnung des Lattenbodens vor dem Pool zur Nachfüllung mittels des darunter verborgenen Ventils sieht man dort deutliche Spuren des zur Öffnung verwendeten Straubenziehers, bzw. es sind Ecken an der Latte abgebrochen. Das ist alles am Ende natürlich kein wirkliches Problem, da die Terrasse ja in vollem Umfang nutzbar ist - es sieht aber eben auch nicht schön und gut geflegt aus. Letztlich klafft hier eine wahrnehmbare Lücke zwischen dem Anspruch eines hochwertigen Luxusambientes und einer Reihe von kleinen nachlässigen Details in der Ausführung. Entsprechend einer neuen EU-Verordnung werden die Pools nun deutlich häufiger als in den Vorjahren kontrolliert und Proben gezogen. Teilweise zweimal am Tag. Die Wasserqualität ist dadurch besser, als wir das in früheren Jahren erlebt haben. Das WiFi ist, wenn es funktioniert, ausreichend gut. Die Geschwindigkeit wird anscheinend nicht je Nutzer limitiert, sondern steht mit maximal freier Leistung zur Verfügung, so dass zwischen sehr schnell und zäh je nach aktueller Auslastung durch andere Nutzer alles drin ist. Am Ende des Gebäudes 6 mit unserem Zimmer gab es konstante Probleme mit der Anmeldeseite im Netz nach dem Verbindungsaufbau, die nur auf dem Flur am anderen Ende des Hauses zuverlässig möglich war. Das war extrem lästig, da teilweise mehrfach am Tag nötig. Wiederholte und detaillierte Mitteilung (per Email samt Screenshots und Problembeschreibung, Gespräch mit einem Techniker) dieses deutlich nach einer Fehlkonfiguration des Netzes aussehenden Problems an die Rezeption brachte außer Entschuldigungen leider keine Lösung. Die Reichweite des WiFi bis auf den Balkon und die Dachterrasse ist ebenfalls eher enttäuschend. Ein großer Flachbildfernseher befindet sich schwenkbar über der raumtrennenden Kommode und kann sowohl in Richtung Bett als auch Sofa ausgerichtet werden. Da wir das Gerät während unseres Aufenthaltes nicht ein einziges Mal eingeschaltet haben, können wir keine Auskunft über Programmauswahl und Bildqualität geben.
Wir buchen nach vier Aufenthalten mit auch zufrieden genutzter Halbpension seit einigen Jahren nur noch Übernachtung/Frühstück und besuchen zum Abendessen externe a-la-Carte-Restaurants (Tipps: mirablau/La Terrazza des Viva-Resorts, Il Faro in Artà, Es Vivers in Colònia de Sant Pere und El Sol in Son Serra de Marina). Ein Abendessen mit Meerblick und Sonnenuntergang gefällt uns deutlicher besser als Speisesaal oder Poolblick. Auf diese Idee kamen wir vor einigen Jahren, als wir das erste Mal mit einem der in der Hauptsaison bei gutem Wetter wöchentlich am Donnerstag stattfindenden und von vielen anderen Gästen wohl als Highlight empfunden Gala-Dinner konfrontiert wurden. Wir kommen wegen der ausgeprägten Privatsphäre gern ins Hotel und legen nun überhaupt keinen Wert darauf, mit 8-10 fremden Hotelgästen an einem großen Tisch zu sitzen. Bei diesem Anlass sind wir so erstmals zum mirablau gegangen und waren begeistert davon, was dieses tagsüber das übliche Fastfood bietende Strandrestaurant am Abend für hochwertige Gerichte anbot. Das Frühstück ist reichhaltig und bietet so ziemlich für jeden Geschmack etwas. Nur einige Beispiele: es gibt 7 Sorten Milch, 9 Sorten Saft, diverse Smoothies und kalte Getränke wie Eistee und Fruchtwasser, geschätzt 20 Sorten Cerealien, warme, frisch zubereitete Speisen wie Crepes und Omelettes, sehr gutes Rührei, aber auch verschiedene Brotsorten (inkl. zwei Sorten Bagel zum Toasten), Marmeladen und Honige. Es gibt reichlich Obst. Kaffee gibt es in Thermoskannen oder von mehreren Profiautomaten. Die Käse- und speziell die Wurstauswahl hingegen ist leider eher auf der schwachen Seite und mitunter leider auch wenig appetitlich aussehend. Wesentlicher Verbesserungswunsch für das Restaurant wäre zwei paar Besteck auf dem Tisch zu haben. Es ist nicht wirklich angenehm, das süsse Nutella-verschmierte Besteck vom Crepe anschließend für ein herzhaftes Omelette und Würstchen weiterzuverwenden. Da nirgends öffentlich Besteck ausliegt, müsste man dafür jedesmal das Personal fragen. Auch im Restaurant gibt es leider einen kleinen Mangel an Blick für Details zu kritisieren: Ein hölzerner Honiglöffel wurde beschädigt und der Griff war deutlich sicht- und fühlbar angebrochen. Der Löffel war so noch zwei Tage weiter im Gastraum in Benutzung, dann wurde das Ende des Griffs komplett abgebrochen und der Löffel mit der ausgefransten Bruchkante war weiter so in Benutzung. Das geht eigentlich schon aus Gründen der Verletzungsgefahr und der Hygiene so nicht, mindestens aber macht es einen schlechten Eindruck. Da während des Frühstücks regelmäßig gereinigt und nachgelegt wird, muss das jemandem aufgefallen sein.
Das über die Jahre bemerkenswert konstante Servicepersonal ist in allen Bereichen extrem freundlich und hilfsbereit. Da gibt es abgesehen vom Umgang mit der WiFi-Problematik im vorstehenden Abschnitt überhaupt keinen Anlass zur Kritik. Zum Geburtstag gab es als nette Aufmerksamkeit des Hauses einen Gratulationsbrief mit einer Flasche Cava. Für Gäste, die keinen Alkohol trinken, ist diese Ausführung jedoch nicht so ganz optimal. Mit dem Geschenk zur Rezeption zu gehen und die Flasche dankend zurückzugeben und nach anderen Getränken zu fragen, wirkt auch wieder irgendwie undankbar, so dass das freundliche Präsent letztlich ungenutzt im Zimmer verblieb. Nicht ganz befriedigend ist die Anzahl der vom Hotel gestellten Badetücher für Pool, Garten und Terrasse. Es gibt lediglich zwei Badetücher pro Zimmer und diese werden während des Aufenthaltes (zumindest wenn man sie tagsüber benutzt und nicht im Zimmer lässt) auch nicht ausgewechselt. Eine bedarfsweise Wechselmöglichkeit ist nicht bekannt und wäre wünschenswert. Selbiges gilt entsprechend für die Bademäntel, die nach zwei Wochen schon mitunter nicht mehr ganz sauber wirken.
Das Hotel liegt, wie man eigentlich unschwer herausfinden kann, am Rande eines abgelegenen und schönen, unter Naturschutz stehenden Dünengebietes und teilt sich den öffentlichen Strandabschnitt mit drei weiteren Hotels. Im Ort gibt es abgesehen von den Einrichtungen der Hotels (inkl. dem öffentlich zugänglichen, zum Viva-Resort gehörenden, italienischen Restaurant La Terrazza und der Strandbar mirablau) lediglich um die 30-40 Wohnhäuser, zwei Supermärkte, eine Apotheke, eine Arztpraxis, eine Autovermietung und zwei private Bars/Restaurants. Sämtliche Hotels im Ort gehörten bis 2017 zu einer Gruppe, bevor sie aufgeteilt wurden, was ihre architektonische Ähnlichkeit erklärt. Ansonsten hat sich in den vergangenen Jahren im Ort im Grunde nichts getan, abgesehen von einem gerade in der Fertigstellungsphase befindlichen Apartmentneubau neben dem öffentlichen Parkplatz an der Treppe zum Strand. Es ist außerhalb der Hotels äußerst ruhig. Die Anfahrt von Palma dauert knapp über eine Stunde mit dem Mietwagen. Mit dem üblichen Bustransfer kann es auch bis zu zwei Stunden dauern, je nachdem wie viele Hotels auf der Strecke noch angefahren werden. Allein für die schnellere An- und Abreise, aber auch Ausflüge und ggf. externes Abendessen (siehe unten unter "Gastronomie") empfiehlt sich aus unserer Sicht immer, für die gesamte Reisedauer einen Mietwagen zu nehmen. Nach Cala Rajada, dem nächstgelegenen größeren Touristenort mit entsprechenden Angeboten, fahren regelmäßig öffentliche Busse, es gibt Taxen oder man nimmt halt den eigenen Mietwagen. Die Strecke ist wohl auch über einen der Wanderwege recht gut zu schaffen. Erfreulich ist, dass es nach vielen Jahren kritischer Rezensionen scheinbar endlich gelungen ist, die örtliche Müllabfuhr davon zu überzeugen, die Leerung der Glascontainer und Müllbehälter nicht mehr während der Nacht durchzuführen. Wer hier bei Holidaycheck über die abgelegene Lage und wenig Unterhaltung meckert und das Hotel deshalb negativ bewertet, hat sich vorher einfach schlecht informiert und ist entsprechend unfair.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Hauptpool und die gesamte Gartenanlage sind sehr gut gepflegt. Durch den schönen alten Baumbestand gibt es immer ein schattiges Plätzchen abseits des Pools mit fest montierten Sonnenschirmen und wenig Abstand zum Nachbarn. Es gibt große Himmelbetten, Liegen und Sitzsäcke zur freien Benutzung. Täglich finden vom Gästebetreuer Marcel geführte Wanderungen und Ausflüge statt. Wir haben keine davon genutzt, aber immer nur großes Lob darüber gehört. Die Touren sind alle kostenlos, es sind nur die Selbstkosten z.B. für Bus oder Taxi zu tragen. Spa, Fitnessraum und Animation haben wir nicht genutzt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2018 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marc |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 87 |
Sehr geehrter Marc, über Ihren durchaus detaillierten und positiven Kommentar haben wir uns wirklich sehr gefreut. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um unser schönes Vanity Hotel Suite & SPA **** zu beschreiben. Wir haben uns sehr über Ihr positives Feedback zu unserer Hotelanlage gefreut und wir sind sehr glücklich darüber, dass Sie auch diesen Aufenthalt wieder zu 100% genossen und sich gut erholt haben. Es ist schön, dass wir zu einem besonderen Erlebnis beitragen konnten. Wir möchten uns auch recht herzlich für Ihre Treue bedanken. Wir dürfen uns sehr glücklich schätzen, dass wir hier in unserem Hotel wirklich viele und tolle Stammgäste jedes Jahr wieder aufs Neue willkommen heissen dürfen. Es ist schön, dass Sie Verbesserungen wahrgenommen haben. Uns liegt sehr viel daran, dass es ständig etwas Neues zu entdecken gibt und sich das Hotel weiterentwickelt. Wir freuen uns schon jetzt auf Ihren nächsten (8.) Besuch. Mit freundlichen Grüssen,