Villa Malia

Das Hotel wirkt auf den ersten Blick klein und gemütlich. Der Chef spricht deutsch, was sich schnell als großer Nachteil herausstellte... Wie wir nach ein paar Tagen feststellen konnten, gibt es eine einfache Regel, wenn man als Gast anständig behandelt werden möchte: Nicht der Gast, sondern der Chef ist hier der König. Wer denkt, er könne sich hier auf ein nettes "Guten Morgen" und "Einen schönen Abend" beschränken, der irrt. Es kam vor, dass der Chef beim Frühstück ein anderes Paar anmotzte, dass es jetzt nichts mehr geben würde, wenn sie zu spät zum Frühstück kämen. Positiv erwähnen möchte ich an dieser Stelle jedoch die liebe Frau, die für die Reinigung der Zimmer zuständig war. Sie sprach zwar kein Wort deutsch, hatte aber immer ein sehr nettes Lächeln auf den Lippen. In Anwesenheit des Chefs wirkte sie jedoch vollends eingeschüchtert, was nach den Vorkommnissen mit ihm nicht verwundert.

Die Einrichtung ist sehr in die Jahre gekommen. Wir hatten ein Apartment gebucht. Wer hier kochen möchte, sollte nicht mehr als ein Rührei zubereiten wollen. Die einzige Pfanne hatte einen Durchmesser von 20 cm; das einzige scharfe Messer war ein altes Schälmesser mit einer 5 cm Klinge. Das Fenster im Bad konnte man durch eine Sicherung nur waagerecht anklappen, aber nicht komplett öffnen, was für uns persönlich egal war. Als wir jedoch nach einigen Tagen nachmittags vom Strand zurück kamen war vom angeklappten Badfenster offensichtlich die Halterung gebrochen, sodass das Fenster nun komplett quasi nach unten gekracht war und sich auch nicht mehr schließen ließ. Als der Hotelchef dies erfuhr, musste sich mein Mann vor anderen Hotelgästen wie in einem Verhör als Lügner bezeichnen lassen, der laut Meinung des Chefs selbst mutwillig das besagte Fenster beschädigt hätte. Trotz mehrmaligem Beteuern, dass es während unserer Abwesenheit aus der Halterung gebrochen war, war seine Antwort: "Aber sicher, von ALLEIN ist es kaputt gegangen..." Nach diesem Vorfall bekamen wir den Chef nur noch selten zu Gesicht, da er, sobald er uns erblickte, schnell in seinem Büro verschwand.

Das Frühstück ist möglich bis um 10 Uhr und ist ein Witz. Wer es mag, 14 Tage eine Sorte Formschinken und eine Sorte Käse zu essen, ist hier gut aufgehoben. Es gibt jeden Tag den gleichen "Orangensaft", der in Wahrheit ein chemisch süßlich gelbes Tetrapack-Gemisch ist. Nach ein paar Tagen haben wir das Frühstück nicht mehr genutzt und haben uns selbst verpflegt. Bei der Einweisung am Anreisetag gab es zum Thema Frühstück einen erhobenen Zeigefinger vom Besitzer mit den Worten "...und seien Sie pünktlich!". Da wurde man also gleich vorgewarnt, dass man es nicht wagen sollte, zu spät zu kommen...

Am Anreisetag kamen wir abends im Dunkeln an. Vor dem Hoteleingang stehen mehrere Tische; an einem dieser Tische saß (wie sich später herausstellte) der Betreiber des Hotels. Nachdem er gemütlich zugesehen hatte, wie mein Mann und ich unsere Koffer die Stufen zur Rezeption heraufgeschleppt hatten und wir an der nicht besetzten Rezeption darauf warteten, dass jemand kommt, stand er irgendwann mal auf und kam hinter die Rezeption. Jetzt erst stellte er sich als Manager des Hotels vor. Nach dem Einchecken teilte er uns dann lächelnd mit, dass wir mit unseren Koffern jetzt wieder die Treppen hinunter müssten und dann einmal um's Hauptgebäude herum...

Die Lage des Hotels ist recht gut. Zu Fuß kann man in ein paar Minuten viele Restaurants und Geschäfte erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Poolbereich ist sauber, jedoch muss einem klar sein, dass an JEDEM Tag eine laute Beschallung mit Rummeldisko-Musik erfolgt. Da die Balkone der Zimmer um den Pool herum angeordnet sind, kommt man demnach von morgens bis abends unfreiwillig in den Genuss davon.