- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Vayu ist ein Kiteresort an der Adam's Bridge - einer Serie von Sandbänken die früher mal Sri Lanka mit Indien verbunden hat. Das Resort wurde in 2017 eröffnet und ist derzeit das einzige Hotel mit Zugang zur Sandbank (und dem Kitespot). Der Kitespot bietet sowohl Welle (allerdings ziemlich unsauber) als auch Flachwasser (Achtung: teilweise nur ein paar cm Wassertiefe) und ist in den Sommermonaten relativ windsicher.
Die Zimmer waren sauber und zweckmäßig eingerichtet. Es wäre toll gewesen wenn neben Bett und zwei Regalen noch andere Ablagen oder ein Tisch und Stühle/Sitzgelegenheiten vorhanden gewesen wären (es gibt Strandliegen auf der Terrasse). Schön sind die Badezimmer im Freien und die Ventilatoren gegen die Hitze. Leider gibt es allerdings auch Holzwürmer in den Möbeln.
Das Essen war während unseres Aufenthalts leider unterirdisch. Das Frühstück war ohne jede Abwechslung (Aufgeschnittenes Obst, Weißbrot, Kunstmarmelade und Eier – jeden Tag) – andere Resorts variieren mit Pancakes, Roti, etc. Das Mittagessen war meistens halbwegs ok, häufiger mit Seafood und angedeutetem sri-lankischen Einschlag, aber unzureichend gewürzt und häufig kalt. Das Abendessen war katastrophal. Wir hatten die ersten 3 Tage verschiedene Mystery Meats mit kaltem Kartoffelbrei und Buttergemüseimitation. Nach Beschwerden von mehreren Gästen wurde dann etwas variiert, aber Kartoffelbrei war dennoch jeden Tag elementarer Bestandteil der Verpflegung. Anscheinend wird dieser auch in größeren Batches angefertigt, da er gerne mal eiskalt serviert wurde (und gelegentlich mit Zitronensaft am Bräunen gehindert wurde). Nur an einem Abend gab es warmes sri-lankisches Essen als Option. Die Bilder und Beschreibungen auf der Webseite des Resorts stimmen nicht mit der Realität überein. Kaffee, Tee und Wasser sind kostenlos, die versprochenen Fruchtsäfte gab es während unseres gesamten Aufenthalt nicht. Bier und Softdrinks sind vergleichsweise teuer.
Das westliche Management ist eine Katastrophe, die Angestellten bleiben unter sich und gehen nicht auf die Gäste ein. Trotz mehrfacher Beschwerden von verschiedenen Gästen gab es in vielen Bereichen keine Verbesserung. Stattdessen wurden immer neue Rechtfertigungen (Kirchliches Festival, kein Koch, Todesfall in der Familie) vorgebracht. Eine Person in unserer Reisegruppe hatte ein Wespennest im Badezimmer, was bis zum letzten Tag trotz mehrfacher Nachfrage nicht entfernt wurde. Teilweise wurde fahrlässig mit dem Sportequipment der Gäste umgegangen. Ein Kitelehrer ist absichtlich über meinen aufgebauten Kite gelaufen, mehrere unserer Kitebags haben nun massive Rostflecken (keine Plane auf dem Traktor).
Talaimannar liegt an der Spitze der Insel Mannar. Von Colombo sind es etwa 5-6 Stunden Fahrt (150 Euro pro Fahrzeug). Ein Abstecher in den Wilpattu Nationalpark bietet sich auf dem Weg an, ansonsten gibt es keine Ausflugsziele in der Umgebung. Die Umgebung um das Resort ist nicht entwickelt und es gibt keine Einkaufsmöglichkeiten oder Restaurants in der näheren Umgebung. Die nächste Stadt ist Mannar (etwa 45 Minuten entfernt). Als Kiter ist die abgeschiedene Lage mit direktem Zugang zur Sandbank sehr attraktiv. Für uns war nicht möglich vom Resort mit dem Kite zu starten, wir mussten stattdessen täglich auf den kostenlosen Transfer per Traktor zurückgreifen (5 Minuten). Die Sandbank und die Umgebung um das Resort ist leider ziemlich mit Müll verschmutzt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Das Vayu verspricht zuverlässigen Wind und einen leeren Spot (da nur das Resort Zugang zur Sandbank hat). Das trifft auch halbwegs zu. Wir hatten nahezu jeden Tag Wind, auch wenn die Vorhersagen von Windfinder und Windguru nicht wirklich zutreffen. Generell benötigt man alle Kitegrößen von 6/7 bis 12. Der Wind frischt häufig im Laufe des Tages auf und ist auch sehr konstant (wenige Böen). Der Spot ist allerdings schnell überlaufen, da die kitebaren Bereiche relativ klein sind. Bei Ebbe sind große Teile des Spots nur mit wenigen Zentimetern Wasser bedeckt, was schmerzhafte Stürze verursachen kann. Die Kiter stauen sich dann in einem vergleichsweise kleinen Bereich in Ufernähe. Ab 15 Kites ist der Spot eigentlich voll. Am Spot gibt es keinen wirklichen Schutz vor Wind und Sonne (keine Hütte), was den Aufenthalt an Land etwas unerquicklich macht. Dadurch gibt es auch keine Möglichkeit das Mittagessen am Strand zu essen. Stattdessen fährt der Traktor mittags für eine lange Mittagspause zurück ins Resort. Die Zeit auf dem Wasser wird dadurch ziemlich reduziert - wir sind täglich auf nicht mehr als 2,5-3 Stunden auf dem Wasser gekommen. Andere Resorts in Sri Lanka haben hier wesentlich bessere Lösungen. Andere Freizeitangebote sind sehr begrenzt. Die Fahrräder sind alle defekt, es gibt nur wenige SUP und Yoga kostet zusätzlich.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im August 2018 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |