Vantaris Palace

Vor unserer Anreise habe ich dem Hotel eine E-Mail mit einem Zimmerwunsch geschickt: Wir baten um ein modernes Zimmer in ruhiger Lage, da uns wichtig ist, abends früh schlafen zu können. Die Antwort darauf war freundlich, aber recht unkonkret – man wolle „schauen, was möglich ist“ in unserer gebuchten Kategorie. Leider haben wir letztlich ein nicht renoviertes Zimmer erhalten, das direkt neben dem Nachbarhotel lag. Dort lief die Musik abends bis mindestens 22:30 Uhr, teilweise sogar bis 23 Uhr, sodass an frühes Schlafengehen nicht zu denken war. Der Empfang war in Ordnung, aber ohne besondere Herzlichkeit. Das Hotel an sich ist groß und gepflegt, aber das Restaurant ist im Verhältnis zur Gästezahl viel zu klein. Begrüßt wurden wir von einem jungen Mitarbeiter, der zwar bemüht war, aber insgesamt etwas zu locker auftrat – etwas mehr Professionalität wäre wünschenswert. Negativ fiel auf, dass beim Check-in fast ausschließlich kostenpflichtige Angebote vorgestellt wurden (Transfers, Ausflüge, Autovermietung), jedoch keine einfachen Infos zum öffentlichen Nahverkehr. Ein echtes Ärgernis war das WLAN: Im Zimmer hatte ich praktisch keinen Empfang – nur auf der Toilette funktionierte es kurzzeitig, auf dem Balkon hingegen gar nicht. WLAN gab es nur im Poolbereich oder in der Hotellobby. Da der Fernseher im Zimmer extrem klein war, konnte man abends nicht einmal Videos auf dem Handy schauen, weil das Netz einfach zu schwach war.

Das Zimmer war solide, aber in die Jahre gekommen. Positiv war der sehr große Balkon, negativ hingegen die laute Lage direkt neben dem Nachbarhotel, wo abends regelmäßig Musik lief. Die Reinigung erfolgte täglich, allerdings nicht gründlich: In der Dusche war schwarzer Schimmel, an der Lüftung viel Staub, und Sandreste blieben tagelang liegen. Das Bad wirkte dadurch ungepflegt. Das Bett war bequem, der Fernseher allerdings viel zu klein, um ihn vom Bett aus nutzen zu können. Am vorletzten Tag kam es außerdem zu einer sehr unangenehmen Situation: Gegen 9 Uhr morgens, während wir noch im Bett lagen, klopfte ein Mitarbeiter an die Tür. Obwohl wir mehrfach laut „No“ und „Go out“ riefen, öffnete er trotzdem die Tür und kam ins Zimmer. Er brachte zwar ein kleines Geschenk und ein Feedbackbuch, aber das rechtfertigt nicht, einfach ins Zimmer zu kommen, wenn man deutlich sagt, dass man das nicht möchte. Das war respektlos und unangenehm.

Das Restaurant ist für die Größe des Hotels viel zu klein. Bereits vor Öffnung um 18:25 Uhr bildeten sich lange Schlangen am Buffet. Die Organisation war eine Katastrophe: Niemand vom Personal kümmerte sich darum, den Ablauf zu steuern oder den Gästen zu erklären, dass sie sich nicht alle in einer einzigen Schlange anstellen müssen. So warteten alle brav hintereinander – selbst, wenn man etwas aus einer ganz anderen Ecke des Buffets wollte. Ich bin dann einfach direkt hingegangen, wo ich hinwollte, aber viele standen minutenlang sinnlos an. Das wirkte unkoordiniert, unprofessionell und ehrlich gesagt billig. Bis man an der Reihe war, war das meiste Essen bereits kalt. Nur die frisch gebackene Pizza war hin und wieder warm – das war das einzige Gericht, das in sieben Tagen wirklich heiß auf den Teller kam. Auch beim Frühstück war vieles schon vorab zubereitet: Omeletts, Spiegeleier, Pancakes oder Crêpes wurden früh gemacht, abgedeckt und später nachgelegt – dementsprechend waren sie kalt. Die Zutatenqualität war eigentlich gut, man merkte, dass frische Produkte verwendet wurden, aber die Umsetzung war schlicht schlecht. Positiv hervorheben kann man einen Abend mit sehr leckerem Lachs – das war wirklich gelungen. Aber auch hier war das Problem, dass selbst frisch zubereitete Speisen oft kalt waren, was das Gesamterlebnis stark getrübt hat. Für Halbpensionsgäste gab es mittags nur die kleine Strandbar mit begrenzter Auswahl. Die Getränkepreise (außer Wasser) waren recht hoch, zum Beispiel kostete eine kleine Cola mehrere Euro.

Bester Service

• Nirgends

Der Service war insgesamt einer der schwächsten Punkte des Aufenthalts. Weder an der Rezeption noch im Restaurant fühlte man sich wirklich willkommen. Im Restaurant war das Personal oft sehr hektisch, laut und eher gespielt freundlich als authentisch. Untereinander wurde laut geredet oder gerufen – das wirkte unprofessionell und störend. Was mir außerdem sehr negativ aufgefallen ist: Das Besteck wurde beim Eindecken oder Polieren teilweise regelrecht in die Behälter geworfen, als würde keiner im Raum sitzen. Ich komme selbst aus der Hotellerie und habe dort vier Jahre gearbeitet – solche Dinge gehen einfach nicht. In einem Hotel dieser Kategorie sollte man auf ein gewisses Maß an Ruhe und Professionalität achten. Auch im Spa-Bereich war das Verhalten enttäuschend. Die junge Dame an der Handtuchausgabe war mehrfach unfreundlich und wirkte genervt. Mein Partner empfand das genauso. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir selbst jung sind und daher nicht so ernst genommen werden, aber es machte insgesamt einfach keinen guten Eindruck. Unverständlich ist auch, dass das Fitnessstudio angeblich 3 € pro Tag kosten soll (so wurde es von einer Spa-Mitarbeiterin erwähnt). Das wäre eine absolute Frechheit, denn das Studio ist winzig, alt und teilweise gefährlich – einige Geräte sind kaputt oder rosten. Wir haben es zweimal genutzt, ohne dass jemand etwas sagte, aber wenn tatsächlich jemand dafür zahlen müsste, wäre das eine Zumutung. Insgesamt hatten wir – und auch andere Gäste, mit denen wir gesprochen haben – den Eindruck, dass viele Mitarbeiter genervt, unaufmerksam oder einfach nicht freundlich waren. Vor allem die Damen am Poolbereich wirkten oft laut, unhöflich und wenig respektvoll im Umgang mit Gästen. Auch beim Check-out setzte sich dieser unfreundliche Eindruck leider fort: Die Dame an der Rezeption war kurz angebunden, hat weder gefragt, wie unser Aufenthalt war, noch sich verabschiedet oder einen schönen Heimweg gewünscht. Gerade der letzte Eindruck bleibt – und der war leider genauso unpersönlich wie der erste. Die Anlage ist gepflegt, die Pools und der Strand sind schön. Es gibt auch einen kleinen Indoor-Pool im Spa-Bereich, der in Ordnung ist. Das Fitnessstudio dagegen ist winzig, veraltet und teilweise gefährlich – einige Geräte sind kaputt, rosten oder funktionieren kaum. Wer regelmäßig trainiert, wird hier sehr enttäuscht sein. Kinderangebote gibt es praktisch keine, weshalb das Hotel eher nicht kinderfreundlich ist. Auf dem Gelände leben viele Katzen. Grundsätzlich finde ich das schön, aber es gibt einige aggressive Tiere, z. B. die sogenannte „Crazy Cat“, die Gäste anfaucht und kratzt. Ich habe mehrmals gesehen, wie Kinder diese Katze streicheln wollten und sie angegriffen wurden. Wenn das Hotel weiß, dass diese Katze aggressiv ist, sollte es Verantwortung übernehmen, anstatt das einfach hinzunehmen. Das Vataris Palace ist ein optisch schönes Hotel in guter Lage mit Potenzial, aber vielen Schwächen im Service, in der Gastronomie und in der Organisation. Viele Abläufe wirken unkoordiniert, das Personal überfordert und das WLAN unbrauchbar. Besonders der respektlose Vorfall mit dem Betreten des Zimmers ohne Zustimmung war für uns ein absolutes No-Go. Ich würde das Hotel nur bedingt weiterempfehlen, eventuell an Paare, die hauptsächlich Sonne, Strand und Meer genießen möchten. Für Familien, Ruhesuchende oder Gäste mit Erwartungen an warmes Essen, guten Service und funktionierendes WLAN ist es leider nicht geeignet.

Beliebte Aktivitäten

• Pool
• Strand

Aktivitäten am Pool

• Entspannen

Wassertemperatur

• eiskalt

ÖPNV-Erreichbar

• Ja

Die Lage des Hotels ist wirklich schön. Vom Flughafen Chania fährt man etwas über eine Stunde, was sehr angenehm war. Besonders die direkte Strandlage ist ein Pluspunkt – man erreicht das Meer in wenigen Schritten. Gegenüber gibt es einen kleinen Laden und direkt daneben eine Bushaltestelle, mit der man bequem umliegende Orte erreichen kann.

Unerwartete Kosten

• Ja, es gab unerwartete Kosten.