Vantaris Luxury Beach Resort

Es handelt sich um ein schönes, nicht mehr taufrisches Familienhotel mit ansprechender Architektur. Hinter dem zur National Road gelegenen Hauptbau liegen in Strandrichtung mehrere zweistöckige Gebäude, die in eine schöne, gepflegte Gartenanlage integriert sind. Palmen, Bougainvilleen und ein hindurchflanierender Pfau runden das Gesamtbild ab. Gekachelte Gartenwege führen hinunter zum Strand, der Weg ist selbst vom Hauptgebäude aus recht kurz. Während unseres Aufenthaltes war das Hotel überwiegend von deutschen Familien und Paaren bis ca. 50 Jahren besucht. Insgesamt ist die Anlage sehr ruhig und daher empfehlenswert für Erholungssuchende ohne Partywünsche. Auch am Strand: kein Gedudel, nur Meeresrauschen- wundervoll. Eine Sonne Abzug allerdings für die zeitweise Geruchsbelästigung durch die Kanalisation unter der Gartenanlage. Lag vielleicht am Wetter, aber manchmal roch es wirklich nicht nach Rosen. Wahrscheinlich wurde es bereits desöfteren erwähnt, aber ich möchte nochmals zu Badeschuhen mit festen Sohlen raten. Wie mir die Reiseleiterin bestätigte, gibt es von Zeit zu Zeit tatsächlich Unfälle mit Drachenfischen, die sich wohl gerne im Sand unter Wasser eingraben und beim Reinwaten nicht bemerkt werden. Beim Drauftreten kann man sich an den aufgestellten Giftstacheln der Rückenflosse fies verletzen. Nicht panisch machen lassen, das kommt selten vor. Aber bevor der Urlaub wegen so was Blödem futsch ist. Mitunter ist es im Norden so windig, dass das Baden im Meer nur erschwert möglich ist. Sobald am Strand rot geflaggt wird, gilt: höchstens bis zur Hüfte ins Wasser! An solchen Tagen kann man alternativ zu den Stränden im Süden fahren, wo es wassertechnich wesentlich ruhiger zugeht.

Wir hatten ein großes, in Pastelltönen gehaltenes Zimmer in einem der Nebengebäude, das dem Niveau griechischer Vier- Sterne- Hotels durchaus entsprach. Alle Zimmer sind mit Balkon oder Terrasse (in unserem Fall eine mit wildem Wein berankte) ausgestattet. Daneben gibt einen Mietsafe, Sat- TV, Kühlschrank, eine fernsteuerbare Klimaanlage, ein kleines Badezimmer mit Wanne, Dusche, WC, Föhn (kein Bidet). Über leichte Abnutzungsspuren der Möbel und einen erbärmlich quietschenden Safe sieht man da gerne hinweg. Da uns am Abreisetag noch ein Duschzimmer zur Verfügung gestellt wurde, hatte ich allerdings auch die Gelegenheit, eines der leicht unter Poolniveau liegenden Zimmer im Hauptbau zu sehen. Auch die sind zwar geräumig, haben aber ein seltsam steriles Flair und sind durch die breiten Milchglas- Oberlichter nicht eben ansprechend. Die höher gelegenen Hauptbauzimmer habe ich nicht gesehen, empfehle aber vorsichtshalber die Reservierung eines Bungalowzimmers.

Das Restaurant hat einen ansprechenden Außenbereich, man kann drinnen, auf der Terrasse oder auch am Pool sitzen. Die Speisen sind recht gut, es wird mit preiswerten Zutaten sehr schmackhaft gekocht- das hat die Küchencrew wirklich drauf. Gambas oder Rindercarpaccio sucht man vergebens, findet aber täglich einfache, landestypische Gerichte wie geschmorte Auberginen oder Okraschoten, Lammragout oder- koteletts, griechischen Salat, Zaziki, Olivencreme, Feta, Pepperoni, gefüllte Weinblätter. Selbst die Kartoffeln, um die ich mich normalerweise nicht reiße, waren jeden Abend etwas anders gewürzt, mal mit Rosmarin, mal mit etwas Senf, mal mit Tomaten. Eintönig fand ich es überhaupt nicht, eher sehr kreativ. Entsprechend sind die Salatplatten nett und liebevoll, aber unter Verzicht auf geschnitzte Möhrchen und ähnlichen Schnickschnack, verziert. Auch zum Frühstück findet jeder, was ihm schmeckt: über frisches Obst, Marmeladen, Müsli, sehr leckeres Brot, Eier und Omelett, Feta, Oliven war von süß bis herzhaft alles dabei. Auch der Kaffee war gut. Die Getränkepreise beim Abendessen haben mich angenehm überrascht: 2,10€ für einen Liter stilles Mineralwasser, ein guter kretischer Rosé 11,50€ (0,7l).

Wir haben das gesamte Personal als durchweg freundlich und herzlich, dabei aber unaufdringlich, erlebt. Die Hotelmanagerin ist eine sehr nette Dame mit viel Familiensinn, an der Rezeption wird durchweg gut Deutsch gesprochen, ansonsten kann man sich auch prima mit Englisch behelfen. Jedes Anliegen wird ernst genommen. Im Restaurant werden die Gäste sehr nett und flott bedient (außer am Griechischen Abend, bei dem der Zusammenbruch der Logistik allerdings vorprogrammiert war), die Managerin selbst schaut morgens und abends vorbei. Die Reinigungskräfte leisten hervorragende Arbeit, es wird täglich nass gewischt, alles ist sehr sauber, auch die Handtücher werden täglich gewechselt.

Das Vantaris Beach befindet sich in Kavros, einem Vorort von Georgioupolis. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich weitere Hotelanlagen, die vom Aufbau her alle niedrig gehalten sind. Georgioupolis (sprich: "Jorjopolis") ist ca. 3 km von Kavros entfernt. Unmittelbar hinter dem Hotel erstreckt sich der ewig lange Sandstrand; vor dem Hauptbau, über die National Road hinweg (sprinten!) befinden sich Tavernen, Einkaufsmöglichkeiten, ein Friseursalon, Rent-a-car, eine Tankstelle und eine Apotheke. Weiter hinten im Dorf stößt man auf einen "Funpark" (dubios) und ein Freiluftkino mit deutscher Filmauswahl. Sowohl Chania als auch Rhetymnon sind mit dem Linienbus, der hinter dem Hotel abfährt, bequem zu erreichen (etwa 40 Minuten Fahrzeit bis Rhetymnon). Vor Ausflugsmöglichkeiten kann man sich schier nicht retten, sie werden einem bei einem Bummel über die Kavrossche Flaniermeile förmlich aufgedrängt. Möchte man mit einem Mietwagen los, ist Kavros auf jeden Fall ein guter Startpunkt, da viele interessante Ziele gut zu erreichen sind.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Da Animation schlicht und einfach Geschmackssache ist, möchte ich vorausschicken, dass ich es als positiv bewerte, dass es eben keine gab. Hierdurch war für Kinder aber leider auch nicht viel geboten. Gelangweilt haben sie sich meinem Eindruck nach trotzdem nicht. Unmittelbar hinter dem Strand ist ein kleiner Spielplatz zu finden, wenn die achte Sandburg keinen Spaß mehr macht. Montags findet ein griechischer Abend statt, der allerdings eher dröge verlief, weil alle Gäste noch beim Essen saßen und von der Überlastung der Kellner und dem Gedrängel am Buffet einigermaßen genervt waren. Die Lautstärke der Beschallung hat überdies alles reingeholt, was die Woche über zu ruhig war. :) Direkt hinter dem Hauptbau befindet sich eine kleine, schlichte Poolanlage, die sich durch ihre Asymmetrie angenehm von 08/15- Schwimmbecken abhebt und wie der Rest der Anlage topsauber ist. Bei dem kurzen Weg zum Strand hat es uns allerdings nie dorthin gezogen. Der Strand selbst ist ebenfalls sehr sauber, Liegen und Sonnenschirme (5€ für zwei Liegen plus Schirm) sind ausreichend vorhanden. Bis man zur Hüfte im Meer steht, kann man schon eine Zeitlang waten- ideal also für Kinder, zudem ist das Wasser schön warm.