Valamar Sanfior Hotel & Casa

Das Hotel ist optisch ansprechend renoviert und hochwertig ausgestattet. Die Einrichtungen waren jederzeit vorbildlich sauber, überall kümmerten sich Angestellte um die Pflege der Anlage. Renovierungsbedürftig empfand ich einzig einige Teile des "alten" Sanfior. Unangenehm emfand ich unter anderem den Gang von der Lobby zum Hallenbad. Dieser führte durch den ältesten Hotelteil, durch einen dunklen, langen Gang mit alten Türen und Abstellkammern am Ende, die häufig offenstanden und den Blick auf Gerümpel offenbarten. Diesen Weg muss man auch zum Wellness-Bereich nehmen, was keinen besonders guten Eindruck hinterlässt. Auch die Rezeption könnte eine Renovierung vertragen. Die Größe ist in Bezug zum vorhandenen Raum angemessen, sodass es in der Hauptsaison nirgends zu voll war. Sowohl in den Restaurants als auch an den Pool war zu fast allen Tageszeiten eine Auswahl an Plätzen verfügbar. WiFi ist inklusive, auch am Strand, jedoch ist der Empfang nicht überall auf dem Gelände optimal. Zu unserer Reisezeit wurde das Hotel vor allem von Deutschen und Italienern besucht, von Familien ebenso wie von Alleinreisenden jeden Alters. An einem Regentag stellten wir fest, dass im Wellness-Bereich, der ansich recht klein aber schön ist, kostenlos Obst und Wasser bereitgestellt war. Das ist für den kleinen Hunger mittags ganz nett, wenn man mal nicht ins Restaurant möchte. Vor allem deshalb, weil man für das Mitnehmen von Obst aus dem Restaurant extra zahlen muss. Eine entsprechende Preisliste liegt im Restaurant aus... Für den Strand empfiehlt es sich Badeschuhe mitzunhemen. Safe und Parkplätze gab es kostenlos. Allerdings sind die Parkplätze nicht alle angelegt. Das heißt man parkt auf einer engen, schräfen Schotterpiste im Pinienwald. Das kann für Besitzer, die empfindlich bezüglich ihres Autos sind, eine böse Überraschung sein. Hinzu kommt, dass das Pinienharz, das von den Bäumen auf den Wagen tropfte, sehr klebrig und hartnäckig ist. Die Reinigung des Wagens danach kann Stunden dauern. Ich würde jedem empfehlen das Casa zu buchen, dessen Lage und Ausstattung ich sehr viel ansprechender fand.

Unser Zimmer war hochwertig eingerichtet und wirkte neu. Die Möbel waren funktional und hatten keine Schäden. Das Zimmer war sehr groß, ebenso das Bett. Unser Zimmer hatte zwei getrennte Räume mit jeweils einem Flachbildfernseher und einem Schreibtisch. Das Bad war mit Badewanne und Duschabtrennung, sowie mit Waschtisch und Toilette ausgestattet. Separat gab es eine zusätzliche Toilette mit Waschbecken. Die Minibar war gut ausgestattet. Die Nutzung des Kühlschranks durch zusätzlich eingestellte, eigene Getränke wurde nicht beanstandet. Eine Kaffeemaschine oder ein Wasserkocher waren nicht vorhanden. Der Balkon war klein, aber mit ansprechenden Möbeln ausgestattet. Leider fehlte eine Möglichkeit Wäsche/Handtücher zu trocknen. Im Bad fehlte in einer von zwei Lampen eine Birne, was wir jedoch nicht beanstandeten, weil die eine Lampe genug Licht abwarf.

Das Essen hat geschmeckt. Fast alle warmen Gerichte wurden vor dem Gast frisch zubereitet, was zur Folge hat, dass das Restaurant ganz erheblich nach Fett riecht. Das war nicht immer angenehm. Landestypische Gerichte werden ebenso wie Internationales angeboten. Die Auswahl variiert, jedoch wiederholen sich viele Sachen ständig. Vor allem die Salatauswahl war fast jeden Abend gleich, Pizza gab es mit einer Aunahme immer nur mit Käse und Käse mit Schinken oder Rauke. Die Preise im Hotel sind, wenn man die Preise in Restaurants kennt, die Einheimische sonst besuchen, vollkommen überzogen. Im Vergleich zu Deutschland liegen sie knapp unter hiesigem Niveau.

Den Service emfand ich als durchwachsen. Die Zimmerreinigung war vorbildlich und schnell. Viele Mitarbeiter sprachen mehrere Fremdsprachen zumindest in wesentlichen Zügen. Verbesserungsbedarf sehe ich beim Service im Restaurantbereich. So kamen wir an einem Morgen um 8:05 Uhr zum Frühstück in der Casa (Delfino Bistro), das ab 8:00 Uhr beginnen sollte. Leider war zu dieser Zeit der Kaffee nicht durchgelaufen und kein einziger Tisch war eingedeckt. Besteck mussten wir uns selbst holen. Die Kellnerin hielt es dennoch nicht für nötig schnell den Rückstand aufzuholen, kochte ihrer Kollegin, die an der Bratstation arbeitet zuerst einen Kaffee. Ein anderes Erlebnis festigte unseren Eindruck eines Verbesserungsbedarfs: Bei schlechtem Wetter kamen wir ins Defino, um Mittag zu essen. Das Restaurant war voll. Da wir mit Baby unterwegs waren, baten wir eine Kellnerin auf kroatisch, ob wir in einer Sitzgruppe nebenan essen könnten. Das verneinte sie. Daraufhin fragten wir einen anderen Kellner, ob wir das Essen bestellen und mitnehmen oder abholen könnten. Dieser bat uns kurz zu warten und lies uns dann 15 Minuten unbeachtet stehen. Erst ein Anruf beim Zimmerservice hatte dann Erfolg und wir erhielten endlich unser Essen. Ich hätte erwartet dass das Personal eine Lösung anbietet, statt dass der Gast sich mühsam selbst darum kümmern muss. Während ich in vielen Ländern überragenden Service von Kellnern erlebt habe (kennen einen nach zwei Abenden mit Namen, wissen was man gerne trinkt, fragen wie der Tag war, halten kurzen Smalltalk, räumen schnell Teller ab, Fragen nach weiteren Wünschen, wenn das Glas leer ist), erlebte ich hier eher nüchternes, anonymes Verrichten der Arbeit, was ich schade fand. Trinkgeldgabe hatte auch keine erkennbare Wirkung auf die Freundlichkeit der Kellner. Beschwerden wurden schnell und gut gelöst. Zu Beginn war unser Safe versperrt und nicht nutzbar. Nach kurzem Anruf an der Rezeption war binnen 15 Minuten ein Hausmeister vor Ort und löste das Problem.

Das Hotel liegt direkt am Strand. Dort wurden terassenartige Plattformen für Liegestühle angelegt, die gegen eine Gebühr reserviert werden können. Die Gebühr empfand ich als günstig (wenige Euro pro Tag), zumal die Liegen dann mit einem Zettel versehen werden und man bis 18 Uhr jederzeit auf die Liegen zugreifen kann, ohne ständig vor Ort bleiben zu müssen. Im Hotel gibt es zwei Restaurants und einen Kiosk am Strand. Im Ort viele Möglichkeiten zum Essen und dutzende kleine Lädchen, die jedoch fast nur den üblichen Touristenrasch führen. Sehenswert ist der Ort nach meiner Meinung nach nur bis zum Hafen. Danach folgen noch drei ältere Betonbauten in der Bucht, die ich, ebenso wie den davor befindlichen Strand, nicht gerade schön fand. An der Strandpromenade verkehrt eine Bimmelbahn, die -ohne groß auf die dort laufenden Menschen zu achten- entlang der Promenade hin un her fährt (für 2 Euro, wenn ich mich richtig erinnere). Der Fahrer telefonierte immer mit dem Handy, als ich ihn sah. Rabac liegt einige Kilometer abseits. Man muss also eine mindestens viertelstündige Fahrt nach Labin den Berg hoch rechnen, wenn man den Ort verlassen möchte (z.B. zum nächsten großen Supermarkt).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Pools waren ausreichend groß und wurden täglich gereinigt. Die am Pool in der "Casa" angebrachten "Wasserspiele" waren ohne ersichtlichen Grund fast immer ausgeschaltet. Die Liegestühle am Pool sind in gutem Zustand und bequem. Nicht nachvollziehbar ist, wieso die Liegen im "Wäldchen" zwischen Strand und Hotel, die sich nur wenige Meter neben dem Pool befinden, extra bezahlt werden müssen. Duschen sind am Pool und am Meer vorhanden. Sonnenschirme werden von Mitarbeitern am Pool nach Bedarf aufgestellt. Animation wird angeboten, wurden von uns aber nicht genutzt.