- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Una Hotel Cusani ist ein Stadthotel mit 92 Zimmern auf 4 Etagen (inkl. Empfangshalle). Das Hotel war insgesamt sehr sauber, wenn auch teilweise nicht mehr ganz taufrisch. Die Teppiche in den Fluren und in unserem Zimmer könnten mal erneuert werden. Das Frühstück war qualitativ gut, ich habe aber in Hotels dieser Klasse schon eine wesentlich größere Auswahl erlebt. Es wurde immer pünktlich nachgelegt. Der Andrang war allerdings auch eher moderat. Heißgetränke wurden von den Kellnern zum Tisch gebracht. Hat bei Tee den Nachteil, dass schon die zweite Tasse nicht mehr heiss genug war. In der Lobby gab es einen Platz mit Internet für sagenhafte 10 Euro pro Stunde. Immerhin per Wertkarte mit minutengenauer Abrechnung. Die Anbindung war ausreichend schnell. Besucht wurde das Hotel überwiegend von internationalen Geschäftsläuten (diverse Briten, aber auch Italiener und Franzosen) und wenigen Touristen. Die 2 Aufzüge waren sehr klein, so dass wir mit 2 Kinderwagen immer zweimal fahren mussten. Behinderte mit großen Spezialrollstühlen wären aufgeschmissen. Wir haben das Hotel gewählt, weil es sehr zentral lag, es sonst kaum möglich war, 2 Zustellbetten für Kleinkinder zu bekommen und der Preis insofern zweitrangig war, weil sowieso alle Hotels in zentraler Lage unglaublich teuer sind. Wir haben 225 Euro pro Nacht mit Frühstück bezahlt. Für die Babybetten wurden keine Extrakosten berechnet, unser noch nicht ganz zweijähriger älterer Sohn hat umsonst bei uns mitgefrühstückt. Wer außergewöhnlich gut und schön essen möchte, sollte das schon erwähnte "Marino alla Scala" besuchen. Es befindet sich in der ersten Etage über dem Modegeschäft Trussardi, schräg gegenüber der Scala. Vom Platz der Scala zum Duomo gelangt man durch die wunderschöne alte Einkaufsgalerie, deren Namen mir gerade entfallen ist, die aber in jedem Reiseführer erwähnt wird. Tolles Gebäck oder auch Pizza auf die Hand bekommt man in den Filialen von Gabargnati (oder so ähnlich). Wer wie wir auf die merkwürdige Idee kommt, in Mailand chinesisch essen zu gehen, dem sei das "La Felicita" in der Via Rovello Nr. 3 empfohlen. Freundlicher Service und extrem leckeres Essen. Auch "echte" Chinesen scheinen dort gern einzukehren, und wenn an einem Gericht "scharf" steht, dann ist es auch tatsächlich scharf. Wer da Vinci's letztes Abendmahl besichtigen will, sollte mindestens 2 Wochen vorher reservieren, sonst hat man (wie wir) keine Chance. Das Castello kann man sich m.E. sparen.
Unser Zimmer war von der Größe her außergewöhnlich. Ich schätze, es hatte mindestens 30 Quadratmeter. Neben unserem schön breiten Doppelbett hatten noch locker die beiden Babybetten Platz. In der Mitte des Raums war eine große Freifläche, in einer Ecke stand ein Schreibtisch und dann gab es noch gegenüber der Betten eine geräumige Sitzecke mit 2er-Sofa, 2 Sesseln und einem Tisch. Der Kleiderschrank und die Kofferablage waren in einem kleinen, abgetrennten Eingangsbereich untergebracht. Von dort aus ging es auch in das ausreichend große Bad. Es verfügte über eine Dusche in der Badewanne, abgetrennt mit einer neu wirkenden Glasschiebetür. Neben der Toilette gab es auch ein Bidet und einen fest installierten Fön. Die Farben des Zimmers sind etwas gewöhnungsbedürftig (braun und altrosa), die dunkle Textiltapete könnte mal erneuert werden (über dem Lüftungsschacht deutlich geschwärzt), der Teppich war vor unserem Bett in einer Länge von ca. 50 cm auseinandergewichen, so daß man den Steinboden darunter sah. Sehr ärgerlich: Die Klimaanlage funktionierte nicht und es war nachts viel zu warm. Eine Anfrage bei der Rezeption ergab, dass die Anlage nur heizt und nicht kühlt. Wir haben dann ein Fenster geöffnet (Gott sei Dank zum Innenhof) und daraufhin war unser armer Sohn von Mückenstichen im Gesicht und an den Füßen übersäht. Uns hat es auch mehrfach erwischt. Merkwürdigerweise schien die Anlage während der letzten Nacht dann doch zu kühlen, auf jeden Fall war es im Zimmer dann plötzlich nicht mehr zu warm. War vielleicht die zentrale Anlage repariert worden? Wir wissen es nicht.
Angesichts des Preisniveaus im Restaurant kann ich hier nur 3.5 Sonnen vergeben. Das Essen war zwar gut, entsprach aber m.E. nicht dem Preis. Mein Fisch für 24 Euro schien nicht frisch, sondern tiefgefrohren gewesen zu sein. Die Beilage war die gleiche wie beim Steak meines Mannes. Der Schnittlauch als Deko war nicht frisch. Der Wein war gut, der erste Gang war es auch. Das Steak meines Mannes sah für meinen Geschmack mehr als medium gebraten aus. Wie schon oben erwähnt war der Service erst sehr gut und dann plötzlich gleich null. Neben uns und der Gruppe von Geschäftsleuten (ca. 15 Personen) war das Restaurant so gut wie leer, das Personal sollte also nicht überfordert gewesen sein. Die insgesamt 92 Euro für 2 Personen hätten wir besser im "Marino alla Scala" angelegt. Die hier probierten Nachspeisen waren ebenso wie der Service und der Raum optisch und qualitativ erstklassig.
Das Tagespersonal an der Rezeption war extrem freundlich und hilfsbereit, das Englisch der Leute sehr gut. Im Restaurant verstand das Personal nur sehr eingeschränkt Englisch. Reichte locker für Bestellungen, eine telefonische Anfrage nach den Öffnungszeiten konnte aber nur durch Weiterreichen an einen Kollegen beantwortet werden. Der Nachtportier, der uns bei der Abreise an der Rezeption bediente, war gerade so freundlich, wie nötig und nicht sehr hilfsbereit. Erst am Bahnhof stellten wir fest, dass er uns nicht wie abens angekündigt 3, sondern nur 1 Lunchpaket mitgegeben hatte. Der Roomservice war erst ok, als wir nach 3 Tagen endlich 5 Euro klein hatten als Trinkgeld, wurde er deutlich besser. Der Raum war danach deutlich aufgeräumter und die Babybetten das erste Mal auch geordnet. Als die Kleenex im Bad aufgebraucht waren, wurde keine neue Packung eingefüllt. Wir haben einmal abends im Restaurant gegessen. Der Maitre war sehr freundlich und bemüht und hat uns auch gern Wein empfohlen. Als jedoch eine größere Gruppe Geschäftsleute kam, waren wir komplett abgemeldet. Es hat einige Mühe gekostet, die Rechnung zu bekommen, da uns niemand mehr beachtete.
Das Hotel liegt im Nordwesten der historischen Altstadt, direkt gegenüber vom Castello und 5 Gehminuten von der Scala entfernt. Weitere 3 Minuten trennen einen vom Duomo. Eine Metro-Haltestelle befindet sich direkt vorm Hotel. Mangels Rolltreppen oder Fahrstühlen haben wir die aber nur 1x benutzt. Es lässt sich an Touristenzielen aber alles sehr gut zu Fuß erledigen. Mit dem Taxi benötigt man, wenn es leer ist, ca. 10 Minuten bis zum Hauptbahnhof. Von dort haben wir den Transferbus zum Flughafen Bergamo (Orio al Serio) genommen (45 Minuten, 6,70 Euro pro Person und Strecke).
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Man kann sich massieren lassen (nicht ausprobiert). Wie schon erwähnt gibt es für 10 Euro pro Stunde Internet in der Lobby (Aufteilung auf mehrere Sessions möglich, minutengenaue Abrechnung via Login/Passwort). Kein Pool, keine Boutiken, kein Entertainment. Eine Bar im Durchgang von Lobby zu Restaurant (alle Cocktails je 10 Euro), mein kostenloser Empfangscocktail war sehr gut. Für Kinder gibt es nichts.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im Oktober 2004 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bettina |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 4 |