Das Hotel ist sichtlich in die Jahre gekommen, aber größtenteils in Schuss. Das Zimmer im Village ist geräumig und sauber, aber muffig. In den Schrank kann man keine Kleidung einräumen, man lebt besser aus dem Koffer. Der Fernseher im Zimmer bringt jeweils rund 4 Haupt-Programme aus verschiedenen Ländern, kann aber keinen Videotext. W-Lan kann man nur in der Rezeption gegen Gebühr nutzen. Will man auf dem Zimmer eine Wasserflache haben, muss man diese kaufen und kann dann seine Wasserflasche kostenlos nachfüllen. Die Betten sind "stabil" und die Matratzen allerdings sehr hart. Wir haben abwechselnd auf dem Sofa geschlafen. Die Liegen am "nicht hoteleigenen Strand" kosten pro Person und Tag jeweils 3 EUR. Das Essen in den beiden Hauptrestaurants ist jeden Tag nahezu das Selbe und die Auswahl sehr überschaubar. Die gebotene, einfache Qualität empfinde ich bestenfalls, wie in einer guten Kantine, es fehlt hier einfach Witz und Raffinesse aus der Küche, was ohne großen weiteren Wareneinsatz möglich wäre. Jeder wird satt und findet sicher irgendetwas zum Essen. Man muss nicht mal wählerisch sein, es gibt kaum große kulinarische Abwechslung, geschweige denn etwas hervorragendes an Leckerbissen. Ein kleines Highlight sind die beiden Spezialitätenrestaurants asiatisch und kanarisch. Diese beiden Restaurants sind zwar im Preis inbegriffen, aber nahezu jeden Tag in zwei Schichten (18.00 und 20.00 Uhr) ausgebucht und man hat Glück, wenn man einen Platz bekommt. Die Bars bieten eine kleine Auswahl an Getränken. Die Cocktails werden teilweise in Eigeninterpretation gemixt. z.B. Cuba Libre mit billigem weißen Rum, nicht mit Havanna Club. Generell ist es ziemlich windig. Wer keinen Wind vertragen kann, sollte sich nach einer anderen Location umsehen. Die windstillen Ecken sind rar und ständig von Stammgästen belegt. Weniger windig ist es am Pool im Village, allerdings mit belebter Familienatmosphäre, da optimal geeignet für Kleinkinder. Es gibt einen kleinen, sauberen Fitnessraum mit den nötigsten Geräten, allerdings ohne jegliche Hanteln. 30 Minuten Massage kann man für 35,- EUR haben. Jedoch gibt es anscheinend nur einen Masseur und bei so vielen Gästen ist der Plan ständig ausgebucht. Mehr Wellness habe ich nicht gefunden. Man kann mit dem Bus halbstündig, für 1,40 EUR pro Person, nach Corralejo fahren und dort gut shoppen oder auch viele Kneipen / Restaurants besuchen, wenn man genervt ist vom Einheitsbrei. Das Taxi kostet rund 6 - 9 EUR, je nach dem wie weit man in Richtung Hafen fahren möchte. Dort gibt es an der Promenade tolle Restaurants und Bars. Hervorzuheben ist das Bemühen des Personals im Hotel, egal in welchem Bereich. Es wird ständig gereinigt und abgeräumt. Manche Gäste bekommen Kofferservice, manche nicht. Manche bekommen ihren Drink an den Tisch gebracht, mache nicht. Ich denke, es ist einfach eine Frage des wiederholten Trinkgeldes. Mit einmal ist es nicht getan. Generell spürt man deutlich, dass hier große Sparmaßnahmen greifen und nur eine gute Basis gehalten werden soll. Das Hotel liegt in einem Naturschutzgebiet und hier weiß man anscheinend noch nicht sicher, wie lange der Vertrag verlängert wird, oder dem längst abgeschriebenen Objekt ein Abriss droht. Solange wird vermutlich auch nichts renoviert, was an einigen Stellen längst dringend überfällig ist und notwendig wäre. Stammgäste warten seit Jahren darauf, wie man sie berichten hört. In vielen Ritzen und abstehenden Fliesen im Bad finden daher auch landestypische Tierchen Unterschlupf, die man dann nur schlecht fangen kann. Wer "großen" Urlaub möchte, sollte sich daher im Klaren sein, dass hier bestenfalls nur noch maximal drei Sterne in Landeskategorie zu Buche stehen und sich besser andernorts ein 5-Sterne Hotel suchen. Gäste, die mit einfachem Essen zufrieden sind, generell keine großen Ansprüche stellen, wie Wassersport, Wellness, Abendprogramm können dort gut einen ruhigen gemütlichen, fast langweiligen Urlaub verbringen.

Zimmer

Eher gut