- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Sehr gepflegtes Hotel für die 50+ - Generation, direkt am Meer gelegen, das allerdings an dieser Stelle nicht ohne Grund "Pioneer Beach" heisst (siehe unten). Für einen ruhigen Urlaub in einem angenehmen Hotel und als Startbasis für unsere Mietwagenausflüge würde ich dies, trotz kleiner Servicemacken, auch wieder buchen. Auto: Auf Zypern herrscht Linksverkehr. Wer sich einen Mietwagen bucht, dem kann ich nur raten, sich einen der (raren) Automatikfahrzeuge zu mieten, denn mir reicht es, wenn ich links fahren muss und rechts das Steuer ist, da muss ich nicht noch mit links (!) schalten müssen! Offensichtlich eine unumgängliche zypriotische Unsitte: die Mietwagenfirma lässt sich bei Anmiete eine komplette Tankfüllung bezahlen; man bekommt einen vollen Tank und darf leer abliefern, aber eine Rückvergütung für Restsprit gibts natürlich nicht. Insgesamt lässt es sich in Zypern normal gut fahren, aufgrund der Geschwindigkeitsbeschränkung fahren die meisten dort recht zivil. Reisedauer/Fahrzeit: Fahrzeit zum malerischen Cap Greco (östlich von Larnaka) ca. 2, 5h über die Autobahn, nach Polis im Norden ca. 1h, unsere Tour ins Troodos-Gebirge (mit Omodos, bis Olymp/Troodos, aber ohne Kykkos-Kloster) dauerte ca. 6, 5h. Würde ich diesen Urlaub noch einmal machen, würde ich zwei Wochen buchen; es gibt so viel zu sehen bei oft doch grossen Entfernungen, dass man das einfach in einer Woche nicht schafft (Limassol und Nikosia haben wir nicht gesehen). Sehr schön: Nissi Beach, ein Bilderbuchstrand in der Nähe von Agia Napa; allerdings war dieser bereits jetzt, Ende April, gut gefüllt, im Hochsommer möchte ich da nicht sein. Reisezeit: Jetzt, Ende April, hatten wir sowohl gefühlte 28 Grad/ schwül wie auch 21 Grad/klar, insgesamt recht angenehme Temperaturen. Überall fanden sich auch noch blühende Gewächse. Im Hochsommer möchte ich allerdings dort nicht sein; bereits jetzt wirken weite Landesteile sehr karg und trocken, und es muss ab Ende Mai sehr, sehr heiss werden. Handy: kein Problem mit Erreichbarkeit.
Die Zimmer waren nach meinem Geschmack bestenfalls 3, 5 Sterne. Zwar sauber, aber zum einen hätten wir uns in unserem Doppelzimmer etwas mehr Platz gewünscht, aber das Mobiliar und das Bad scheinen schon einige Jahre hinter sich zu haben. Was wir definitiv vermissten, war ein vernünftiger Schrank; der Einbauschrank hatte jede Menge Hängemöglichkeiten, aber praktisch keine Fächer für Pullover usw. Es gab einige flache Schubladen, ansonsten eine Art Nachtschrank mit Einräummöglichkeiten auf Fusshöhe. Pluspunkt waren die zwei Sessel und Tischchen sowie Wasserkocher mit Tee-/Kaffeezubereitungsmöglichkeit und Bügeleisen/Bügelbrett. Für eigene Elektrogeräte Steckeradapter (britischer Stecker) mitnehmen! Wir hatten ein Zimmer mit Meerblick (Aufpreis) und somit einen sehr schönen Blick aus dem 3. Stock; der Balkon selbst war sehr sauber, aber eher ein wenig spartanisch.
Es gibt im Hotel mehrere Restaurants und Bars. Frühstück und Abendessen findet in einem sehr grossen Restaurant statt; mit gepflegtem Eindecken (mit Blümchen, Kerze, Stofftischdecken, Stoffservietten und beflissenem Personal) sowie Dekoration müht man sich sehr, dass einen die Riesigkeit des Raums nicht erschlägt. Leider gibt es keine Möglichkeit, Frühstück oder Abendessen draussen einzunehmen, es gibt zwar Bestuhlung draussen, aber leider ist dies nicht vorgesehen, schade. Das Essen ist für ein Hotelbüffet sehr aufwendig, jeweils mit einer beinah unüberschaubaren Vielfalt, oft mit vor Ort frisch zubereiteten Gerichten. Die Speisen waren an sich gut, frisch und schmackhaft, nur mitunter ein wenig "britisch" (ich hätte mir mehr Gewürz gewünscht; manche Süssspeisen enthalten eine Papp-Creme), und jeder Abend hat ein eigenes Speisemotto. Man hat auch Gelegenheit, einheimische Spezialitäten zu probieren. Die Preise sind sehr zivil/normal.
Es gibt sehr viel Personal, das sehr freundlich und beflissen ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Unserem Wunsch nach Reservierung eines bestimmten Zimmers (per Internet direkt an Hotel, nachdem über Reisebüro schon gebucht war) ist man prompt nachgekommen. Deutschkenntnisse scheinen rudimentär vorhanden zu sein, wir haben meist aus eigenem Antrieb auf englisch kommuniziert. Man ist bemüht, aber manchmal.... da bringt man uns ein Ostergebäck aus Zimmer, stört sich allerdings an unserem Protest gegen das Eintreten (wir hielten grad ein Mittagsschläfchen) überhaupt nicht (also: grundsätzlich "do not disturb"-Schild raushängen!). Da muss ich dreimal mahnen, die defekte Nachttischlampe zu reparieren, was dann auch erfolgte, allerdings störten uns dann auch nach erfolgter Reparatur noch zweimal Techniker im Zimmer. Man sollte wohl den guten Willen anerkennen..... Sauberkeit im Zimmer und auch sonst im Hotel war einwandfrei. Das Hotel verfügt nicht über eine Internetecke! (dazu kann man zum zur selben Hotelkette gehörenden Hotel Paphian Bay nebenan gehen). Dicker Minuspunkt: als wir die nicht funktionierende Aircondition im Zimmer monierten, wurde uns gesagt, dass die erst ab 1. Mai angeschaltet wird, basta, da half auch ein Gespräch mit dem Hotelmanager nichts. Da es tagsüber bereits ziemlich aufheizte, mussten wir also nachts mit offener Balkonschiebetür schlafen, was uns sicherheitstechnisch sehr gegen den Strich ging.
Das Hotel liegt an der "Touristenmeile", einer langgezogenen, sauber und gepflegt ausgebauten Ausfallstrasse im Süden von Paphos, an der sich die meist relativ neuen Hotel aneinanderreihen, allerdings ohne gewachsenes Flair drumherum. Mit der von uns gebuchten Halbpension hatten wir glücklicherweise nicht das Problem, uns abends nach Essensalternativen umsehen zu müssen; die nächsten, die zudem eher touristisch steril wirken, sind schon einen längeren Fussmarsch entfernt, die richtige stimmigere Auswahl findet man erst einige Kilometer entfernt in Paphos-Unterstadt oder Hafen. Das Hotel liegt direkt am Meer, das allerdings nicht ohne Grund "Pioneer Beach" heisst (siehe unten); mit dem aufgeschütteten Sandstrand und der Palmen bietet sich allerdings eine angenehme Optik. Zum Flughafen Paphos sind es mit dem Mietwagen etwa 20 Fahrminuten (bei der Hotelrezeption von Deutschland aus per Email Wegbeschreibung erfragen!). Von den Fliegern hört man im Hotel eher selten, wir haben die vereinzelten Maschinen nicht als störend empfunden. Die Gäste sind meist englisch; angenehmes Publikum mit Durchschnittsalter um die 60, in dem wir (Tochter 48, Mutter 69) uns ganz wohlgefühlt haben. Da nur Gäste ab 16 zugelassen sind, gibt es keine Kinder im Hotel. Einerseits schade, da ich Kinderfeindlichkeit hasse; andererseits muss ich gestehen, dass wir die gepflegte Gemächlichkeit als Ausnahme auch mal genossen haben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Hotel gibt es einen grösseren Aussenpool, einen eher kleinen Innenpool, einen Fitnessraum mit einigen Geräten, von dem aus man auf den Pool schaut, einen Minimarkt (in dem wir zB unser Wasser gekauft haben, die Preise sind noch ok), einen Wellnessbereich und einen Friseur, ein Kartenzimmer (runde Spieltische, leider ohne Tageslicht). Um den Pool herum und auf der angrenzenden gepflegten Rasenfläche gibt es stabile Liegen mit Auflagen und Sonnenschirme kostenlos. Leider greift auch hier die Unsitte der Liegenreservierung mit Handtüchern immer mehr um sich. Zum Hotel gehört auch der angeschüttete Sandstrand, ebenfalls mit Liegen und Sonnenschirmen. Schwimmen würde ich im Meer allerdings nicht; der "Pioneer Beach" steht wohl für einen felsigen Strand mit schroffem, scharfkantigen Lavagestein und angeschwemmtem Unrat und Algengewirr. Das Hotel müht sich offensichtlich sehr, den zum Hotel gehörigen Strandteil nach Kräften sauber zu halten und zu pflegen; jenseits der Grenzen sieht es allerdings wirklich ziemlich wild aus. Die Aussenanlagen des Hotels selbst strotzen vor Sauberkeit, Gepflegtheit, Blumenarrangements und Palmenanlagen, sehr angenehm. Für "Party" ist dies das falsche Hotel, die Abendunterhaltung, sofern vorhanden, ist auf das Alter der Zielgruppe ausgerichtet. Wir nahmen teil an einem "zypriotischen Abend", bei dem sich zwei (!) zypriotische Tänzer die Seele aus dem Leib tanzten und nachher die Gäste mit einbezogen, einem Bingo- und einem QUiz-Abend (englisch), und aus der Cocktailbar klangen häufiger Livemusikklänge à la Engelbert-Fraktion. Ganz witzig: die Engländer haben dort "Ballroom- and Sequence-Dancing"-Abende, bei denen man zusehen (oder, wer sich wirklich mit den britischen Schrittfolgen auskennt, auch mitmachen) kann, wie sich die betagteren Gäste bewunderswert auf dem Parkett vergnügen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im April 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ixalina |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 38 |