TUI BLUE Caravel

Das Hotel wurde 2017 nach großem Umbau als Erwachsenenhotel neu eröffnet. Bilder vom alten Zustand finden sich noch bei Google bzw. Google Maps (Satellitenbilder). Insgesamt sehr stilvolles Ambiente und das Personal ist absolut top! Wegen adult only ist es angenehm ruhig, bloß am Strand laufen auch mal Kinder herum, auch wenn die Liegen dort Hotelgästen vorbehalten sein sollen. Die Gäste sind schätzungsweise zu 80% Briten und ansonsten bunt gemischt. Das Personal spricht daher auch hauptsächlich Englisch mit den Gästen, darauf sollte man sich also einstellen.

Die Zimmer sind entsprechend dem Hotelkonzept recht einfach, aber durchaus geschmackvoll eingerichtet. Wir hatten ein Zimmer "Limited Sea View Private Pool" (DZX5). Dementsprechend gab es draußen eine Terrasse mit Holzboden und eigenem kleinem (geschätzt 10 qm) Pool, ausgerichtet zur großen Liegewiese. Der Meerblick schräg nach rechts war aber trotz "limited" durchaus besser, als wir vorher erwarteten. Der Privatpool (zu den Nachbarn durch Mauern getrennt) war etwas kühl, aber man gewöhnt sich dran. Auf der Terrasse standen zwei Sonnenliegen mit Polsterung, ein Tisch, zwei Sessel und eine Halterung zum Trocknen von Handtüchern. Innen war der Boden glatt verputzt, die Decke mit hellem Holz verkleidet. Letztere hat dem Zimmer optisch sehr viel gegeben und harmonierte auch gut mit den Außenanlagen, sonst wäre es uns schon zu karg gewesen. Es gab einen Stuhl, einen schmalen, langen Tisch (darauf Wasserkocher, Tassen usw. für bereitgestellten Instantkaffee und Tee), ein kleiner Metall-Couchtisch, eine Couch und darüber hing ein Flachbildfernseher an der Wand. Der kleine Couchtisch wurde von uns verwendet, um den Vorhang wenigstens im unteren Bereich an der Wand einzuklemmen, denn leider hat man beim Anbringen der Deckenverkleidung und der Schienen für die Vorhänge nicht zu Ende gedacht: Es gab eine etwa 15 cm breite Lücke, durch die man abends/nachts von außen hindurch schauen konnte und durch die morgens Licht ins Zimmer fiel. Gegenüber dem Fernseher stand das große Bett, das sehr bequem war und von wo aus man den Fernseher gut im Blick hatte. Leider gab es als deutsches Programm nur ZDF, ZDFneo, ZDFinfo, Kika und 3Sat. Ansonsten findet man etwa 60 weitere Sender aus der ganzen Welt (Frankreich, Italien, Polen, Russland, Weißrussland, Arabien...). Sogar TV Congo war dabei, warum auch immer. Angesichts der Gästestruktur erstaunlich wenig auf Englisch. Das Zimmer ist klimatisiert, leider konnten wir nicht herausfinden, wie man die Temperatur ändert (war fix auf 22°C eingestellt). Man konnte aber die Ventilation in drei Stufen regeln und die Anlage komplett abschalten, das reichte uns nachts dann auch. Beim Eingang ins Zimmer gab es zwei Schränke, der schmalere enthielt die Minibar (Wasser, Softdrinks wurden immer kostenfrei nachgefüllt) und den Safe, der große war vollständig für Kleidung verfügbar. Dazwischen befand sich eine Kofferablage, die wir aber anderweitig nutzen mussten. Womit wir zum Bad kommen, dem Grund für zwei Sonnen Abzug: Das Bad sah aus wie im Rohbauzustand. Anfangs waren wir wirklich schockiert! Grauer Putz, in der Ecke eine Regendusche mit Handbrause, daneben ein Waschbecken und ansonsten nichts um Shampoo und Duschgel abzustellen und keine Spritzwand zur Dusche. Zu Beginn gab es auch nur zwei Haken für Handtücher direkt neben der Dusche, wo die Tücher beim Duschen völlig nass geworden wären. Als Ablagefläche gab es nur ein kleines Holztischlein an der Tür. Da folglich nach dem Duschen wirklich der ganze Boden nass war, mussten wir immer mit der Fußmatte den Boden trocken wischen. Der Griff der Toilettenspülung war außerdem locker und man musste ihn immer in den rechten Winkel drehen, damit richtig abgespült wurde. Der Boden ist offenbar mit einer Schutzschicht gegen Wasser bestrichen, die sich jedoch im Bereich der Dusche abgelöst hat. Zunächst dachte ich, da würde irgendeine Folie am Boden liegen, doch als ich daran zog merkte ich, dass diese "Folie" am Boden klebte. Am nächsten Morgen beschwerten wir uns bei der TUI-Reiseleitung und zeigten ihr Fotos vom Bad. Wir äußerten die Vermutung, dass das Bad noch nicht fertiggestellt sei, doch die Reiseleiterin sagte uns, dass das einfach der Stil wäre. Ähnliche Aussagen erhielten wir später vom Hotelmanagement. Wir halten das für eine Schutzbehauptung, damit keine Reisepreisminderung gefordert wird. Dafür spricht auch, dass der Trakt mit den Privatpools im Gegensatz zum Haupthaus neu gebaut wurde (auf Google Maps ist am Standort zurzeit noch ein wildes Grundstück zu sehen). Dass dieser "Stil" bei den Gästen nicht so gut ankommt, zeigen m.E. andere Bewertungen hier. Am nächsten Tag bemerkten wir, dass inzwischen weitere Handtuchhaken und eine Schiene in sicherer Entfernung von der Dusche installiert wurden. Immerhin also: Auf Beschwerden wurde reagiert. Wir erhielten während unseres Aufenthalts auch sehr häufig neue Hand- und Badetücher, oft auch mal 4 Badetücher statt nur 2. Die Dame vom Management kam zwischenzeitlich vorbei, sah sich das Bad an. Ein anderes Zimmer könne man uns nicht anbieten, weil dieses ein "Limited Sea View" war und offenbar nur die Zimmer der Kategorie "Sea View" ein Bad in anderem Stil hatten (also unserer Vermutung nach fertiggestellt waren). Da diese jedoch bereits ausgebucht waren, mussten wir damit leben. Uns wurde dafür angeboten, dass wir uns irgendwas vom Hotel wünschen könnten, z.B. kostenlose lange Massage im Spa (15 Min. sind für jeden Gast 1x umsonst) oder einen zweiten kostenlosen Abend im A-la-Carte-Restaurant. Wir haben das nicht genutzt, aber das Angebot allein und die zusätzlichen Aufhänger im Bad stimmten uns dann positiv und im Endeffekt war das Bad dann nicht so schlimm. Wenn man jedoch in Erwartung eines 5-Sterne-Bads das Zimmer betritt, ist die Enttäuschung erst einmal sehr groß. Hier muss das Hotel unbedingt nachbessern und die Badezimmer fertigstellen bzw. den Stil gründlich überdenken! Auf der Positivseite wollen wir noch vermerken, dass es einen anständigen Fön gibt, der außerdem in jeder Steckdose genutzt werden kann, also nicht fest im Bad montiert ist.

Die Atmosphäre würden wir als gediegen bezeichnen. Man wird bei Frühstück und Abendessen an der Tür empfangen und zu einem freien Tisch geleitet, kann bei Nichtgefallen aber natürlich auch um eine Alternative bitten. Die Serviette wird abends auf dem Schoß ausgebreitet und direkt die Getränkebestellungen aufgenommen. Nach 1-2 Minuten stehen die Getränke auch schon auf dem Tisch. Zum Frühstück gibt es natürlich das typisch englische Frühstück entsprechend der Gästestruktur, aber auch viel anderes: Obst, mehrere Joghurtvarianten, Obstsalat, Toast, Brötchen, Käste, Aufschnitt, bestimmt 8 verschiedene Säfte. Spiegeleier, Omelette, und Crêpes werden nach Wunsch frisch zubereitet, wobei die Wartezeiten je nach Andrang leider schon mal etwas lang sein können. Sogar die gekochten Eier hat dieses Hotel als erstes (und wir reisen beruflich viel) richtig hinbekommen. Sonst sind sie oft viel zu flüssig, aber hier bekommt man 7-Minuten-Eier, die fest, aber noch ein wenig weich sind, oder richtig hartgekochte 10-Minuten-Eier. Wir waren begeistert, das hat echt noch kein Hotel gebacken bekommen! Abends variierte das Angebot, es gibt sowohl für Fleischliebhaber als auch für Vegetarier viel Auswahl. Auch glutenfreie Speisen waren immer im Angebot. Manchmal überwiegt der Fisch oder es gibt Fleischgerichte, die nicht jedermanns Sache sind (z.B. mit Innereien als Füllung), doch gibt es grundsätzlich immer Pommes und fast immer Gyros oder Döner, so dass im Notfall immer darauf zurückgegriffen werden kann. Wirklich nötig hatten wir das jedoch nicht, wir haben immer etwas gefunden. Ein weiteres, echtes Highlight waren für uns die Nachspeisen. Es gibt auch abends Obst wie Melone, Ananas, usw., aber auch wirklich leckere Süßspeisen, liebevoll in kleinen Schälchen angerichtet. In der oberen Reihe stand eine Reihe Schälchen mit Beschreibungen, die leider von manchen ungeduldigen oder einfach begriffsstutzigen Gästen gelegentlich geplündert wurde. Dazu gibt es kleine Torten, die in diesem Hotel wirklich gut schmeckten und nicht nur die üblichen Sahnebomben waren! Sechs Sonnen sind für die Gastronomie definitiv redlich verdient, wir fanden es hier herausragend gut!

Der Service war einfach fast unschlagbar. Man wird am Pool und am Strand mit Getränken bedient, wobei teilweise die Wartezeit mal etwas länger ausfallen kann und man andererseits auch mal 2x innerhalb von 10 Minuten gefragt wurde. Das Personal ist sehr, sehr freundlich und verbreitet immer gute Laune. Beim Essen wird man unmittelbar nach dem Austrinken gefragt, ob man noch etwas möchte und leere Teller werden wirklich sofort abgeräumt. Abends wird man in der Lobby und am Pool bedient. Das Personal merkt sich nach ein paar Tagen auch die Vorlieben der Gäste und bietet gleich das "übliche" an, sehr aufmerksam. Zum Umgang mit Beschwerden siehe oben beim Thema Zimmer den Abschnitt zum Bad. Insgesamt exzellenter Service, darum volle Punktzahl!

Im Gegensatz zu unserem letzten Sensimar-Hotel ist dieses nicht so abgelegen. In der Umgebung findet man diverse Supermärkte (daher wohl auch kein "Minimarkt" im Hotel), Bars, Ausfluganbieter und auch einige andere Hotels. Direkt gegenüber liegt bspw. eine Bar, die bis ca. Mitternacht auch Livemusik spielte. Also keine absolut ruhige Lage, aber wir fanden es auch nicht wirklich laut. Wissenswert ist für manch einen sicher auch, dass das Hotel in der Anflugroute des Flughafens liegt. Dieser ist allerdings eher klein, im Mai waren es tagsüber ca. 20 startende oder landende Flugzeuge, nachts war es still. Daher hat uns das nicht gestört.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Hotel hat außen zwei Pools, der größere ist etwa 50 Meter lang und man kann darin wirklich gut schwimmen. Direkt daneben gibt es schöne "Matratzen"-Liegeplätze, die leider meistens ab vormittags bis zum späten Nachmittag belegt sind. Außerdem gibt es dort auf der anderen Seite noch "Sitzsatz"-Liegen, ebenfalls begehrt. Von den "Matratzen" haben ein paar auch eine Art Verdeck gegen Sonne und Wind. Ansonsten sieht es mit Sonnenschutz um den Hauptpool schlecht aus: Keinerlei Schirme. Im Mai war das ja okay, doch wie man das im Hochsommer bei 35-40 Grad aushalten soll, ist uns ein Rätsel. Dafür gibt es sehr viele Liegen mit Schirmen und Tischchen auf der großen Liegewiese rings um die "White Bar", hinter der dann der rechteckige kleinere Pool lag, der insgesamt einfach gehalten war. Außerdem hat das Hotel einen Spa-Bereich, den wir trotz kostenloser Massage aber nicht genutzt haben. Soll jedoch dem Hörensagen nach gut sein, wir werden ihn beim nächsten Aufenthalt mal testen. Weitere Liegen befinden sich am Sandstrand, leider sind diese nicht alle gleich gut: Manche sind wie auf der Wiese aus Holz mit gepolsterter Auflage, andere sind aus Leichtmetall mit Bespannung. Mitunter ließen sich speziell auf letzteren auch mal Leute nieder, die keine Gäste im Hotel sind. Hier wäre eine deutlichere Beschilderung angebracht, denn besonders ärgerlich ist das, wenn das Familien mit Kindern sind, die sich dann lautstark unterhalten oder deren Kinder herumrennen und schreien. Immerhin bucht man ja ein Erwachsenenhotel, um davon seine Ruhe zu haben, und es gibt nun wirklich genug andere Aufenthaltsmöglichkeiten ringsum. Zumal der Strandabschnitt zum Baden eher ungeeignet ist: Dicke Steine liegen im Wasser, teilweise mit Muscheln bewachsen. Wir sind mindestens 15-20 Meter mit Badeschuhen ins Wasser hinein gekraxelt und haben kein Ende gesehen. Zum Schwimmen war es da noch viel zu flach. Zum Glück haben andere deutsche Gäste unsere Fluche mitbekommen und uns den Tipp gegeben, es weiter links zu versuchen! Wir waren ihnen so dankbar dafür! Da wir beide sehr gern im Meer schwimmen, würden wir ohne diesen Bereich wohl nicht mehr daran denken, nochmal in dieses Hotel zu gehen. Geht man nämlich in den Bereich unterhalb des Hauptpools, links neben die Steinquader, die sich dort im Wasser befinden, hat man einen herrlichen Badebereich: Keine Steine, nur Sand und es geht sehr, sehr flach rein. Man kann locker 100 Meter rein gehen und noch stehen. aber es ist dort dann auch tief genug zum Schwimmen. Wer also gern im Meer schwimmt: Links herum und dort, wo das Hotelgelände aufhört, ist es am besten. Da gibt es zwar keinen Liegestrand, weil das Wasser bis an die Mauer kommt, aber zum Schwimmen lohnen sich die 100 Meter zwischen Hotelstrand und diesem Bereich. Für die Sportler gabs einen Outside-Fitnessbereich, wo täglich eine Animateurin mit Gästen trainierte. Außerdem gab es täglich Aquafitness im kleineren Pool. Sicher gab es noch weitere Angebote (z.B. Tischtennis), aber wir waren zum Faulenzen da. Ansonsten gab es täglich ab ca. 21 Uhr bis maximal 0:00 Uhr Livemusik oder einen DJ. Besonders gut hat uns und anderen Gästen der Auftritt von "Stelios Mac" gefallen: Liveauftritt mit E-Gitarre und Schlagzeug, coverte Hits aus den 60ern bis 90ern auf eine eigene Art, oft auch als Medley. Schwer zu beschreiben, wir waren jedenfalls echt begeistert und die Band erhielt nicht umsonst am meisten Applaus von allen Auftritten. Bei denen blieb es wirklich bis zum Ende komplett voll auf den Plätzen. Auf ein Wiedersehen würden wir uns in dem Fall sehr freuen!