- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Topaz-Hotel ist ein mittelgroßer Hotelkomplex mit (laut FTI-Katalog) 326 Zimmern auf 5 Etagen, in der Mitte ist ein fischförmiger, mittelgroßer Meerwasserpool mit reichlich Liegen. Die Aufzüge sind klein und in einem katastrophalen Zustand - die wenigen Male, die wir einen von ihnen benutzen mussten, war ich mir nie sicher, ob wir nicht stecken bleiben würden. Die Flure sind eng und mit grauen Steinfliesen ausgelegt, so dass ein gewisser Arbeitsamts-Charme ausgestrahlt und außerdem jedes Geräusch prima in die Zimmer getragen wurde. Nicht alle Zimmer verfügen über einen Balkon. Angeboten wird, glaube ich, jede Art der Verpflegung, von reiner Übernachtung bis hin zu All-incusive. (Wir hatten Übernachtung/Frühstück gebucht.) Die Gäste kamen aus so ziemlich aller Herren Länder, natürlich viele Engländer, aber auch Franzosen, Schweden, Italiener, Russen und Deutsche. Für Behinderte ist das Hotel schon aufgrund der engen Aufzüge und Flure überhaupt nicht zu empfehlen, zur Familienfreundlichkeit kann ich nichts sagen, es waren jedenfalls Familien mit Kindern da. Sehr lecker, wenn auch in mittlerer bis höherer Preisklasse ist man bei Savini auf der Triq il-Qawra und bei Gillieru am Ende Promenade an der St. Pauls Kapelle. Es gibt unzählige Pubs in Bugibba, alles sehr englisch. Wer verträumte Fischerkneipen und lauschige Bars sucht, ist in Bugibba falsch. Die Preise entsprechen in etwa denen in Deutschland. Wir waren hauptsächlich des Tauchens wegen auf Malta und sind nicht enttäuscht worden. Schönes klares Wasser und wir haben sogar ein Seepferdchen gesehen! Es gibt unzählige Tauchläden auf Malta und auch in Bugibba - hier sollte sich jeder die Tauchbase suchen, die ihm zusagt. Einfach mal Infos einholen. Kulturell ist Malta ein absolutes Paradies. Es gibt enorm viel interessanter historischer Dinge zu sehen, zum Beispiel die Tempel von Tarxien und das Hypergäum (Beides gut mit dem Bus erreichbar). Das Hypergäum ist ein absolutes MUSS: Ein dreistöckiger unterirdischer Tempel, der mehr als 5.000 Jahre alt ist! Karten müssen zwingend vorher reserviert, bzw. gekauft werden (http://www.heritagemaltashop.com/hm/index.aspx), da nur 10 Gäste pro Führung zugelassen sind und die Gruppen schnell ausgebucht sind. Nur so ist dieses mysteriöse Bauwerk auf Dauer konservierbar. Vor dem Urlaub sollte also unbedingt ein guter Reiseführer gewälzt werden - so kann man sich bereits vorher überlegen, was man alles sehen will.
Unser Zimmer war, wie ich fand, normal groß und nett eingerichtet - und wie das ganze Haus, gefliest. Auf dem Balkon gab es leider nur einen Stuhl. Wir haben dann noch den Holzstuhl aus dem Zimmer auf den Balkon gestellt. Der wurde dann am nächsten Tag von den Putz-Feen wieder reingestellt - einen zweiten Plastik-Gartenstuhl haben sie uns aber sinnigerweise nicht gebracht. Das wir als Aussicht nur die Balkons des gegenüberliegenden Wohnhauses hatten, fand ich nicht so schlimm. Die Balkontür war übrigens nicht verriegelbar. Die Betten stehen einzeln - für uns, die wir als Freunde gereist sind, ideal. Unterbringungsmöglichkeiten für Kleidung gab es in Schrank und Schubladen genug. Das Bad, mit Wannendusche, war groß und weiß gefliest. Es gab einen kleinen Fernseher, den wir allerdings nicht genutzt haben. Eine Fernbedienung hätte man mieten können. Einen Kühlschrank hatte das Zimmer leider nicht, er wäre aber wohl - auch gegen Gebühr - mietbar gewesen. Der Föhn ist fest an neben dem Spiegel im Schlafzimmer angebracht. Die Matratzen waren etwas durchgelegen, aber ok. Was ich sehr nett fand: Es waren Steckdosen für verschiedene Anschlüsse vorhanden, so dass wir keinen Adapter benötigt haben. Ein für mich riesengroßes Manko war die Hellhörigkeit der Zimmer. Von der Balkonseite her wurde man von der lauten Animation des Nachbarhotels beschallt (die Malteser haben offenbar ein sehr entspanntes Verhältnis zur Lautstärke), durch die Wände hörte man den Fernseher oder die Gespräche der Nachbarn (wobei ich nun nicht weiß, ob diese einfach auch sehr laut waren), jedes Türeschlagen und über den Gang laufen wurde durch die gefliesten Flure wunderbar in die Zimmer getragen und von der Topaz-Pool-Animation hat man selbst auf der Pool-Abgewandten Seite noch lecker viel mitbekommen. Hinzu kam noch, das manche der Gäste wohl nicht ganz so feine Menschen waren und auch mal mitten in der Nacht (so gegen 3 Uhr morgens) laut über den Flur gelärmt sind und Beziehungsprobleme ausgetragen haben. Es waren wohl auch einige Schülergruppen im Hotel untergebracht, die zum Teil reichlich über die Strenge geschlagen haben (dies habe ich aber nur durch Zufall an der Rezeption mitbekommen) Da wir Last-Minute gebucht haben und daher einen wirklich günstigen Preis für Flug/Hotel hatten, fanden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen. Hätten wir allerdings den vollen Preis zahlen müssen, hätten wir doch etwas geärgert. Vier Sterne verdient das Hotel jedenfalls definitv nicht. Wäre es allerdings ruhiger, hätte es von mir eine bessere Bewertung bekommen.
Zum Speisenangebot kann ich nicht viel sagen, da wir nur Frühstück gebucht hatten. Zusätzlich zu dem Speisesaal gibt es aber noch eine Pizzeria, einen Pub und eine Bar. Das Frühstücksbuffet war in Ordnung, allerdings (wie zu erwarten) sehr englisch, d.h. es gab jeden Morgen auch Bratkartoffeln, Baked Beans, Würstchen und Speck. Außerdem 3 Sorten Marmelade, 2 Sorten einfachen Käse und Wurst, Mürbekuchen, süße Hörnchen, Toast und weiche weiße Brötchen, Müsli und Frühstücksflocken, weich- und hartgekochte Eier (wie sie es allerdings geschafft haben, ein Ei zu kochen, dessen Gelb schon knochenhart war, das Weiß allerdings noch glibberig zu halten, weiß ich nicht...), und abwechselnd porchierte Eier (die gut aussahen) oder Rührei (das in einer fiesen Flüssigkeit schwamm und daher nicht gut aussah). Hungrig aus dem Hotel gehen mussten wir also nicht. Als Getränke wurden ungenießbarer Automaten-Orangensaft (die reine Chemie), Kaffee und schwarzer Tee angeboten. Um eine saubere Tasse zu bekommen, musste man ein wenig suchen. Personal war vorhanden und räumte zwischendurch das dreckige Geschirr ab. Der Frau, die auf einem Arm ihr kleines Kind hatte und in der anderen Hand einen Hochstuhl, hat allerdings niemand von diesen Herren mal geholfen...
Das Personal des Hotels war definitiv kompetent und höflich, allerdings nicht zu einem Lächeln zu bewegen (und ich lächele wirklich immer jeden an und bin immer freundlich...). Wir waren zuerst in einem Zimmer ohne Balkon (und direkt über einer Lüftung) untergebracht, obwohl unsere Buchung ein Zimmer mit Balkon vorsah. Am nächsten Tag konnten wir problemlos umziehen. Die Safe-Gebühr fand ich mit 7 Maltesischen Pfund (ca 17 Euro!) reichlich happig. Die Zimmerreinigung hat nur ausgesprochen oberflächlich stattgefunden, d.h., es wurden Handtücher ausgewechselt, das Bettzeug geradegerückt und vielleicht noch kurz gefegt. Unsere Zahnputzbecher - obwohl sichtbar verschmutzt (wir hatten sie auch zum Safttrinken genutzt) - wurden die ganze Woche über nicht ausgetauscht, Flecken im Bad wurde erst nach Tagen entfernt. Ansonsten haben wir nichts in Anspruch genommen, daher kann ich nichts weiter über den Service sagen. Wir haben mit der Rezeption englisch gesprochen, wenn sie dort auch deutsch sprechen, haben sie es sich nicht anmerken lassen... Besonders enttäuschend fand ich auch, dass uns erzählt wurde, für uns Frühabreisende (der Bus zum Flughafen kam um 4.35 Uhr) würde ein kleines Frühstück mit Kaffee und Broten aufgestellt. Im Endeffekt handelte es sich dabei um einen Kanister heißes Wasser mit ein paar Teebeutel und löslichem Kaffee, der in der Bar aufgestellt war, in der noch das schale Bier auf der Theke stand. Hätte ich das vorher gewußt, wäre ich später aufgestanden.
Das Hotel liegt etwas oberhalb der Promenade, alle wesentlichen Punkte des Ortes sind jedoch leicht zu erreichen. Großer Pluspunkt ist die Nähe zur nächsten Bushaltestelle. Einen Sandstrand gibt es in der Nähe nicht - wir haben allerdings auch nicht danach gesucht. Wer sich in Malta nur an den Strand legen will, ist selber schuld. Allerdings gibt es auf der Insel einige Sandstrände, die gut mit dem Bus zu erreichen sind. In direkter Umgebung des Hotels gibt es eine Touristen-Information, die allerdings sehr schlecht informiert sind - uns wurden sogar falsche Infos weitergegeben. Kleine Lebensmittelläden, in denen man Saft, Wasser, Kekse und ähnliches kaufen kann, liegen ebenfalls nahe am Hotel. Mit dem Bus lassen sich die meisten Punkte der Insel problemlos anfahren - und er kostet nicht viel. Restaurants, Bars und Souvenir-Geschäfte sind innerhalb von wenigen Minuten problemlos zu erreichen. Allerdings ist Bugibba sehr verwinkelt - wir haben uns ein paar mal lustig verlaufen...
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel bietet wohl auch tagsüber hauptsächlich sportlich ausgerichtete Animation an, allerdings haben wir davon nicht mitbekommen, weil wir nur zweimal nachmittags kurz am Pool waren. Angeschlagen war jedenfalls einige Aktivitäten, von denen aber wohl kaum etwas umgesetzt wurde. Da wurde dann in einem käfigartigen Spielfeld Volleyball und Fussball gespielt. Liegen waren meines Erachtens nach reichlich da, die Sonnenschirme waren wegen ihres schweren Fußes nur schwierig in Position zu bringen. Um 18 Uhr wurden die Liegen gestapelt und die Auflagen eingesammelt - wer länger liegen wollte, hat Pech gehabt. Der Pool ist nicht riesig, aber durch die Fischform nett anzusehen, mit Meerwasser gefüllt und recht kühl (ich fand es erfrischend). Für die Kinder ist eine winzige Ecke abgesperrt. Es gab eine kleine Poolbar, an der man sich Getränke kaufen konnte. Außerdem gibt es ein Hallenbad, welches aber winzig ist und eine Internetecke mit drei Zugängen (gegen Gebühr). Im Erdgeschoss, ziemlich versteckt am Ende eines Ganges, ist ein ungemütlicher Raum mit Poolbillard und drei Computerspiel-Automaten (alles gegen Gebühr) Was ich fast unerträglich fand, war die überlaute Abendanimation am Pool. Bis 23 Uhr oder später wurde auf einer dilettantisch geschmückten kleinen Bühne in ohrenbetäubendern Lautstärke jeden Abend Gästebespaßung mit Livemusik von viertklassigen Musikern vorgenommen. Unser Zimmer war auf der Poolabgewandten Seite, trotzdem war der Lärm noch deutlich zu hören. Wer den Balkon zum Pool hin hatte und vielleicht mal früher schlafen gehen oder einfach nichts mit der Animation zu tun habe wollte, hatte das Nachsehen.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Silke |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |