- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Großartige Architektur und schickes Design treffen auf miserablen Service und grobe Managementfehler. Wäre es ein normales Intercityhotel zum halben des hier aufgerufenen Preises, käme ich gern wieder. Für über 300,- Euro pro Nacht aber eher als Frechheit zu bezeichnen. Vor dem Haupteingang (der eher einem Lieferanteneingang gleicht) findet sich kein Aschenbecher mit der Folge, dass alle Gäste bei ihrer Ankunft zunächst durch ein Meer von Kippen laufen. In der Luft des Foyers liegt ein (für mein Empfinden) penetranter "Wellness-Duft", der alles andere als subtil daherkommt.
Schön designt, sehr gute Betten, wunderbarer Ausblick auf den Hafen, Bad sehr hübsch, ebenfalls mit Hafenblick, Material im Bad anfällig für Gebrauchsspuren.
Folgende Bewertung bezieht sich nur auf das Frühstück: Die Atmosphäre im Frühstückssaal ist hektisch und ungemütlich. Mein Tisch wurde nur halb eingedeckt, das benutzte Geschirr stapelt sich auf zwei Servierwagen für alle einsehbar hinter dem Tresen, man bekommt immer wieder von derselben Person dieselben Fragen gestellt, obwohl man schon zweimal zuvor dieselbe Antwort gab. Das Frühstücksangebot ist z.T. gut, die sehr langsam bereiteten Eierspeisen sehr lecker, frisch gepresste Säfte, Obst etc. Das Brot- und Brötchenangebot ist hingegen gar nicht überzeugend: schon um 10.30 Uhr (eine Stunde vor Schließung des Büffets) gab es auch auf Nachfrage keine normalen, weißen Brötchen mehr, die vorhandenen waren hart und wenig frisch, so als wären sie schon vor Stunden aufgebackene Tiefkühlware. Der Käse ist eine gelblich-weiße Auswahl sämtlicher Aldi-Lidl-Penny-Goudas/Edamers und anderer geschmacksfreier Gummimassen. Der Raum, in dem das Büffet aufgebaut ist, ist für die Menge der Gäste viel zu klein konzipiert. Überall steht man sich im Weg. Der Eier-"Koch" ist auch deshalb so langsam, weil er einen winzigen Arbeitsbereich hat und sich kaum umdrehen kann. Nur mit äußerster Vorsicht kann er arbeiten, da sonst irgendetwas anderes umgestoßen wird. Die Auffülldamen schauen angesichts des überbordenden Arbeitspensum genervt drein und kommen doch kaum hinterher, Teller, Gläser, Wurst, Brot etc. nachzuliefern. Mehr Leute einzustellen wäre unmöglich, da gar kein Platz mehr für sie vorhanden wäre.
Der Service ist kaum vorhanden. Man ist zwar auf distanziert-professionelle Art freundlich, aber die typische Herzlichkeit eines Luxushotels, das Wiedererkennen oder sogar namentliche Begrüßen bei der zweiten oder dritten Begegnung fehlen vollständig. Beispiele: Der Eier-"Koch" beim Frühstück bellt nach Herausgabe eines Omelettes gerne mal "Nächster!", so als wäre man auf dem Ordnungsamt. Der hilflos-bemühte Rezeptionist bekundet, die Süddeutsche Zeitung habe man nicht, aber der Kiosk am Baumwall könne da sicher helfen. Als 5-Sterne-Haus kann man erstens durchaus die SZ im Angebot haben (nicht nur Abendblatt, FAZ und Mopo) und zweitens könnte man anbieten (was ich natürlich niemals akzeptiert hätte!), jemanden zu schicken, mir eine Zeitung zu besorgen. So etwas habe ich durchaus schon in Hotels erlebt. Der Roomservice nahm einen von mir in der Stadt gekauften Käse, den ich in die Minibar gelegt hatte, da raus und deponierte ihn in einem Kühlschrank hinter der Rezeption, jedoch ohne mich zu informieren. Erst bei Abreise sprach ich dies an und zufällig erinnerte sich der Rezeptionist "da etwas" gesehen zu haben. Etwas seltsam... Entweder hat das Management hier die Falschen eingestellt oder es ist so gewollt. Beide Erklärungen wären kein Ruhmesblatt. Bei meiner Abreise sprach ich das Problem an der Rezeption an und das Bedauern des Herrn wirkte aufrichtig. Er berechnete mir netterweise das Minibar-Bier nicht. Ansonsten denke ich, werden weiterhin bezahlte Holiday-Checker positive Kommentare verfassen und so wird sich nichts vor Ort verändern. Mir auch egal, ich komm nicht wieder.
Direkt über der neuen Elbphilharmonie, spektakuläres Gebäude mitten in der Hafen-City, 5 Gehminuten von der U-Bahn Baumwall. Die Hafen-City ist abends eher leer. Es gibt zentraler gelegene Hotels, aber das wissen die meisten ja.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christoph |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 24 |