- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Waldorf Astoria ist eines der berühmtesten Hotels der Welt. Das legendäre Grandhotel aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ist heute zweigeteilt in den Luxusbereich - das Waldorf Tower Hotel - und in das günstigere, aber auch wunderschöne Refugium, in dem wir wohnten.Insgesamt bietet das Hotel 1.245 Zimmer und Suiten. Es gibt mehrere Restaurants, Lobbies, Salons, Ballräume und Geschäfte, die meisten davon grandios und elegant im Art-Deco Stil. Allein schon die historischen Flure,Treppenaufgänge und Aufzüge sind prächtig und sehenswert (z.B. die Jugendstiltüren der schnellen Aufzüge). Man geht durch dieses Hotel wie durch ein Museum und staunt über gigantische Kristalllüster, Jugendstilfresken und Marmorböden. Wer alte amerikanische Filme liebt, wird hier seine Freude haben. Fans des modernen, coolen Amerika sollten woanders logieren. Die Gäste kamen aus aller Welt und aus unterschiedlichen Bevölkerungsschichten. Ein Zimmer (ausser Waldorf-Tower)kostet erstaunlicherweise oft nicht mehr als eine Übernachtung in manchem 3-Sterne-Haus New Yorks. Das Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich sehr gut, das sollten Kritiker bedenken. Trotz der enormen Größe des Hotels war von Hektik und Rummel keine Spur, Wir empfanden die Atmosphäre als ruhig, gediegen, erholsam und sehr romantisch. Ich empfehle das Waldorf Astoria allen Freunden historischer Grandhotels, denen Flair und Atmosphäre wichtiger sind als Perfektion und neueste Technik. Das Hotel ist geeignet für Romantiker. Für sehr hohe Ansprüche ist das Waldorf-Tower-Hotel sicher besser.
Wir hatten die einfachste Kategorie gebucht und nach manchen schlechten Bewertungen (Holidaycheck, Tripadvisor)rechnete ich mit dem Schlimmsten und war dann geradezu entzückt, als wir unseren Raum im 16. Stock betraten, einen ca.30 m² großes Eckzimmer mit drei Fenstern in drei verschiedene Richtungen. Die schönste und eine wirklich spektakuläre Aussicht war die zum nahen Chrysler Building. Auch aus dem Badezimmer, in der Wanne sitzend, konnten wir diese Aussicht genießen. Zum gemütlichen Zimmer im altenglischen Stil gehörte ein begehbarer Kleiderschrank mit viel Platz für alle Schuhe, Koffer und Taschen. Bügelbrett und -eisen fanden wir in diesem Schrankraum , auch einen sehr guten Föhn. Minibar und Kaffeekocher waren nicht vorhanden, das störte uns weniger als das Fehlen eines Safes. Den konnte man aber im Businesscenter des Hotels kostenfrei mieten, was allerdings umständlich war. Gefallen hat uns der große Flatscreen-TV und ein Radio mit gutem Klang und Weckfunktion. Das Zimmer war mit dickem Teppich ausgelegt, die antiken Möbel wirkten gepflegt (aber Gebrauchsspuren), die alten Lampen waren wunderschön, die Tapete elegant und fehlerlos. Das Queen-Size Bett war nicht sonderlich breit, aber doch sehr bequem und mit feinster blütenweißer Bettwäsche versehen. Auch die Bademäntel und -tücher waren tadellos. Die zahlreichen, hochwertigen Pflegemittel im Bad wurden täglich erneuert. Die Armaturen im Bad waren wunderbar altmodisch und funktionierten gut. Wir hatten immer heißes Wasser in diesem riesigen Hotel. Die Schiebefenster sollten nicht geöffnet werden. Sie waren von außen recht schmutzig, was uns nicht verwunderte, die Fensterreinigung an den hohen Gebäuden ist doch sehr aufwendig und findet generell selten statt. Die gerafften alten Fenstervorhänge waren in gutem Zustand, die Stores allerdings etwas vergilbt, könnten mal erneuert werden. Zusätzlich waren Rollos an allen Fenstern. Die Klimaanlage ließ sich individuell regeln. Die Geräuschkulisse der Umgebung war gering und beeinträchtigte unsere Nachtruhe nicht.
Ich kann nur den Sunday-Brunch des Hotels beurteilen. Bis auf dieses legendäre Event haben wir die Hotelrestaurants nicht genutzt. Der Sunday-Brunch ist seit vielen Jahren ein besonderer kulinarischer Höhepunkt, an dem nicht nur Hotelgäste sondern auch viele New Yorker teilnehmen.Es handelt sich hierbei um ein riesiges Büffet, das in der Lobby des Hotels und im Bereich des Peacock Alley rund um die historische Präsidentenuhr (von 1893) aufgebaut wird. Natürlich mußten wir dafür rechtzeitig reservieren. Das Angebot war wirklich toll, von Austern und Krustentieren über feinste Fleischgerichte bis zum süßen Schokoladenbrunnen konnte man jede Menge Köstliches finden. Bei der Gelegenheit probierten wir auch den Waldorf-Salat, der in diesem Hotel kreiert und nach ihm benannt wurde. Der Sunday Brunch kostete pro Person 95 Dollar ohne Getränke. Im Hotelkeller befand sich ein Starbucks, dort konnte man sich Kaffee und Kuchen kaufen, den man sich mit ins Hotelzimmer oder auch in die Lobby zum Verzehr mitnehmen konnte. Es war schon etwas eigenartig, in der vornehmen Cocktaillounge seinen Kaffee aus Pappbechern zu trinken, wurde aber von vielen Gästen ohne Problem so gehandhabt. Wer gern herzhaft frühstückt, kann das in zwei Hotelrestaurants tun oder aber wie wir in einem der Delis in unmittelbarer Nähe des Hotels. Dort gibt es fast alles, was das Herz bzw. der Magen begehrt zum kleinen Preis.
Der Empfang war freundlich,das Einchecken verlief problemlos und ohne Wartezeiten. Natürlich wurden wir zum Zimmer begleitet und unser Gepäck gebracht. Theater-Desk, Businesscenter und Concierge-Service waren in vielen Situationen hilfreich (z.B. Theater- und Schiffkarten, Aufladen von Batterien, Briefmarken). Etwas verwundert hat uns, dass wir für ein Fax, das uns unser Reisebüro freunlicherweise schickte, einige Dollar zahlen mußten - kein guter Service. Davon abgesehen waren wir zufrieden. Die Zimmerreinigung war gut, wenn auch nicht immer allzu gründlich und manchmal erst am späteren Nachmittag. Auf den Aufdeckservice am Abend verzichteten wir meistens. Besonders erfreulich war die sehr freundliche, nette Art aller Mitarbeiter. Fremdsprachenkenntnisse (z.B. bei Rezeption und Concierge), die in großen europäischen Hotels bei den Angestellten vorausgesetzt werden, waren gar nicht vorhanden, was wohl typisch ist für die USA.
Die Lage war für uns perfekt. Das Hotel liegt an der eleganten Park-Avenue, nicht weit entfernt vom Met-Life Building und der Grand Central Station. Zur nächst gelegenen Subway (Lexington Avenue) gingen wir ca.3 Minuten. Central Park,Bryant Park, MOMA, Times Square, Rockefeller Center u.v.m. waren zu Fuß schnell erreicht. Uns schien das Wohnen in der ruhigen Park-Avenue wesentlich angenehmer als am touristischen und lauten Times Square, wo sich die meisten Hotels befinden. Der Standort war ideal.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im März 2010 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Barbara |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 102 |