- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Gleich vorweg: Dass wir das Hotel nicht empfehlen können, hat nur einen Grund: Der Umgang mit dem Korallenriff. Es gibt noch keinen Steg, d.h. die Schnorchler müssen durch einen Einstieg über für Natur und Mensch gefährlichen Grund. Dort gibt es Einsiedlerkrebse, kleine Seegurken, lebende Muscheln und vieles mehr, das gegen Menschenfüße nicht gewappnet ist. Entsprechend gefährlich sind wiederum scharfe Muschel- und Korallensplitter, Seeigel etc. für arglose Barfußgänger. Tipps für den sicheren Umgang haben wir unten angeführt. Außerdem hat uns schockiert, wie die Schnorchler teilweise mit diesem unwiederbringlichen Naturreservat umgehen. Da wird auf dem Riff herumgetrampelt, die Korallen gleich reihenweise abgebrochen und Tier und Mensch unnötig in Gefahr gebracht, da vieles dort giftig, scharfkantig oder einfach nur empfindlich ist. Vor allem unsere dort sehr viel vertretenen, italienischen Landsleute sind extrem respektlos im Umgang mit dem Riff und seinen Bewohnern. Das hat uns den Spaß am Schnorcheln oft gründlich verdorben. Wenn hier nicht bald etwas passiert und die Leute nicht grundlegender aufgeklärt und die drohenden Strafen durchgesetzt werden, wird hier bald vielen Tieren und Pflanzen genauso die Lebensgrundlage entzogen, wie dem Hotel und seinem Personal. Aber das scheint dort nicht wirklich vielen Menschen klar zu sein. Das Hotel selbst ist wunderschön und bietet sehr viel. Die bereits angesprochenen Italiener sind von der Lobby aus gesehen alle um den Pool rechts in der Anlage untergebracht. Dort ist den ganzen Tag laute Musik und intensive Bespaßung durch deren Animateure. Links ist der Rest Europas angesiedelt. Vor allem am dortigen Pool finden sich Franzosen, Engländer, Holländer, Belgier und Deutsche zu einem erholsamen und sehr ruhigen Urlaub zusammen. Die Sauberkeit und Pflege der weitläufigen Anlage ist hervorragend und das Personal bemüht sich sehr. Auch die Architektur der orientalisch anmutenden, niedrigen Gebäude und der Bars ist gelungen und trägt zum Erholungseffekt bei. Das Highlight ist hier das Mangrove Restaurant, das leider nicht im All Inclusive enthalten ist und deshalb leider, leider ungenutzt bleibt. Das All Inclusive Angebot, zumindest das der deutschen Anbieter, lässt sonst kaum Wünsche offen. Nur eine Reihe von Spirituosen und Cocktails, sowie die Wasserpfeifen müssen extra bezahlt werden. Den Frisörbesuch haben wir ausgelassen, weil der Frisör ein absolut unverschämter und aufdringlicher Kerl ist und wir mit ihm nichts zu tun haben wollten. Die Gesichtsmassage haben wir uns auf eine Rückenmassage anrechnen lassen. Der Wellnessbereich ist absolut empfehlenswert, das Fitness-Studio für ein Hotel ganz gut. Absolutes Muss: Der Schnuppertauchkurs im Pool, möglichst mit Kai, dem deutschen Tauchlehrer!!! Mit ihm sind wir gleich auch zum Schnuppertauchen ans Hausriff, wo wir uns ansehen konnten, wie das aussieht, wenn das Ganze noch intakt ist. Warum bei dieser intensiven Sonnnensrahlung zur Stromproduktion wertvoller Diesel verfeuert wird, ist uns ein Rätsel und ökologischer Unsinn. Zum Schnorcheln empfehlen wir Flossen mit Fersenriemen und Füßlingen, da der Einstieg sonst schwierig wird. Wir hatten normale Flossen und sind so bald es eben ging geschwommen, um nicht zu lange rückwärts zu laufen. Barfuß ist es zu gefährlich (s.o.). Handy-Erreichbarkeit ist gut, auch Internet gibt es. ALLERDINGS: Auf der Sentido-Homepage sind die Zimmer mit Wlan ausgewiesen. Das stimmt nicht! Guten Empfang gibt es nur um die Lobby herum. Wir hatten ein schwaches Signal am Pool und auf dem Balkon. Im Prinzip kein Problem, aber dann ist die Angabe auf der Homepage nicht OK.
Zimmergröße und -Ausstattung ist absolut OK. Wir hatten eines im ersten Stock mit überdachtem Balkon, was sehr angenehm war. Die Minibar wird jeden Tag mit Wasser aufgefüllt. Dass einmal pro Woche Softdrinks aufgefüllt werden, klappte nicht. Deutsches Fernsehen ist ARD, ZDF und RTL, also Tagesschau ist kein Problem.
Das Essen war teilweise sehr gut, vor allem Dienstags, am arabischen Abend. Doch es gab auch Schattenseiten mit zerkochtes Gemüse, trockenes Fleisch oder - und das ist brandgefährlich - nicht durchgebratenes Huhn oder Fisch. Der einzige internationale Koch ist der italienische, der allerdings tagein, tagaus nur Pasta kocht, und das bergeweise, denn in diesen Mengen vertilgen seine Landsleute sie. Die Süßspeisen waren gut, aber wir haben frisches Obst ein wenig vermisst. Ab und zu gab es Wassermelone, immer Datteln und mehlige Bananen aber z.B. nie Ananas. Wenn man, wie in Deutschland üblich, gegen sieben zum Abendessen geht, entgeht man dem größten Trubel im Restaurant, in dem es nach halb neun ganz schön laut sein kann. Das Frühstück war auch sehr umfangreich, aber fast etwas eintönig. Das frische Omelette gabs immer mit den gleichen Zutaten und am Rührei habe ich mir am letzten Tag wahrscheinlich den Magen verdorben. Das süße Gebäck und die selbstgebackenen Brötchen waren hier das Highlight. Einmal pro Aufenthalt hat man ein Essen im italienischen Restaurant frei. Eine schöne Abwechslung zum Buffett im Hauptrestaurant und das Tenderloin Steak war butterzart! Wie bereits erwähnt ist das Mangrove Fischrestaurant zwar ein Architektonischer Augenschmaus, wird aber verschmäht, da es extra bezahlt werden muss. Und wegen einer Reservierung werden sie es sicher nicht öffnen. Das wollten wir dann doch nicht. Unser Tipp: Mittagessen an der Beach-Bar. Hamburger und arabische Sandwiches mit Hühnerfleisch oder Hacksteaks (Kofta) mit leckeren Pommes. Bei der Hitze, wenn man mittags nicht so viel braucht ideal. Außerdem ruhig und traumhaft schön am Strand gelegen.
Das Personal ist äußerst freundlich, sehr bemüht aber leider oft auch überfordert. Das kommt daher, dass gerade im Restaurant wochenlang 15 Stunden gearbeitet wird, bis die Leute wieder frei haben und die Zuteilung irgendwie nicht passt. Das ist aber ein Managementproblem und nicht das der einzelnen Mitarbeiter. Alle grüßen freundlich und wenn man auch entsprechend freundlich ist, kann man mit den Angestellten viel Spaß haben. Wir haben uns beim Essen arabisch beibringen lassen, aber man kommt auch mit Deutsch und vor allem mit Englisch hervorragend klar. Worte wie Spezi, Ap(f)elschorle oder Radler sind bekannt. Es gibt eine Hoteleigene Arztpraxis, die wir zum Glück nicht in Anspruch nehmen mussten. Beschwerden wurden ernst genommen und es wurde, wenn möglich, sofort reagiert. Auch Probleme mit der Reiseleitung wurde vom bemühten Hotelpersonal in die Hand genommen. Die Zimmerreinigung war gut, allerdings aber zu den unterschiedlichsten Tageszeiten. Sie sollte erst ab neun sein, aber es kam vor, dass der Roomboy schon halb neun beinahe mitten im Zimmer stand.
Die Lage am Strand ist toll und eigentlich ist es auch eine klasse Idee, das Hotel direkt an der Bucht anzulegen, die Lagunen bietet, in denen man toll Schnorcheln kann. Auch bei starkem Wind ist die gut geschützt. Die Auswirkungen der exzessiven Nutzung der Bucht haben wir oben angeführt. Die einsame Lage des Hotels hat uns nicht gestört - im Gegenteil. Sie hat allerdings zur Folge, dass die Ladenbesitzer dort Wucherpreise aufrufen, wenn einem zum Beispiel die Sonnencreme ausgeht (22 Euro für ein Nivea-Spray LSF 15) oder die Sandalen kaputtgehen (15 Euro für Billigimitate). Handeln ist hier nicht möglich, denn sie wissen, dass man sonst keine Chance hat, etwas zu bekommen. Der nächste Ort, El Quesir ist nicht sehr spannend und der Ausflug dorthin führt zu einer kleinen Moschee, einer stillgelegten Phosphatfabrik und einigen Souvenirshops. Abstoßend ist der viele Müll, nicht nur innerhalb der Stadt, sondern auch überall in der Wüste. Im Gegensatz zur sauberen Anlage ist draußen alles dreckig und mit Plastikabfällen vermüllt. Deshalb haben wir auch der Mülltrennung im Hotel nicht weit getraut. Keine Ahnung, was mit dem Abfall geschieht. Den Schnorchelausflügen haben wir nach Erfahrungsberichten anderer unser Schnuppertauchen mit Kai am Riff vorgezogen. Ausflüge zu den ägyptischen Sehenswürdigkeiten bedeuten von dort aus stundenlange Busfahrten und kamen für uns nicht in Frage. Dazu war dieser Urlaub auch nicht gedacht. Als Flughafen empfehlen wir ganz klar Marsa Alam. Die halbe Stunde bis zum Hotel fällt kaum ins Gewicht und 2,5 Stunden von Hurghada schmälern den Spaß schon sehr. Wir haben unseren Urlaubstermin nach einem freien Flug nach Marsa Alam gelegt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Hier blieben bei uns keine Wünsche offen. Die Poollandschaften sind herrlich und die ganz links auch schön ruhig. Alle Pools verfügen über eine Bar, an die man sich auch im Wasser setzen kann. Handtücher bekommt man gegen Karten an einer Bude am Strand, was sich als umständlich herausstellte. Wenn man die frischen Handtücher für den nächsten Tag gleich Abends holt, anstatt die Karten zu nehmen, gehts allerdings. Die Sonnenschirme schützen, da geflochten, nicht komplett, also genügend Sonnenschutz mitnehmen! Bei Bewegungsdrang gibts täglich Volleyball und Wasserball, organisiert vom Animationsteam. Momo, Hazem, Marina und ihr Kollege, dessen Namen wir leider nicht wissen, geben sich viel Mühe und sind sehr nett. Vor allem aber sind sie nicht sehr aufdringlich und haben auch tolle Abendshows auf Lager, die im Amphitheater vorgetragen werden. Außerdem gibt es Tischtennis, Tischfußball, Billard, Grossschach, Tennis und eine wirklich tolle Minigolfanlage, die viel Spaß macht. Schläger und sonstiges gibts im All Inclusive umsonst, einzig die Tennisschläger müssen bezahlt werden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Claudia und Stefan |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 4 |