Swisstouch Oriental Resort Marsa Alam

Ein kurzes Wort der Bewertung vorweg: Dieser Urlaub war unser 8. Ägyptenurlaub. Wir haben in den letzten Jahren ganz unterschiedliche Hotels besucht, alle im Bereich 4 Sterne oder 4,5 Sterne. Deshalb haben wir schon einen Einblick, was man unter dieser Hotelkategorie in Ägypten zu verstehen hat. Dass man keinen deutschen Standard erwarten kann, ist uns klar und diesen Maßstab legen wir bei der nachfolgenden Bewertung auch nicht an. Allerdings ist klar, dass von allen Hotels, die wir bisher in Ägypten besucht haben (und die sich alle in diesem Sternebereich angesiedelt haben) das Sentido Oriental Dreams leider das schlechteste war. Hauptnationen waren – zumindest als wir da waren - Italiener, Deutsche und Tschechen. Für die Italiener sorgt das Going-Animationsteam für „Bespaßung“, die anderen Nationen werden vom hoteleigenen Animationsteam unterhalten. Das ist im durchschnittlichen Niveau anzusiedeln, wie man es auch aus anderen Hotels kennt: Früh um 10 beginnt ein (nur halb motivierter) Clubtanz am Pool, während des Tages gibt es Wassergymnastik, Wasserball usw. Insgesamt muss man aber sagen, dass die Animation (zum großen Glück!) distanziert ist: wer signalisiert, dass er kein Interesse daran hat in die Spielchen einbezogen zu werden, wird wirklich in Ruhe gelassen und nicht gedrängt. Gleiches gilt z.B. für die Mitarbeiter des Beauty-Salons usw., die täglich ihre Runden am Pool drehen. Wenn man sagt, dass man kein Interesse hat, wird das sehr höflich akzeptiert und man auch in den nachfolgenden Tagen in Ruhe gelassen. Das ist super, das kennen wir aus anderen Hotels anders, hier gibt es also Pluspunkte. Das Hotel liegt direkt am Strand. Man sollte Badeschuhe mitnehmen, denn der Strand ist grobkörnig und im Meer ist es an vielen Stellen steinig. Einen Steg zum Schnorcheln gibt es nicht, ebenso wird es sicher Hotels geben, die ein richtiges Hausriff haben und wo man besser schnorcheln kann: hier gibt es schon Schnorchelmöglichkeiten, die allerdings begrenzt sind. Bei Ebbe kann man gut ein ganzes Stück ins Meer hineinlaufen und stößt dann auf ein paar kleinere Riffe, die viele Fische beheimaten. Es lohnt sich auf alle Fälle eine Unterwasserkamer o.ä. mitzunehmen, denn besonders eines der Riffe hatte schöne Korallen zu bieten. Das Wasser ist in der Regel sehr klar und hebt sich daher deutlich von Hurghada o.ä. ab, wirkt an manchen Stellen richtig schön türkis. Fazit zum Meer: Man kann schnorcheln, aber es gibt sicher bessere Plätze/Hotels dafür. Ausflüge haben wir nicht gebucht. Das lag an dem penetranten FTI-Mitarbeiter, der uns beim Einführungstreff gleich gesagt hat, wir müssen Ausflüge sofort buchen und nicht erst später. Wir hatten gesagt, dass wir uns gerne einen Tag Gedanken drüber machen würden und dann an einem der nächsten Tage buchen würden. Da wurde uns dann gesagt, dass das schlecht wäre und am besten doch gleich oder in einer Stunde. Erklärt wurde das damit, dass angeblich am nächsten Tag viele Flugzeuge mit neuen Gästen ankämen und dann alle Ausflüge ausgebucht wären, wenn wir nicht an dem Tag jetzt schon zuschlagen würden… Mit diesem aufdringlichen Versuch hat er jedoch bei uns bewirkt, dass wir gerade nichts gebucht haben. Hauptkritikpunkt: Die Zimmer sind arg heruntergekommen. Als wir angekommen sind, waren wir wirklich schockiert, in einem angeblichen 4,5-Sterne-Haus so etwas vorzufinden. Die Bäder sind abgewohnt, den Möbeln merkt man ihr Alter an, im Vorhang war ein Loch, …… aber was für uns wirklich das Schlimmste war, war der Kühlschrank. (Bilder dazu laden wir hoch). So etwas von verdreckt, - das darf man Gästen bei dieser Hotelkategorie einfach nicht zumuten. Geht einfach gar nicht! Insgesamt müssen die Zimmer in unmittelbarer Zeit von Grund auf saniert werden, - dass es im aktuellen Zustand noch zu dieser Hotel-Sterne-Bewertung gereicht hat, ist uns ein Rätsel. Mehr als 3 Sterne hätten die Zimmer keinesfalls verdient. Den Roomboys darf man daran aber keine Schuld geben, unser Zimmer war immer ordentlich geputzt (Ausnahme: Die Terrasse wurde anscheinend nicht in die Reinigung einbezogen), der Roomboy war immer sehr freundlich und dreimal innerhalb von zwei Wochen haben wir auch ein Handtuchtier bekommen. Aber: Am vorletzten Tag hatten wir dann einen anderen Roomboy, der es mit dem Aufräumen aber etwas übertrieben hat und alles, was wir auf dem Tisch abgelegt hatten, komplett neu sortiert und dabei auch unser Nagelscheren-Etui entsorgt hat. Auch absolut inakzeptabel! Als wir es abends gemerkt hatten, war es natürlich zu spät. Ärgerlich! Wir hatten ein Zimmer im „200er-Block“, was in der Hinsicht gut war, dass man abends wirklich eine sehr ruhige Lage hatte, von den Veranstaltungen im Amphitheater nichts mitbekommen hat, - für Ruhesuchende wirklich angenehm. Was aber weniger angenehm war, ist der Lärm, den besagter Kühlschrank verursacht hat. Das freistehende Gerät war durch den Ventilator an der Rückseite lauter als die Klimaanlage, so dass wir letztendlich mit Ohrenstöpsel geschlafen haben. Leute mit leichtem Schlaf sollten zur Sicherheit einfach ein paar einpacken. Einmal die Woche hat bei uns auch eine „Beachparty“ stattgefunden (kostenpflichtig, haben wir nicht genutzt), da hört man abends dann aber ganz schön die Bässe der Musik im Zimmer. Das Hotel an sich versucht momentan schon an allen Ecken und Enden ein wenig zu renovieren. Während der Zeit unseres Aufenthaltes wurden die Liegen am Mainpool und die Stühle und Tische im Außenrestaurant erneuert. Was eigentlich ganz gut klingt, hat sich aber unserer Meinung nach als völlige Fehlinvestition herausgestellt. Am Pool lagen vorher wirklich stabile Holzliegen mit weicher Auflage. Gut, man sah ihnen das Alter an, aber teilweise abschleifen und das Holz neu lackieren, wäre besser gewesen, als das, wofür man sich dort entschieden hat: Die Holzmöbel wurden komplett entfernt und durch Plastikliegen ersetzt. Man muss dazu sagen: Plastikliegen von ALLERUNTERSTER Qualität. Windig, wackelig, - absolute Billigware, bei der man wirklich Angst hat, die Liegen über die Fliesen zu schieben, weil die Füße öfters einknicken. Hier ist uns die Devise: „Wer billig kauft, kauft teuer“ eingefallen, denn lang werden diese Liegen nicht halten, bis die ersten wieder gebrochen sind. Die Plastikstühle auf der Hotelterrasse wirken zwar stabiler als die Poolliegen, aber das Hotel hat sich durch die Wahl dieser Plastikmöbel einiges vom vorherigen Charme genommen. Vorher waren es stabile dunkelbraune Holzmöbel, die nach Stil und Qualität ausgesehen haben (ja, in die Jahre gekommen, aber insgesamt doch hochwertig). Jetzt wirkt es nach dem Ersetzen durch Plastikstühle wie eine billige Imbissbude auf Mallorca und völlig ohne orientalisches Ambiente. Schade, dass das Hotel die dringend erforderlichen Erneuerungsmaßnahmen in eine so ungünstige Richtung lenkt. Negativ fällt auch auf, dass es am Mainpool viel zu wenig Schirme gibt. Es gibt ganz viele Liegen, die den ganzen Tag in der prallen Sonne stehen, aber kein Schirm dazu. Was sich die Hotelbetreiber da gedacht haben, bleibt wirklich ein Rätsel, noch dazu, weil Halterungen für Schirme vorhanden sind, nur eben keine vorhanden. An den seitlichen Pools sind zu jeden Liegen festangebrachte Schirme da, hier stellt sich das Problem nicht. Am Mainpool sollte aber dringend nachgebessert werden, denn die paar Liegen, die einen Schirm hatten, waren zum Teil schon sehr früh belegt. Liegen in der prallen Sonne hat man dagegen noch bis zum späten Vormittag bekommen. Das Essen verdient von uns Lob, denn für ägyptische Verhältnisse war es schmackhaft und man hat immer etwas gefunden. Das kennen wir aus anderen Hotels deutlich schlechter. Natürlich sind Geschmäcker verschieden, aber wir waren von Qualität und Auswahl eigentlich positiv überrascht. Abends gibt es auf der Terrasse immer Gegrilltes, von Hähnchenspießen über eine Art Hackfleischbällchen, Fisch oder Krabben war jeden Tag etwas anderes dabei. Typisch ägyptisch-ungenießbar ist das Rindfleisch, das in der Regel zäh wie eine Schuhsohle gebraten oder gegrillt ist. Insgesamt wird aber jeder bei der Buffetauswahl etwas finden, das ihm schmeckt. Für Kinder gibt es extra eine Ecke mit tiefer angeordneten Speisen. Pluspunkte gibt es für den Service. Dieser ist im Speisesaal wirklich gut für ägyptische Hotels und das Schöne ist: es funktioniert auch ohne Trinkgeld. Wenn man ein paar Dollar gibt, bekommt man aber z.B. beim Abendessen einen Tisch reserviert, das ist schön, aber wie gesagt, es geht auch ohne Trinkgeld, was wir als ungewöhnlich empfunden haben. Aus anderen Hotels kennen wir das anders, das ist uns hier wirklich bemerkenswert positiv aufgefallen. Auch an der Poolbar im Mainpool ist der Barmann sehr bemüht, kompetent und seriös. Fazit zum Personal: das ist das, was uns am besten an dem Hotel gefallen hat. Die Angestellten erledigen zügig ihre Arbeit, sind fast alle wirklich mit Engagement dabei und – das ist wirklich sehr schön! – der Gast wird sachlich-seriös behandelt und nicht mit plumpen Witzen o.ä. gestört. Alle Angestellten sind ausnahmslos freundlich, aber von ungewollten „Anmachen“ usw., wie man es in Ägypten ja oft hat, ist im Bereich Restaurant/Bar nichts zu merken. Dafür gibt es ein „Daumen hoch“. Unser Fazit: Wenn es um die Frage geht: Weiterempfehlen oder nicht? – dann kann man sagen, dass man das Hotel insgesamt buchen kann und keinen wirklichen Urlaubsreinfall erleben wird. Man kann dort schon zwei Wochen verbringen, wenn man nicht allzu hohe Ansprüche stellt. Allerdings sind die 4,5 Sterne absolut nicht gerechtfertigt und obwohl wir es nicht bereut haben dort gewesen zu sein, würden wir beim nächsten Ägyptenurlaub dann doch ein anderes Hotel wählen und hier nicht mehr hingehen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand