- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel verfügt über Standardzimmer (jeweils fünf in einem Bungalowtrakt, insgesamt 50 Zimmer) und über Appartements. Hier war ein Standardzimmer gebucht. Die Bungalows sind von einer Grünanlage umgeben, die sehr gepflegt ist. Dazwischen stehen einige (wenige) Palmen und Bäumen (was die Hitzeeinwirkung auf das flache Dach beeinflußt). Die Anlage insgesamt - auch die Wege etc. - ist sehr gepflegt. Auch der Pool wird jeden Morgen gereinigt. Gebucht war eine Woche Halbpension und eine Woche nur Übernachtung/Frühstück - letzeres reicht, da der finanzielle Aufschlag für HP in Deutschland teurer als eine Nachzahlung dort ist. Außerdem gibt es Alternativen außerhalb des Hotels. Die Gäste sind überwiegend aus Holland, Großbritannien, Skandinavien und auch aus Belgien und vergleichsweise wenige Deutsche (schön, wenn man mal sieht, wie sich andere schlecht benehmen). Im November kommt eher das 50+ Alter, aber auch einige wenige Familien mit kleinen, nicht schulpflichtigen Kindern und wenige junge Paare. Zwischendurch war es im Hotel mal relativ voll, aber da es nicht so groß ist, war das auch erträglich. Aus den Gesprächen ist erkennbar, das es ganz paar Gäste gibt, die seit Jahren dorthin fahren, was ja eher für ein Hotel spricht. Unbedingt schauen, ob die Klimaanlage im Preis enthalten ist, ansonsten kann man evtl. ein höhersterniges Hotel nehmen, das zum selben Gesamtpreis diese dann inklusive hat. (Das gilt selbstverständlich nur für den dortigen Hochsommer; im Mai soll es auch mal kühl sein.) Insgesamt muß man wissen, ob man mit der afrikanischen Mentalität klarkommt: Das gilt für die Menschen, die einen eben immer "vollquatschen" (vor allem außerhalb des Hotels, was einem in Asien nicht passiert), für unterschiedliche Zeitvorstellung ("gib mir fünf Minuten" - und plötzlich war das Stündchen um), aber auch die etwas bescheideneren allgemeinen Verhältnisse. Das Land, d.h. auch die Regierung, tut das Mögliche, es den Touristen angenehm zu machen, aber wenn man dann mal im Land unterwegs ist, wird einem doch etwas anders. Das ist schon auf eine sehr spezielle Weise arm (und ich war schon in vielen armen Ländern). Man kann - gerade wegen der Strandnähe - einen extrem entspannten Urlaub am Meer verbringen, aber manchmal war ich froh, wenn ich einfach wieder im Hotelgelände war und einigermaßen meine Ruhe hatte. Meine unten angegebene Weiterempfehlung gilt also nur mit diesen Einschränkungen.
Das Standardzimmer hat eine Größe von ca. 20 qm. Darin steht ein Doppelbett (bzw. zwei zusammengeschobene einzelne), zwei Nachttische, ein (bei 2 Personen für drei Wochen zu kleiner) Kleiderschrank, ein Tisch mit einem Stuhl und einem Fernsehr (34 cm Diagonale?) ohne Fernbedienung darauf und einer Kofferablage. Das war ausreichend, zumal man im November wirklich immer draußen sein kann, aber nicht wirklich üppig. Im Prinzip kann man sich im Zimmer nur auf dem Bett aufhalten. Das Bad ist - bes. für 2 Personen - zu klein, auch die Ablagemöglichkeiten für Handtücher etc. sind zu knapp. Mit nasser Wäsche (auch Badesachen oder Handtüchern) weiß man nicht so richtig, wohin. Die Zimmerausstattung ist nicht besonders neu, aber in Ordnung. Die angekündigte Terrasse war im Prinzip der überdachte Eingangsbereich zzgl. 2x3 Fliesen nach jeder Seite davor. D. h. man konnte dort sitzen, aber irgendwie war es auch recht klein (dafür im Unterschied zu den Appartements separat, wo z. T. alle ohne Abtrennung zwischen den Zimmern nebeneinander saßen). Das ebenfalls angekündigte Kabelfernsehen hatte 6 Programme: BBC Worldnews als einziges anzusehen, dazu Holland, irgendwas englisches mit arabischen Untertiteln (Gambia? - war nicht herauszubekommen) und spanisch, aber kein deutsches Fernsehen (auch nicht Deutsche Welle, die sonst bei solchen Gelegenheiten immer kommt) - die Empfangsqualität insgesamt sehr mäßig, vom Minibildschirm ganz abgesehen. Der Safe war extra zu bezahlen (ca. 2,50 Brit. Pfund pro Tag), der Kühlschrank war praktisch, aber so laut, daß ich jeden Abend den Stecker gezogen und morgens wieder reingesteckt habe. Großes Problem war die Klimaanlage. Lt. Katalog war die nämlich auch beim Standardzimmer inklusiv und so stand es auch auf dem Voucher. Plötzlich wollte das Hotel das aber separat bezahlt haben, und zwar mit 500 Dalasi pro Tag (12,50 Euro - also ca. 200 Euro zusätzlich in 14 Tagen). Daraufhin gab es vier Tage Diskussionen mit einem unnachgiebigen Rezeptionsmanager, auch seitens der deutschen Reiseleitung, was erst durch einen ernsten Anranzer durch das oberste Thomas-Cook-Büro geklärt werden konnte. Tatsächlich sind die deutschen wohl die einzigen Verträge, bei denen das inklusive ist - aber trotz Vorlage der Verträge haben sie versucht, noch die Bezahlung rauszuschlagen. Das war sehr ärgerlich, zumal die nächtlichen Temperaturen im Zimmer bei ca. 27-28° lagen, was gerade in den ersten Tagen ziemlich ungewöhnlich ist und zu selbst nächtlichen Duscheinlagen geführt hat. Mir hat das am Anfang das ganze etwas leid gemacht, obwohl das Hotel ja sonst ganz in Ordnung war. In der Lobby und beim Restaurant war Wlan verfügbar, manchmal allerdings instabil und immer nicht sehr schnell. Zum Mail-Checken war das aber ausreichend; die deutsche Fernseh-Mediathek wäre nicht gegangen.
Das Frühstück war in Ordnung, gemessen am Angebot des Landes (die einzige Wurstsorte habe ich bspw. nicht probiert - wo soll dort ordentliche Wurst herkommen?). Dazu englisches Frühstück mit Baked Beans, Schinken, dazu eine "Eierstation", wo Spiegel- oder Rührei bzw. Omelett bereitet wird. Am besten war die Crepesstation mit frischen, superlockeren Eierkuchen. Außerdem frisches Obst, z. T. auch frisch zu pressender Obstsaft, Porridge, Cornflakes und Marmeladen/Honig. Der Hotelgemäße Groß-Toaster ging nach drei Tagen kaputt, der kleine andere nach weiteren drei Tagen und nur dieser konnte nach weiteren drei Tagen repariert werden - ist eben Afrika. Man konnte das Frühstück auf einer Terrasse zum Meer einnehmen, die aber bei der nahezu Vollbelegung zwischendurch manchmal etwas knapp war - wenn man dort einen Platz bekam (was mir z,. T. mit Gesellung zu anderen immer gelang), ist es natürlich eine sehr angenehme Frühstücksatmosphäre. Zum Abendbrot im Restaurant war es dann etwas mühsamer. Obwohl reichlich Personal da war, hatte ich gelegentlich den Eindruck, daß die ziemlich überfordert waren. Lt. Katalog sollte es auch jeden Abend Buffett geben - das war aber nur an 3 der 7 Tage der Fall; an den 4 anderen Tagen war die Bestellung auf 395 Dalasi (ca. 10 Euro) begrenzt, obwohl der Aufschlag 14 Eur betragen hatte. Man konnte also nur Suppe oder Salat wählen, aber nicht - wie am Buffett - noch etwas "Grünzeug" dazu. Vom Geschmack her war es ok, aber nicht spektakulär, eher immer etwas gleichartig gewürzt, wobei ich mich angesichts der Meernähe lieber auf Fisch und Seegetier verlegt hatte, wovon aber die Fischsorten meist der relativ günstige Butterfisch war und wenig Abwechslung. Typische gambische Gerichte wie Dorada gab es nie und waren auch nicht auf der Karte. Dort fand sich dann Pizza, die allerdings mit Öl- und nicht Hefeteig. Die Preise sind ok, ungefähr wie auch außerhalb (d.h. nur wenig teurer) - dafür das Essen touristengemäß bereitet, daß man eben auch Salat essen kann. Am ersten Abend außerhalb habe ich mir - trotz des deutlich besseren und interessanteren Geschmacks - leider sofort für drei Tage den (sehr robusten und Fenrreise-gewohnten) Magen verdorben, weil irgendwas im Essen war.
Das Personal ist sehr freundlich und aufgeschlossen - kaum ein Morgen, wo man nicht gefragt wird, wie es einem geht oder ob man einen guten Abend hatte. Umgangssprache ist Englisch, Deutsch wird selten gekonnt, aber wer vom Personal drei Worte kann, versucht die auch anzubringen und noch drei dazuzulernen. Die Reinigung der Zimmer war sehr gut - jeden Tag gewischt und Spiegel geputzt.; Handtuch und Bettwäschewechsel war ausreichend. Auch bezüglich der Sicherheit hatte ich ein ruhiges Gefühl und nicht den Eindruck, daß da irgendwie in den Sachen gekramt worden ist (obwohl sichtbar kein Safe gemietet war). Es gibt einen Wäschereiservice, allerdings zu Preisen einer deutschen chemischen Reinigung, also vollkommen irreal. Bezüglich des Umgangs mit Beschwerden gab es ein Grundsatzproblem (siehe "Zimmer"), ansonsten war z B. beim zweimaligen Ausfall der Klimaanlage der Elektriker im akzeptablen Zeitraum da und hat das behoben.
Das Hotel liegt in einer kleinen separaten Zufahrtsstraße, an deren Eingang eine extra Kontrolle bzw. Milizpräsenz ist (ohne aufdringlich zu sein). In diesem Bereich gibt es 3-4 Hotels, außerdem kleine Mini-Märkte, Wechselstuben, 4-5 Restaurants bzw. Bars und einen Handwerkermarkt, Taxis, Fahrradverleih etc. Es gibt also einige, die dort am Urlaubergeschäft partizipieren wollen. Bis zur Hauptstraße ist es dann zu Fuß schon fast etwas weit, aber Taxis bzw. eben auch Fahrräder sind problemlos verfügbar. Der Strand ist unmittelbar am Hotel und dort sind auch eigene Liegen und (z. T. dann schon etwas knappe) Sonnenschirme. Das war insofern sehr schön, als man von dort jederzeit ins Zimmer zurückkonnte. Man kann dort gut spazieren gehen. Der Hotelstrand wird regelmäßig von der staatlichen Miliz patroulliert und aufdringliche Beachboys werden kontrolliert. Das Hotel selbst hat einen privaten Sicherheitsdienst engagiert, der im Hintergrund bleibt, bei erkennbarer Belästigung aber auch die Burschen vertreibt - zwischen den Liegen spaziert keiner davon herum. Nebenan gibt es Stände mit Fruchtjuice und frischem Obst. Aber auch diese Verkäufer (die genau im Überblick haben, wer da ist, wer bei welchem Händler "Kunde" ist und wer zusammengehört) kommen nur mit etwas Entfernung vorbei und präsentieren ihre Menüs; wenn man sie ranwinkt und bestellt, bringen sie das Bestellte direkt an die Liege, nerven aber bestenfalls verbal ("Good Morning my friend, some fruits today..."). Ausflüge wurden nicht gemacht (außer eine längere Radtour) - man kann die über die Reiseveranstalter oder benachbarte private Anbieter buchen; gelegentlich bekommt man das auch von Händlern nebenbei mit angeboten, ob man das nicht auch mit denen mal machen möchte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Am Pool liefen verschiedene Aktionen, die ich nicht mitbekam (und mitbekommen wollte), weil ich am Strand lag. Dort stand auch eine Tischtennisplatte und es saßen Animateure rum, die man hätte zum Spielchen auffordern können. Das im Katalog angebotene Volleyballspiel habe ich nicht entdeckt, aber auch nicht gesucht. Jeden Abend gab es (in der Hauptsaison) ab 20.30 Lifeprogramm. Die Karaoke-Abende waren die schlimmsten, ansonsten 4-5 Abende pro Woche Volkskunstgruppen mit afrikanischen Trommeln, was irgendwie interessant, aber auch sehr laut war. Man konnte sich im Zimmer nicht davon zurückziehen - auch dorthin dröhnte die Musik für 1 bis 1 1/2 Stunden. Am Pool und am Strand gab es Hoteleigene Liegen, Auflagen und Schirme, bei Vollbelegung allerdings knapp, was die typischen Reservierungsreflexe mit sich brachte. Das ging bis dahin, daß mich der Liegenboy eines morgens nach 7 empfing, er hätte ein Riesenproblem, alles sei schon reserviert - lt. Aussage des Nachtwächters hätten einige (keine Deutschen!) morgens um 3 (! wirklich!) ihre Handtücher gebracht. Der Strand ist soweit auch ganz sauber, bei Flut und starker Strömung drückte das Wasser auch mal ein Stück herein (an 2 der 14 Tage). Das Wasser hat meist etwas Brandung und ist entsprechend aufgewühlt. Schnorchelzeug braucht man nicht mitnehmen - man sieht nichts! Eine Dusche gibt es am Strand, zwei am Pool - ist also voll in Ordnung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im November 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Birgit Beate |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |