- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Vorab-Info: Das war unser fünfter Urlaub in Ägypten. Wir haben also schon reichlich Erfahrung mit Land, Leuten und fünf verschiedenen Hotels gesammelt. Für die Anzahl der 481 Zimmer ist der Hauptbau viel zu klein: Nur 4 Barhocker in der Lobbybar, zu wenig Sitzmöglichkeiten in der Lobbybar und im Hauptrestaurant. Der Strand ist ebenfalls zu klein, die Schirme stehen sehr eng. Die Garten- und Poolanlagen sind sehr großzügig gestaltet. Die Anlage ist sehr weitläufig. Fazit: Wir würden das Hotel nicht noch einmal buchen, weil wir den Urlaub nicht unbeschwert genießen konnten und man sich um zu viele Kleinigkeiten kümmern musste. Die Bezeichnung „Royal“ und 5 Sterne hat das Hotel nicht verdient, da der Kunde nicht wie der König behandelt wird und oftmals mit fadenscheinigen Argumenten abgespeist wird. Das Hotel könnte wesentlich besser organisiert werden. Wir hätten lieber das Nachbar-Hotel Fort Arabesque buchen sollen, in dem wir vor 4 Jahren waren. Dort ist der wirklich schönste Strandabschnitt der Makadi Bay – geschützt durch die Landzunge und mit Quiet-Area. Der Sand ist fein wie Mehl. Dort gibt’s die vielfältigsten Korallen und Fische. Die Zimmer sind um einen wunderschönen, gepflegten, eingewachsenen Garten gruppiert und haben Meerblick. (Wie Service und Essen mittlerweile sind, wissen wir allerdings nicht.) Besonders empfehlenswert, wo wir unseren mit Abstand schönsten Urlaub vor einem Jahr verbracht haben, ist das Hotel RIU Funana auf den Kapverdischen Inseln – allerdings auch etwas teurer.
Wir hatten Zimmer mit seitlichem Meerblick gebucht – jedoch in 3. Reihe mit 2 langen Appartement-Blocks und den Suiten davor konnten wir vom Erdgeschoss aus nur noch über die Dächer hinweg einen kleinen Zipfel Blau sehen. Doch auch wenn die Aussicht nicht die Wucht war, ist es trotzdem ratsam, Zimmer mit seitlichem Meerblick zu buchen, denn sonst landet man in den Zimmern weit hinter dem Hauptgebäude und man läuft 1 km zum Strand. Die Zimmer waren sehr sauber und geschmackvoll eingerichtet. Schöne Möbel und Textilien, alles farblich aufeinander abgestimmt und jede Menge Aufbewahrungsmöglichkeiten. Jedoch gab es nur die Terrassentür und zwei kleine Fenster – für die lichthungrigen Europäer, die sich im Winter nach Sonne sehnen viel zu dunkel. Das Zimmer im EG war auch nicht so großzügig wie im Prospekt abgebildet sondern mit dicken Pfeilern und Bögen durchsetzt. Somit wirkte es sehr klein. Das Badezimmer ist sehr groß. Warmwasser kam nur tröpfchenweise. TV, Kühlschrank und Fön waren gut. Nach einer Woche standen wir vor verschlossener Tür weil die Chipkarte nicht mehr funktionierte – war wohl offensichtlich nur für eine Woche programmiert. Der Safe ließ sich auch mit unserem Code nicht mehr öffnen und musste neu frei geschaltet werden. Die Minibar wurde nicht nach einer Woche sondern erst auf Anfrage aufgefüllt.
Im Hauptrestaurant sind nicht genügend Sitzplätze vorhanden – zumindest im Winter, wenn es draußen zu kalt und windig ist. Entweder man geht gleich um 18. 30 Uhr zum Essen oder man hat erst nach 20 Uhr wieder die Chance, einen Tisch zu bekommen. Oder man hat die Möglichkeit, sich in langen Warteschlangen zur Tischreservierung in einem der drei A-la-carte-Restaurants anzustellen. Wartezeit z. T. eine Stunde, und wenn man Pech hat, bekommt man keinen Tisch mehr. Doch es lohnt sich – die Restaurants bieten Abwechslung zum reichhaltigen, nahezu immer gleichen Abendbuffet. In der Vollpension sind wirklich alle Speisen und Getränke enthalten – ohne Limit. Es gibt keine gesonderte Karte für extra Speisen/Getränke. 80% der Kellner sind langsam oder unfähig das Bestellte zu servieren – es hat fast immer etwas gefehlt. Die Jungs an der Lobbybar sind besonders pfiffig, sehr aufmerksam, superfleißig und mit Spaß bei der Sache. Die Cocktails sind sehr gut.
Das Preis-/Leisungsverhältnis von Leistungen, die nicht durch all-inclusive abgedeckt sind, ist sehr hoch. Der Shuttlebus nach Hurghada kostet hin und zurück pro Person 10 Euro. Für eine Taxifahrt nach Hurghada und zurück haben wir 25 Euro bezahlt. Im Nachbarhotel Le Meridien kostet diese nur 20 Euro. Besonders unverschämt sind die Preise fürs Internet: 14 Euro/Stunde (90 LE). In Hurghada in einem Internetcafe haben wir für 30 Min. nur 5 LE gezahlt. Im Nachbarhotel kostet die Stunde Internet 40 LE.
Am Strand geht es genauso eng zu. Der abgetrennte Schwimmbereich im Meer ist nur zum Planschen geeignet - nicht aber, um ausgiebig zu schwimmen. Die Korallen sind mehr als spärlich. Seitlich ist der Schwimmbereich durch Bootsanleger und Wassersport-Anbieter beschränkt. Die Beschreibung von Neckermann "der schönste Strandabschnitt der Makadi Bay bietet ideale Erholungsmöglichkeiten..." trifft keinesfalls zu. Die Schirme am Strand stehen viel zu eng. Man wird permanent aus dem Schlaf gerissen, weil man jedes Wort hört, das die Liegenachbarn sprechen. Und wenn diese dann auch noch Kettenraucher sind, kann man gleich einpacken. Da die Liegen und Sonnenschirme am Strand nicht für alle Hotelgäste ausreichen, werden jetzt nach und nach noch weitere Schirme... aufgestellt - wieder Lärm durch Buddeln und Hämmern. Zwischendurch kommt noch ca. fünfmal täglich jemand mit einem großen raschelnden Plastiksack vorbei, um den Müll einzusammeln. Ach ja, und dann gibt's da noch die Masseure vom Health-Center, die mehrmals täglich bleiche Neuankömmlinge ansprechen, um sündhaft teure Wellness-Massage-Pakete zu verkaufen. Zur Überzeugung wird eine laut schnalzende Klopfmassage auf dem Rücken demonstriert. Aufruf der Animateure zum Beach-Volleyball, Gymnastik, Boccia… Kamel- und Pferdereiten werden auch am Strand verkauft. Die Badetücher sind schon etwas zerschlissen und könnten mal erneuert werden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Da wir in Deutschland drei- bis viermal wöchentlich ins Fitness-Studio und anschließend mindestens einmal wöchentlich in die Sauna gehen, ist das Wellnessangebot für unsere Hotelauswahl ein wichtiges Kriterium. Das großzügig gestaltete Fitness-Studio mit Blick auf die Poollandschaft hat von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Es gibt gute LifeFitness Kraft- und Ausdauergeräte, Freihantel, Gymnastikmatten und –bälle. Das Health-Center hat offiziell von 10 bis 20 Uhr geöffnet. „Sauna is closed now“ wurde uns allerdings um 19. 15 Uhr gesagt, als wir nach dem ersten Gang in die Dusche wollten, wo bereits das Licht ausgeschaltet war. Da wir bis zum Abendessen noch einen zweiten Gang machen wollten beschwerten wir uns an der Rezeption beim Hotelmanager. Schließlich sind Sauna, Dampfbad und Whirlpool all inclusive – und dafür haben wir bezahlt. Dieser hat im Health-Club angerufen, sich für die Mitarbeiter dort entschuldigt, uns versichert, das dies nicht wieder vorkommen würde und uns eine 50 minütige Wellness-Massage angeboten – was wir nicht wollten. Nächsten Tag hatten wir eine Mitteilung im Zimmer, dass wir uns beim Hotelmanager melden sollten. Er hat uns noch mehrmals die Wellness-Massage angeboten, bis wir schließlich ja gesagt haben und einen Termin für den nächsten Tag vereinbart haben. Nach dem Gespräch ist mein Freund alleine um 19 Uhr in die Sauna gegangen. Der Hotelmanager hatte sich gerade den Baufortschritt eines Dampfbades angesehen und musste die Beschwerde mitbekommen haben, weil mein Freund wieder um 19. 15 Uhr aus der Sauna rausgeschmissen wurde… Nichts hören, nichts sehen, nichts wissen – und wenn doch, dann einfach ignorieren, das ist Ägypten. Die Wellness-Massage von Kopf bis Fuß am darauf folgenden Tag war sehr angenehm für Körper und Geist. Wer jedoch Rückenprobleme hat wird höchstwahrscheinlich keine Besserung durch die Massage erfahren – das sind Massagen fürs Wohlbefinden jedoch keine medizinische Massagen. Das Tauchcenter Subaqua ist sehr gut organisiert, die Ausrüstung neuwertig, die Mitarbeiter kompetent und sehr freundlich. Jeder bekommt ein abschließbares Fach fürs Equipment. Auf meine Anfrage per E-Mail wurde schnell geantwortet. Es werden Strandtauchgänge, Short-Trips, Half-Day und Full-Day angeboten. Die Full-Day-Trips waren sehr exklusiv: am 1. Tag waren 4 Taucher an Bord, am 2. Tag nur wir beide. Für 5 Tauchgänge mit Guide und Ausrüstung (ohne Tauchcomputer und ABC) haben wir allerdings fast 200 Euro pro Person gezahlt (Check-Dive am Hausriff + 2 Ganztagesausflüge). Animation haben wir nicht genutzt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sandra |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 4 |