Sugar Beach Mauritius

Wir haben uns entschieden, unseren zweiten Mauritius-Urlaub in diesem Resort zu verbringen und die Entscheidung nicht bereut. Die saubere und gepflegte Anlage wirkt, vor allem auch im direkten Vergleich mit den umliegenden Hotels, sehr großzügig - weitläufig und ansprechend hell und freundlich, durch den Kolonialstil mit ein wenig "Vom-Winde-verweht"-Atmosphäre. Die ca. 550 Gäste fallen kaum auf, die ca. 500 Angestellten (Verhältnis 1: 1!) noch weniger, sodass wirklich eine angenehm ruhige Atmosphäre entsteht. Einzelheiten dazu unter den folgenden Punkten, insgesamt können wir den Tenor/Querschnitt der vorangegangenen Bewertungen nur unterstreichen.

Nach zehn Jahren sind die Zimmer des Hotels doch ein wenig in die Jahre gekommen, was aber nicht wirklich stört, weil funktional alles in bester Ordnung ist und Sauberkeit und Hygiene stimmen. Das Management ist sich dieser Tatsache aber auch bewußt, ab März 2008 wird soll Hotel für drei bis vier Monate geschlossen werden, um eine Generalüberholung vorzunehmen (die übrigens jetzt schon in zwei der nördlichen Villen begonnen hat, ohne dass es dadurch zu größeren Beeinträchtigungen käme). Vielleicht wird bei dieser Gelegenheit auch etwas gegen die deutliche Hellhörigkeit der für drei Personen ausreichend großen Doppelzimmer getan, damit man nicht jeden Schritt des "Obermieters" hört, dann sollten die fünf Sterne für dieses Hotel in greifbare Nähe rücken. Ein Adapter für Steckdosen ist nicht mehr zwingend erforderlich, weil es in jedem Zimmer auch Schuko-Steckdosen gibt.

Es gibt das Hauptrestaurant "Mon Plaisir" mit Buffet, in Standnähe ein kleineres Restaurant "Citronella's Café" á la carte sowie die Poolbar "Plantation". Daneben stehen zur Abwechslung aber auch die entsprechenden Einrichtungen des Nachbarhotels La Pirogue zur Verfügung, die ebenfalls bargeldlos über das gleiche Abrechnungssystem genutzt werden können. Qualität und Quantität der Speisen und Getränke ist absolut einwandfrei, reiche Auswahl gibt's insbesondere bei Vorspeisen und Hauptgerichten zum Dinner, das fast jeden Abend thematisch gestaltet wird (z. B. Cajun, indisch, kubanisch, mauritianisch, Fischer, ...), Abende ohne spezielles Thema dienen zur Resteverwertung im positiven Sinne. Desserts wie auch Frühstück und Tageskarte bestehen stets aus weitgehend gleichen Komponenten, die aber so abwechslungs- und zahlreich sind, dass man eigentlich immer etwas für den eigenen Appetit findet, ohne dass es durch zu heftige Wiederholungen langweilig/eintönig würde. Auch an Sauberkeit und Hygiene ist nichts auszusetzen, sogar ein geführter Blick "hinter die Kulissen" in Küche und Keller des Hotels ist möglich. Trinkgelder müssen natürlich nicht, können aber ebenso natürlich gern gegeben werden (entweder in einen zentralen Topf, der bargeldlos über das Abrechnungssystem gespeist und unter allen Mitarbeitern des Hotels verteilt wird, oder aber auch individuell), und erhöhen Service und Hilfsbereitschaft dann nochmals. Preise im Hotel sind wie allgemein hotelüblich recht hoch, besonders im Vergleich zu den regulären Preisen im Land (z. B. im Hotel 0, 2l Cola für EUR 3, 00, im Spar-Markt 0, 2l Cola für MUR 3, 1 = EUR 0, 078, also Faktor 38!); da aber auch der All-Inclusive-Zuschlag sehr hoch (und übrigens höher als in vielen anderen Hotels ist), rechnet er sich nur, wenn man wirklich nahezu den gesamten Urlaub im Hotel verbringt und dieses nicht verläßt. Wir waren mit HP sehr zufrieden, haben den verbleibenden Tagesbedarf außerhalb des Hotels preisgünstig decken können und würden dies wieder so machen.

Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sind - mit der überall gegebenen allzu menschlichen Bandbreite - hier wirklich noch überragend, und das nicht nur, weil das Management ständig nach dem "Super-Server" sucht. Bei Ankunft gegen 8 Uhr morgens gibt's erst mal ein Frühstück, und dann wird schnellstmöglich und bereits lange vor Mittag das Zimmer bereitgestellt; ein Frühstück gibt's übrigens auch bei Abreise, selbst um 4 Uhr morgens! Das Hotel sponsort seinen Mitarbeitern Sprachkurse in Deutsch und Italienisch, sodass man auch ohne die landesüblichen und zweckmäßigen Englisch- und/oder Französischkenntnisse nicht gleich verhungert. Zimmerreinigung funktioniert absolut einwandfrei und mit Liebe zum Detail, incl. nochmaligem, zusätzlichem Handtuchtausch in den frühen Abendstunden. Für europäische Verhältnisse gewöhnungsbedürftig ist der Servicegedanke, dass alles überflüssige auf dem Tisch nur stört - bisweilen werden da sogar schon mal Dinge abgeräumt, bevor sie verzehrt werden konnten. Dies stört gelegentlich etwas die Atmosphäre, ist aber nur gut gemeint, und damit sollte man nach kurzer Eingewöhnung gut leben können.

Lage ist hervorragend, weil auf dem trockensten und sonnenscheinreichsten Teil der Insel - hier scheint die Sonne auch dann noch, wenn es in weiten Teilen der Insel regnet (kommt je nach Jahreszeit auch mal vor). Gute Verkehrsanbindung mit dem ÖPNV (Busse fahren tagsüber im 15-Minuten-Takt, u. a. direkt nach Flic-en-Flac und Port Louis) - Busfahren ist ein echtes und dazu billiges Abenteuer (z. B. MUR 27 = EUR 0, 68 für 3 Personen vom Hotel nach Flic-en-Flac). Supermärkte sind auch zu Fuß erreichbar (für das Nötigste ca. 15 Min. zu zwei kleinen Geschäften in Wolmar, für den etwas größeren Bedarf ca. 30 Min. zu Spar-Markt, Bank und Post in Flic-en-Flac). Unterhaltungsmöglichkeiten außerhalb des Hotels recht eingeschränkt, hat uns aber überhaupt nicht gestört, weil neben dem Angebot des eigenen Hotels auch noch das Angebot des Nachbarhotels La Pirogue zur Verfügung steht. Transferzeit zum Flughafen beträgt eine gute Stunde. Nächstgelegenes Ausflugsziel ist der Casela Vogelpark (ca. 15 Min. mit Taxi oder Mietwagen).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt zahllose Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, neben drei Tennisplätzen, einem gut ausgestatteten Fitneßraum, zwei Volleyballplätzen, zwei Billardtischen und einem Schachspiel sind natürlich vor allem die Wassersportaktivitäten zu nennen, die, soweit sie keinen Motoreinsatz erfordern, immer noch kostenlos angeboten werden (Tretboote, Kayaks, aber auch das sehr empfehlenswerte Schnorcheln - je nach Meeres- und Wetterbedingungen innerhalb oder besser außerhalb des Riffs - gehören dazu). Der Pool selbst ist sehr nett anzuschauen und für Kinder gut geeignet, lädt aber aufgrund der sehr geringen Wassertiefe (i. d.R. 0, 9m, stellenweise bis zu 1, 2m) weniger zum Schwimmen ein als der Pool im Nachbarhotel La Pirogue. Engpässe bei der Verfügbarkeit von Pool-Liegen haben wir nicht erlebt, sodass auch die mancherorts üblichen, albernen Reservierungs-Rituale obsolet waren. Jeden Abend gibt es ab 21: 15 Uhr ein Abendprogramm auf der Bühne am Pool, und ab 23: 00 Uhr noch eine Stunde live-musikalische Unterhaltung in der Poolbar. Es gibt keinen Ort in der weitläufigen Hotelanlage, wo insbesondere der erste Teil des Abendprogramms akustisch nicht zu vernehmen wäre, was von einigen Gästen doch als recht laut empfunden wird. Wir haben unser Zimmer mit Blick über den Pool auf die Bühne trotzdem nicht getauscht, weil wir so das Programm von der Terrasse unseres Zimmers verfolgen konnten, während unser Sohn im Zimmer schlief (dafür war's jedenfalls nicht zu laut). Wer da empfindlicher ist, sollte darauf achten, vom Hotelzentrum entfernte Zimmer in den Villen oder auf der dem Pool abgewandten (Süd-)Seite des Manor-Hauses zu bekommen. Toller Kinderclub im Hänsel-und-Gretel-Stil mit zwar nicht fachlich ausgebildetem, aber sehr liebevollem Personal und täglichem Programm. Eine Begleitperson ist übrigens nur erforderlich, wenn das Kind noch nicht aus den Windeln ist. Dennoch sollten Eingewöhnungsschwierigkeiten einkalkuliert werden, da offiziell nur englisch und französisch gesprochen wird und die dunklere Hautfarbe der Betreuerinnen nicht jedem europäischen Kind geläufig ist (bei dieser Gelegenheit aber gut geläufig werden kann).