- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Man merkt, daß dieses Hotel seine großen Tage hatte, als Bonn noch Hauptstadt unseres Landes war. Zwar ist der klassische Stil des Hotels auf den 1. Blick beeindruckend, auf den 2. Blick merkt man aber deutlich, daß es sich hier um eine etwas abgewetzte und überpinselte Retroklassik der 60er und 70er handelt. Schauen Sie mal was Sie in der gleichen Preisklasse in unserer heutigen Hauptstadt für spitzenklssige Hotels/Hotelzimmer und Leistungen bekommen. (Mahagonifußböden, Asiatisch-Mediterane Buffets, exotische Snacks und Getränke in der Minibar, Multimediaasustattung, Fitnescenter mit 25m Schwimmbecken, Bars mit über 100 versch. Cocktails, kaltes frischgezapftes Bier etc.) Ich bin kein Kind von Traurigkeit und kein Luxusfreak. Ich hab schon im Urwald, in Schnee und Eis oder in der Wüste im Zelt oder unter freiem Himmel übernachtet. Aber bei Ihnen auf dem Petersberg stehen Preis und Leistung ein einem gewissen Mißverhältnis. Machen Sie aus dem Gebäudekomplex auf dem Petersberg ein Museum für die Geschichte der der BRD zwischen 1948 und 1989 und lassen Sie das Ding in Ehren alt werden.
Mein beschriebenen Eindrücke des Hotels spiegelten sich im Endruck der Suite wieder. Röhrenfernseher mit Blaustich im Bild, in die Nachkastenstruktur eingebaute Radios (hatten meine Eltern in den 70ern auch mal) und eine Auswahl in der Minibar, die eher an einen Bahnhofskiosk eben auch aus den 70ern erinnert. Ich schlafe gerne kühl und in Stille. Außerdem versuche ich, wo möglich und sinnvoll, unnötige Umweltbelastungen zu vermeiden. Leider war es mir unmöglich den Knopf für die Regulierung der Heizung zu finden. Dies hatte zur Folge, daß ich bei laufender Heizung und offenen Fenstern schlief. Die geöffneten Fenster hatten nicht nur zur Folge, daß die drausen herrschende kalte Winternacht geheizt wurde, sondern auch daß ich ca. alle 30 min. von vor dem Hotel vorfahrenden Fahrzeugen geweckt wurde. Schones großes Schlafzimmer mit einem super bequemen Bett und dennoch eine total besch... Nacht.
Da ich in einer Suite übernachten durfte, dachte ich "Gönn Dir doch mal ein schönes kaltes Bier von Zimmerservice nach diesem langen und arbeitsreichen Tag". Per Telefon bestellte ich mir ein "Helles" wie wir in Bayern sagen, d.h. ein "Exportbier" wie es wohl in der allgemeinen Deutschen Sprache genannt wird. Kurze Zeit später erschien auch ein sehr freundlicher Servicemitarbeiter und kredenzte mir auf einem Silbertablett das freudig erwartete Getränk. Doch Schande, was bekam ich da! Ein lauwarmes Exportbier in einem Weißbierglas ganz ohne Schaum - für sage und schreibe 10€. Das letzte mal als ich ein derart abgestandenes Bier in einem unpassenden Glas zu einem solchen Preis getrunken hatte, tanzte dazu noch eine kaum bekleidete heiße Blondine auf dem Tisch direkt vor mir. An diesem Abend jedoch war mir weder ein kühles Blondes noch eine heiße Blonde vergönnt, und der Tisch vor mir blieb bis auf ein schales Bier auch leer. Möglicherweise lag es daran, daß ich die Suite "Saarland" und nicht "Bayern" zugeteilt bekommen hatte. Achso nochwas: Das letzte mal als ich vom Parplatz bis zur Unterkunft mit meinem Gepäck 200m durch den Schnee stapfen mußte, war vor 8 Jahren während einer Expeditionsbergtour in den Anden. Einziger Unterschied, damals war der Parkplatz kostenlos.
Der Ausblick auf das Rheintal muss an schönen Sonnentagen überwätigend sein. Leider war es während meines Aufenthalts nasskalt und neblig.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2010 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Axel |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |