Sporthotel Grafenwald

Das Hotel mit seiner sehr weitläufigen Ferienanlage (Landhäuser, Studios, Apparments) hat sicherlich vor über 30 Jahren schon bessere Zeiten erlebt. Ihre Größe verlangt kontinuierliche Pflege und Renovierungsaufwand. Mit dem vorhandenen Personal kann das offensichtlich nicht gemeistert werden. Anders sind der Zustand von Fenstern, Balkonmöbel, Fluren und Gartenanlagen nicht zu erklären. Das Standardzimmer ist grundsätzlich nicht zu bemängeln. Für Selbstversorger steht immerhin eine Kitchenette zur Verfügung, in der man sich wenigsten einen Kaffee zubereiten kann, der jeden Vergleich mit dem Frühstückskaffee gewinnen würde. Ein ausreichend großer Balkon könnte zum Sonnen benutzt werden, sofern es die kleinen Stapelstühle aus ziemlich verrottetem Kunststoff (war mal weiss) erlaubten. Eine Auflage sucht man allerdings auch vergeblich. Das Frühstücksbuffet war leider keine Offenbarung. Dosenwurst muten wir uns nicht mal zu Hause zu; schon gar nicht in einem Hotel mit dem Anspruch auf vier Sterne. Vielleicht ein Tipp: Fisch sollte nicht nach Selbigem riechen. Das gilt auch für den ausgelegten Räucherlachs, vor dem man nur einen großen Bogen konnte. Also, eigentlich fast wie Frühstück zu Hause, nur dass es da bisher keine gummi-artigen TK-Bratkartoffeln gegeben hat. Das Abendessen im Restaurant schloss sich dem Niveau des Frühstücks an. Bei der Grafenwaldpfanne für 2 Personen (immerhin €35,90) suchte man vergeblich nach einer Sättigungsbeilage. Den Vogel hatte aber tagszuvor die Ofenkartoffel (€ 8,60!!) abgeschossen - eine mehr als schnittfeste Pellkartoffel im Alu-Mantel, Quark anstelle von Sauerrahm, an einer kleinen Salatgarnitur u.a. mit alten Karottenstiften, die sich noch gerade vor dem Abfalleimer gerettet haben. Ach ja, dann gibt's noch die täglichen Buffets, die man eigentlich in aller Gemütlichkeit und mit dem Ausklang des Tages als Höhepunkt genießen möchte. Tipp: Den Tisch NIEMALS vor 20 Uhr bestellen, wenn Sie Ihr Dinner nicht als Kindergartenfest erleben wollen!! Die Anzahl der Hotelgäste (D/NL/B) mit (Klein-)Kindern war wohl saisonal bedingt sehr groß. Für diese Urlauber bietet das Hotel mit seinen vielfältigen Animationen und Anlagen eine Fülle von Abwechslung, die man als junge Familien bestimmt sucht und hier auch findet. Daher sind Ruhesuchende zumindest in Ferienzeiten hier nicht so optimal aufgehoben. Das Hallenbad gleicht tagsüber einem Tollhaus - keine Chance für den, der wirklich mal schwimmen möchte. Wir haben es gar nicht erst versucht. Die Massage und Fango Anwendungen haben wir hingegen genossen. Der vorgeschlagene Zeitpunkt konnte sogar freundlicher Weise noch auf unseren Wunsch geändert werden. Alles in Allem ein zu teurer Aufenthalt, der ein Wellness und Entspannungswochenende sein sollte. Wer für zwei Tage Erholung sucht, erwartet eine den 4 Sternen angemessenere Unterkunft und eine hochwertigere Gastronomie, die den Preis von über € 600 (2 Personen) rechtfertigt. Die 100% Weiterempfehlungsquote ist nicht nachvollziehbar. Wir können es jedenfalls guten Gewissens gegenüber unseren Bekannten und Freunden auf keinen Fall. Davon kann uns auch die Flasche Champagner nicht umstimmen, die uns als kleine Entschädigung und Dankeschön für die kritische Gästebeurteilung nachgeliefert worden ist. Jedenfalls lobenswert, wie man mit berechtigter Kritik umgeht. Hoffentlich haben die Hotelgäste nach uns hieraus einen kleinen Vorteil.

Für zwei Übernachtungen hatte das Standardzimmer haben eine angemessene Größe. Der veraltete Balkon (Washbetonplatten aus dessen Fugen das Gras wächst) macht den eigentlich guten optischen Gesamteindruck leider zunichte. Die Fensterrahmen bedürfen wohl einer Komplettsanierung.

Die Leistungen des Restaurants wurden bereits im Detail geschildert. Der viel zitierte Chefkoch ist wohl nicht jeden Tag im Hause.

Sehr freundliches Personal, das auch für Kritik immer offen war und zumindest versucht hat, etwaige Fehler abzustellen, bzw. an das Hotelmanagement weiter zu leiten. Die Zimmerreinigung könnte gerade im Sanitärbereich gründlicher sein. Bei einer Anreise ab 15 Uhr hätte man erwarten können, dass ein defekter Strahler entdeckt und pünktlich ausgetauscht worden wäre.

Wir hatten uns für den einzigen Aufenthaltstag den Lieserpfadweg nach Manderscheid vorgenommen. Eine schöne Wanderung mit üppiger Vegetation und abwechslungsreicher Landschaft. Wenig Hinweise findet man für den Einstieg in den Lieserpfad. Etwas Die näher gelegenen Maare und andere Sehenswürdigkeiten kamen dabei etwas zu kurz. Das gut sortierte Lunchpaket hat uns gut über den Mittag geholfen.

Beliebte Aktivitäten

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