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Heiko (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juli 2009 • 1 Woche • Sonstige
Maximal 4 Sterne wert
3,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Nach dem mittlerweile 24-sten Aufenthalt muss ich leider feststellen: die Sonnenalp ist als Resort langsam in die Jahre gekommen. Während die allgemeinen Bereiche wie Empfang, Restaurants und Schwimmbad/Spa noch in einem guten Zustand sind, kann man das von den Gängen und Zimmern nicht mehr unbedingt behaupten. Die Sauberkeit kenne ich auf anderen 5-Sterne Hotels durchaus besser. Wenn man bei Anreise seine Koffer auf die Tagesdecke des Bettes wuchtet, ist man erstmal in einer Staubwolke eingehüllt. Im ganzen Hotel riecht es aufgrund des alten Teppichs nach Staub. Wir haben im "Lädele" unserem kleinen Sohn ein Plüschpferdchen auf Rollen zum Hinterherziehen gekauft, was er den ganzen Aufenthalt hinter sich hergezgen hat: auf Grund der statischen Aufladung hing der Staub im Plüsch und das Pferdchen mieft noch heute nach Staub, da nicht waschbar! Das Hotel bietet ausschliesslich HP an: Während das Frühstück reichhaltig und sehr gut ist, kann man das vom Abendessen nicht sagen: auf halbfein getrimmt und eher gewollt als gekonnt. Da gibt's ebenfalls Besseres. Die Gästestruktur wird immer älter: wenig Jungere Leute und überwiegend die Generation 60 plus. Die Gäste sind überwiegend aus Deutschland, wenig Holländer oder Ameerikaner verirren sich in die Sonnenalp. Die Sonnenalp versprüht mittlerweile den Charme eines 90-ziger Jahre Alpenhotels, in dem sich wohl nur noch Nostalgiker, die schon seit ewigen Zeiten mit Kind und Kegel auf die Sonnenalp fahren, wohlfühlen. Nur so ist mir so viel (Betriebs-)blindheit zu erklären, wenn ich hier die Rezessionen einiger "Fachleute" lese. Im Alpenraum gibt es, schönere Hotels mit besserer und modernerer Zimmerausstattung (z. B. Hotel Central in Sölden). Bei älteren Leuten (meine Eltern, die seit über 30 Jahren ca. 5 mal pro Jahr auf die Sonnenalp fahren, mit eingeschlossen) mag dies noch nachvollziehbar sein, da diese gerne in eine gewohnte Umgebung kommen, aber das jüngere Klientel wird wohl ausbleiben. Immerhin muss man für einen einwöchigen Aufenthalt mit rd. 7000€ rechen, dafür stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis nicht mehr. Dafür bekommt man auch schon eine schöne Fernreise. Auch ist das Niveau nicht mehr das, was es mal war. Schon Heinz Horrmann stellte in seinem 2000 eröffentlichten Buch "die 99 besten Hotels der Welt" fest, dass die Sonnenalp auf dem absteigenden Ast ist...er hatte leider Recht! Neueinsteigern kann ich das Hotel nicht empfehlen, die Enttäuschung wäre zu gross. Erfahrene Sonnenalpler wissen ja, was auf sie zukommt. Ich persönlich würde nicht mehr auf die Sonnenalp reisen, wenn es nicht diese schönen Golfplätze mit der hervorragenden Golfschule gäbe. Aber auch zum Golfen kann man schönere Destinationen mit besseren Hotels (z. B. Castillo Son Vida samt Golfplatz auf Mallorca) finden. Für uns ist die Alp eben Tradition und schnell zu erreichen. Eine Alternative gibt es in der Nähe leider nicht. Ach ja: Handys funktionieren mit gesamten Hotel nicht. Man muss zum Telefonieren bei Wind und Wetter auf den Balkon oder die Terasse gehen... Manchaml frage ich mich, ob der Hotelchef überhaupt noch was zu sagen hat, oder ob seine Geschäftsführer mittlerweile die Sonnenalp verwalten. Als der Senoirchef noch das Hotel leitete, war mehr Zug drin.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Es gibt unterschiedliche Kategorien und ich habe sie nun alle durch: Empfehlen kann ich nur die Zimmer im Birkenmoor. Diese sind etwas moderner, aber alle Zimmer sind extrem dunkel und die Luft ist sehr trocken, staubig und warm. Eingerichtet im bayrischen Landhausstil mit dem Charme der 90-er Jahre. Die Zimmer im Haupthaus sind älter und schon ziemlich runtergewohnt, wenn auch nicht abgenutzt. Die Bäder sind sauber und mit beigem Jura-Mamor gefliesst. Eine Generalrenovierung aller Zimmer wäre dringend nötig. Die Teppiche sind alt und staubig ebenso wie das ganze Mobiliar. Die Betten sind gut und vollelektrisch, aber eine elektronische Bekeuchtungsregelung inkl. Gadrienensteuerung so wie in anderen 5-Sterne Hotels gbit es nicht. Es gibt einen antiquierten Hotel-Fernseher, zur Begrüssung 5 Äpfel auf dem Zimmer (täglich frische Obstteller oder ein paar süsse Pralinen sucht man vergebens), eine antiken Zimmersafe und eine Minibar, die durchschnittlich gefüllt ist. Mittlerweile bekommt man als Service immerhin täglich eine Flasche Wasser auf's Zimmer. Die Sauberkeit der Zimmer ist mau, was aber nicht am bemühten Personal liegt, sondern am Equipement: mit einem reinen Düsenstaubsauger bekomme ich eben nicht den Tiefenstaub aus dem Teppich, dazu brauche ich schon einen mit Bürste. Das hoteleigene Babyphonsystem ist umständlich (Aufschaltung via Telefon an den Empfang, diese muss dann im Falle des Falles erst die Eltern ausfindig machen. Daher ist es ratsam, immer am Empfang Bescheid zu geben, wo man sich gerade aufhält). Als Dank wird man dann vom Nachportier angepflaumt, wenn man das System, was ja im Kinderzimmer steht, nicht abschaltet. Wie denn auch, wenn das Kind schläft?!


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Die Sonnenalp bietet vier Restaurants, davon drei a La Carte-Restaurants und ein Buffet-Restaurant. Da man mit HP bucht, kann man wahlweise im Hauptrestaurant (Alpterasse) oder im Buffet-Restaurant (Taverne) essen. Gegen Aufpreis ist auch ein Abendessen im "Feinschmecker"-Restaurant Silberdistel möglich. Im Seepferdl gibt's nur Mittagstisch oder Frühstück. Zusätzlich gehört auch noch das Clubhaus des nahegelegenen Golfplatzes mit zur Sonnenalp. Dort kann man von Mittags bis früh abends essen. Während das Frühstücksbuffet morgens wirklich reichhaltig ist und alles bietet, was das Herz begehrt, ist die Qualität des 4 Gänge-Menües am Abend eher durchschnittlich. Die Speisen sind zwar schön angerichtet und reichhaltig, aber entsprechen nicht dem Geschmackserlebnis, dass man otisch erwarten könnte. Die Auswahl an Alternativen ist dünn und uralt (die Karte gibt's schon 20 Jahre und ist auch auf dessen gastronomischen Niveau (Schnitzel, Krabbencocktail, etc.)). Man sitzt in einer grossen Halle mit langen Gängen und alle Gäste, die zur Hauptbar wollen, müssen erstmal durchs komplette Restaurant flanieren, was zu Unruhe führt. Überhaupt ist der Lärmpegel sehr laut, ob's nun an dem älteren Klientel oder den schreienden Kindern liegt, lass ich mal dahingestellt sein. Vlt. liegts ja auch an der Bauweise. Eine gedämpfte Unterhaltung ist jedenfalls nicht möglich. Alternativ kann man auf der grossen Terasse essen, die sehr idyllisch ist, was aber nur im Hochsommer empfehlenswert ist oder Leute mit Bluthochdruck, da es sehr schnell kühl wird. Ausserdem zerichnen sich die Sitzauflagen im Lehnenbereich durch Vogelkot aus, da die Spatzen diese als Aussichtsplattform nutzen. Die Auswahl der Speisen in der Taverne ist zwar gross, aber langweilig. Trotz Themenabende gibt's irgendwie jeden Abend das gleiche. Man sitzt in einer dunkeln bayrischen Schwemme ohne Charme. In der Silberdistel darf man auch kein Michelin-Sterne-Menue erwarten: Das Essen hat die gleiche Qualität wie im Hauptrestaurant wird nur mit etwas edleren Zutaten (Hummer, Steinpilze, etc.) ohne deren Geschmack besser zu Vorschein zu bringen zubereitet. Empfehlen kann ich nur den frischen Maine-Hummer, wer Hummer mag, ansonsten kann man sich den Mehrpreis sparen. Dafür sitzt man schön mit einem atemberaubenden Blick über die allgäuer Bergkulisse auf einem Mobiliar aus den 60-igern. Eine landestypische Schmankerlküche sucht man vergebens. Im Seepferdl hat man sich der italienischen Pasta-Küche auf untersten Niveau verschrieben: die Nudeln sind zäh und schmecken alt, dass bekommt man bei jedem Dorfitaliener besser. Man sitzt meist im Bademantel in einem feucht-muffigen, nach Chlor riechenden Raum (da direkt neben dem Schwimmbad) auf Rattan-Korbstühlen, die den Charme der frühen Neunziger versprühen. Einzig das Clubhaus ist zu empfehlen: dort bekommt man zünftige Schmankerl die richtig gut schmecken oder eben Sancks und Sandwiches. Man sitzt gemütlich und auch die Terasse ist interessant um den Golfern zuzuschauen. Es gibt zwei Bars: eine Haupt- und eine Tagesbar. Die Hauptbar ist ab 17:00 Uhr bis Open End geöffnet, die Tagesbar (Raucherbar) ab 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Das Getränkeangebot ist sehr gut, die Cocktails in Ordnung, aber nicht überragend, die Preise den 5-Sterne Preissegment angepasst. Man sitzt nett an der Bar, obwohl es zweifelsohne schönere Hotelbars gibt (Vier Jahreszeiten München), im restlichen riesigen Sonnenclub sollte man sich nur aufhalten, wenn man in Ruhe ein Buch lesen will oder private Gespräche führt und dabei was trinken möchte. Wer gegen später noch Hunger verspührt, hat Pech gehabt. Eine Snackkarte an der Bar gibt es nicht. Ausser heissen Würstchen und Gulaschsuppe gibt's nichts. Auch einen Roomservice oder Inroom-Dining gibt es nicht...und dass in einem 5-Sterne Hotel!! Ach ja, es gibt noch einen Night-Club für die Nachschwärmer: Atmosphäre aus den 70-gern, laute Discomusik für die Kid's und gähnende Leere...


    Service
  • Gut
  • Das Steckenpferd der Sonnenalp. Sehr freundlicher und familiärer Service. Man spricht deutsch und englisch. Die Zimmerreinigung ist zwar bemüht, den Staubmassen Herr zu werden, aber offensichtlich fehlt Ihnen das technische Equipement. Es gibt einen Kindergarten, der irgendwo im Keller versteckt ist und nicht gerade einladend wirkt (hab auch schon Besseres erlebt), eine Arzt und einen Wäschereiservice. Einen Abzug gibt's bzgl. Beschwerden: wir haben uns in einem vier seitigen Brief auf den schleichenden Verfall der Sonnenalp hingewiesen und das Preis-/Leistungsverhältnis in Frage gestellt. Als Antwort erhielten wir lediglich ein Dankesschreiben erhalten. Und das, obwohl wir rd. 1000€ pro Tag im Hotel gelassen haben! Bei einem Aufenthalt in einen anderen Hotel der 5-Sterne Kategorie, bekamen wir auf unsere schriftlich mitgeteilte konstruktive Kritik eine Anruf vom Hotelmanager persönlich und eine Einladeung für ein Wochenende in diesem Hotel! Ach ja, eine Babysitterservice gibt es nicht, da um 21:00 Uhr die Kinderbetreuung schliesst.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Die Sonnenalp liegt idyllisch auf einen Hochmoor oberhalb des Städtchens Sonnthofen mit schönem Panoramablick auf die Allgäuer Alpen. Allerdings auch weit ab vom Schuss: zur nächst gröseren Stadt (Kempten) fährt man eine halbe Stunde, München ist ca. 100 km entfernt. Einkaufen kann man zu horrenten Preisen in der Shopping-Passage. Ausser im Sport-Chalet und in der Kindermodenabteilung ist das Sortiment eher auf die Silver-Ager eingestellt. Profanes wie eine Zahnbürste oder Duschgel bekommt man billiger im Drogeriemarkt in Sonthofen. Die Ausflugsmöglichkeiten sind vielfältig, wenn es sich um sportliche Aktivitäten handelt wie z. B. Wandern oder Radfahren. Es werden geführte Touren angeboten. Alles andere (wie Bodensee, Schloss Neuschwanstein oder München) ist relativ weit entfernt und nur per Auto erreichbar.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Das Freizeitangebot ist wirklich sehr gut. Es gibt zwei Pool's: einen In-/Outdoorpool mit Möglichkeit zum rausschwimmen. Einen grosses Schwimmbad mit olympischen Aussmaßen und Sprungtrum im Stil der 60-iger Jahre, das wenig frequentiert wird, da es den Charme eines Dorf-Freibads hat. Das Spa haben wir nicht genutzt. Es ist nett, aber nicht bombastischo der gross. Da hat uns das Spa im Hotel Mardavall auf Mallorca mit 5000qm Grösse besser gefallen. Es gibt eine grosse Liegewiese mit Holzliegen und Auflagen. Es werden Badetücher gestellt, diese sind aber vom Zimmer selbst mitzubringen, da am Eingang zum Schwimmbadbereich keine verfügbar sind. Kenne ich aus anderen 5-Steren-Häusern anders. Man hat einen Innenwhirlpool und zwei Aussenwhirlpools. Was gänzlich fehlt ist ein Kinderpool (wo die Sonnenalp doch kinderfreundlich sein will). Sportlich gibt es alles, was das Herz begehrt: Golf (zwei sehr schöne Plätze gehören zur Sonnenalp), Tennis (Halle und Aussenplätze), Reitanlage mit Pferden, Mountainbiking mit geführten Touren, Wanderungen, Surfen, Ski- und Langlaufmöglichkeiten. Es gibt eine ganztags Kinderbetreuung, eine Shoppingpassage, einen Friseur, eine Perfümerie, ein Kisok und ein Kunsthandwerrkgeschäft. Alle zeichen sich durch teure Preise aus. Ein Internetcafe ist ebenfalls vorhanden, da noch nicht alle Zimmer mit Intenetanschluss ausgestattet sind.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1 Woche im Juli 2009
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Heiko
    Alter:36-40
    Bewertungen:32