Eine Bewertung des Hotels ist eigentlich sehr schwierig. Vom Design her war es nicht so unser Fall. Geschmäcker sind aber eben verschieden und vom Grundsatz her ist es natürlich ein nobles Haus. Unser Luxury-Zimmer mit Blick auf den Stephans-Dom war in grau gehalten und wirkte sehr kühl. Gut, dass während unseres Aufenthalts alle 4 Tage die Sonne schien und wir so einen freundlichen Eindruck vermittelt bekamen. Die Klimaanlage hatte auf der Südseite zu kämpfen, schaffte aber eine angenehme Temperatur trotz der bis zu 35 Grad in der Stadt. Die Fenster lassen sich hier komplett und sehr gut verdunkeln, was für einen langen Schlaf sorgt. Die Betten sind (wie in den Hotels der Kette üblich) sehr gut und äußerst bequem. Das offene Bad kann mit einer abgedunkelten Schiebetür verschlossen werden, so dass die Intimsphäre gewahrt bleibt. Das WC ist separat untergebracht. Die Minibar mit alkoholfreien Getränken sowie Kaffee (Nespresso) und Tee waren inklusive. Alles wurde täglich aufgefüllt. Das Personal ist sehr freundlich, im Restaurant jedoch teilweise schon unangenehm aufdringlich. Wer abends in Bar oder Restaurant möchte, sollte sich stilvoll kleiden. Moderne sportliche Schuhe entsprechen nicht dem Dress-Code, wie man uns in einer recht arroganten Art zu verstehen gab. Wir durften trotzdem in der Bar bleiben, die allerdings viel zu klein ist. Die Lage im 18. Stock zieht natürlich auch externe Besucher an und so sind die Tische schnell belegt. Man könnte meines Erachtens hier flexibler reagieren und Teile des Restaurants mit verwenden. Aber dort war dann leider schon fürs Frühstück eingedeckt. Die Getränkepreise sind recht hoch. Das Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Cocktails stimmt meiner Meinung nach nicht. Das Frühstück (ebenfalls im 18. Stock) lässt keine Wünsche offen. Der Blick am frühen Morgen ist einfach gigantisch! Auf die Sauberkeit am Boden und in den einzelnen Buffet-Abteilen könnte mehr geachtet werden. Auch das Nachfüllen klappt nicht immer optimal. Wir wurden von einem Herren des Personals „gerügt“, als wir uns selbst an der Nespresso-Maschine bedienten. Sie steht auf der einen Seite so, dass man den Eindruck bekommt, sich selbst bedienen zu dürfen. Zudem das System ja kinderleicht ist. In einem 5-Sterne-Haus sollte der Gast schon König sein, wenn sich das Personal dann aber "als Kaiser aufspielt", macht das einen schlechten Eindruck. Eine Kollegin von ihm war wesentlich charmanter, bot freundlich ihre Hilfe an und ließ mich mit einem Lächeln gewähren als sie sah, dass ich mit der Maschine gut zurecht kam. Bei unserer Anreise wurde wir zwar freundlich empfangen und hörten immer wieder die Bezeichnung "VIP-Gäste", "VIP-Liste"..., weil wir Accor-Silver-Club-Gäste sind. Leider war es das dann auch mit der "VIP-Betreuung". Unser Gepäck mussten wir nach einer halben Stunde auf dem Zimmer 2x telefonisch nachfordern obwohl zu der Zeit als wir ankamen, keine weiteren anreisenden Gäste zu sehen waren. Die versprochenen Süßigkeiten sowie einen Gutschein für ein Welcome-Drink mussten wir ebenfalls am Abend (6 Stunden nach dem Versprechen) nachfordern. Wir werden bei unserem nächsten Wien-Besuch sicher nicht wieder im Sofitel übernachten, können das Hotel grundsätzlich aber denjenigen empfehlen, die puristisches Design mögen und eine gigantische Aussicht über Wien genießen möchten.

Zimmer

Sehr gut