- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel wird dem 4-Sterne-Anspruch weitgehend gerecht. Es handelt sich um eine kleinere Anlage, nicht um einen Massenbetrieb. Es ist eines der wenigen Häuser dieser Kategorie, die man auch nur mit Frühstück buchen kann. Es ist geeignet für Gäste, die das Hotel als Ausgangspunkt für täglich unterschiedliche Aktivitäten ansehen und griechische Tavernen erkunden möchten. Hier ist zunächst eine weitere Warnung fällig: Direkt hinter dem Hotel befindet sich eine Großbaustelle, dort entsteht eine weitere Hotel-Anlage. Je nach Lage des eigenen Appartements wird man mehr oder weniger von Baulärm geweckt, der sich ab 7:30 über den Tag einschließlich Wochenende erstreckt. Da die neue Anlage erst im Rohbau steht, wird sich die Fertigstellung noch länger hinziehen, falls das Geld reicht, wobei die Außenanlage mit Pool zum Pelagos hin gerichtet sein wird. Welche konkreten Beeinträchtigungen (Lärm?) sich für das Pelagos daraus später ergeben, ist heute noch nicht einzuschätzen. Wir sind deshalb etwas im Zweifel, ob man das Pelagos in Zukunft noch empfehlen kann. Die Busse der Linien 2 und 4 halten direkt vor dem Hotel. Für einen Euro ist man in ca. 10 Minuten in Kos-Stadt am Hafen. Die Busse fahren zu bestimmten Zeiten sogar im Viertelstunden-Takt und relativ pünktlich (aktuellen Fahrplan an der Rezeption geben lassen, die an der Haltestelle angeschlagenen Zeiten stimmen nicht). Diese gute Verkehrsverbindung entschädigt etwas für die abseitige Lage des Hotels am Lambi-Strand. Mietwagen können über die Rezeption bestellt werden, sind auf diesem Weg mit ca. € 60.- pro Tag für einen Kleinwagen ziemlich teuer. Wir haben gute Erfahrungen mit der Fa. Kos Rent A Car (Georgios Zerbos) gemacht, die sich etwa 3 Busstationen entfernt in Richtung Kos auf der rechten Seite der Straße befindet. Dort gab es einen neuwertigen Fiat Panda erheblich günstiger, d.h. Endpreis € 170.- für fünf Tage. Dieser kleine Familienbetrieb ist noch nicht einmal auf die Akzeptanz von Kreditkarten eingestellt. Man übergab uns das Auto, ohne eine Sicherheit zu verlangen, nach dem Motto: „Bringen Sie das Geld doch einfach Morgen vorbei...“ Trinken Sie gern Wein in den Tavernen? Dann achten Sie darauf, dass der Wein entweder in Flaschen oder in Karaffen mit klarer Kennzeichnung des Füllvolumens serviert wird. Kommt der offene Wein dagegen in hübschen bunten Keramikkrügen oder kupferfarbenen Blechkrügen auf den Tisch, wird häufig mit zu geringem Inhalt betrogen. Uns hat ein Wirt mal ganz schnell einen zweiten Krug gratis spendiert, als ich ihm den Versuch vorschlug, in Gegenwart seiner zahlreichen Gäste zwei mit Wasser gefüllte 0,5 Liter Bierflaschen in seinen 1 Liter-Keramikkrug zu entleeren. Und nicht zu vergessen: Kos ist die Insel der Radfahrer. Fahrräder, die üblichen etwas ramponierten Tourenräder, kosten € 4.- pro Tag. Vom Pelagos aus kann man auf ebenen Strecken entweder Richtung Tigaki (schöner Dünen-Strand hinter Tigaki) oder Richtung Kos-Stadt und darüber hinaus fahren. Weitere Touren, die auch lange Steigungen enthalten, sind in dieser Hitze sicher nur für hartgesottene Biker und besseres Material zu empfehlen.
Wir hatten ein großes Appartement Typ B, d.h. mit getrenntem Wohn- und Schlafzimmer. Das bietet für zwei Personen reichlich Platz, auch wenn die im Prospekt angegebenen 51 m2 Wohnfläche wohl nicht ganz vorhanden waren. Die Einrichtung ist auf 4-Sterne-Niveau und - da das Hotel erst einige Jahre alt ist - noch relativ gut erhalten. Einige kleine Mängel gab es trotzdem: Die Klimaanlage im Wohnzimmer war defekt (war trotz Reklamation nicht reparabel oder im September schon zentral abgeschaltet, wir brauchten sie aber im September nicht), der Fön war defekt, die Verriegelung der Terrassentür funktionierte nicht, die Klospülung blieb häufig hängen. Achtung, eine Warnung: Die Gebäude sind zwei- oder dreistöckig gebaut, wobei die unteren Appartements sich im Souterrain befinden, d.h. der Fußboden ist etwa 1,50 m unter Geländeoberkante. Wer also keine Lust hat, seinen Urlaub im Keller zu verbringen und - auf einer dunklen Terrasse sitzend - die vorbeilaufenden Menschen, die für dasselbe Geld in den oberen Stockwerken wohnen, von schräg unter zu betrachten, sollte dies rechtzeitig vorher klären. Nach dem Hinweis in einem früheren Bericht hatten wir bereits bei der Buchung über Attika unseren Wunsch nach einem Appartement in einem oberen Stockwerk eingetragen und diesen Wunsch zusätzlich wenige Tage vor der Anreise per E-Mail direkt an das Hotel gerichtet. Von dort kam prompt eine freundliche Bestätigung und damit war das Thema erledigt. Der relativ ruhigen Lage wegen können wir die Appartments Nr. 624, 625 (beide Typ A mit getrennten Betten) und 626 (Typ B mit Kingsize-Bett) empfehlen, die in einem etwas zurück versetztem Gebäude liegen. Es gibt auch Appartments in der ersten Reihe mit Meerblick, die sind allerdings direkt an der Uferstrasse gelegen. Die Straße ist zwar wenig befahren, aber es reicht ja schon, wenn Nachts einige wenige Verrückte mit offenem Auspuff vorbeirasen.
Das Angebot an Speisen wird sowohl beim Frühstück als auch beim Abendessen dem 4-Sterne-Anspruch knapp gerecht. Das Angebot ist zwar vielfältig und wird ansprechend präsentiert, aber das Fleisch ist meist vom Huhn oder Schwein, manchmal gibt es auch gegrilltes Lamm. Jeder Abend steht unter einem wöchentlich wiederkehrenden Motto (z.B. Italienischer Abend, Chinesischer Abend, Barbecue). Wer mit Frühstück gebucht hat, kann auch Abends jederzeit für € 12,- am Büffet teilnehmen. Der Preis ist angesichts der Auswahl an Vorspeisen, Hauptgerichten und Nachspeisen durchaus angemessen. Als Alternative bietet sich die benachbarte kleine Taverne an. Dort gibt es ordentliche Hauptgerichte ab € 7,- und eine freundliche Bedienung. Eine typische griechische Taverne als kleiner Familienbetrieb eben.
Das Personal ist durchweg freundlich und hilfsbereit und spricht sehr gut Englisch, auch etwas Deutsch.
Die Lage an einer kilometerlangen Strandstraße am Lambi-Strand ist nicht besonders attraktiv. Der Strand ist „naturbelassen“, d.h. verschmutzt, und zum Teil recht schmal. Rechts und links liegen in einigem Abstand weitere Hotels verstreut, dazwischen liegen unbebaute und vermüllte Freiflächen. Direkt neben dem Hotel gibt es eine Taverne (s.u.) und einen kleinen Supermarkt. Weitere Tavernen und Einkaufsmöglichkeiten sind etwa 20 Minuten zu Fuß oder zwei bis drei Busstationen entfernt in Richtung Kos-Stadt vorhanden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das tägliche Animations- und Sportprogramm wurde zu unserer Zeit (September, die Gäste waren überwiegend Paare ab mittlerem Alter) kaum angenommen. Die Pool-Landschaft, die von den Appartementhäusern umrahmt wird, ist sauber und ansprechend gestaltet. Der hoteleigene Strand gegenüber dem Hotel ist dagegen leider völlig ungepflegt. Dort stehen 20 Liegen und 10 Sonnenschirme kreuz und quer herum und es ist deutlich erkennbar, dass sich vom Personal niemand darum kümmert. Deshalb werden die Liegen häufig auch von hotelfremden Menschen belegt. Das ist nicht mal 1-Sterne-Standard, eigentlich unverständlich. Wer einen gepflegten Strandurlaub mit Service verbringen möchte, ist hier falsch. Offensichtlich ziehen es die meisten Gäste ohnehin vor, am Pool zu bleiben. Jeden Abend gibt es am Pool ein wöchentlich wiederkehrendes Show-Programm (Quiz, Cabaret, Fakir-Show, Musik etc.). Auch hier war die Beteiligung der Gäste eher gering. Die meist lautstarke Show beginnt immer mit Verspätung um ca. 22:00 und endet etwa um 23:30 oder noch später. Wer direkt am Pool wohnt - und da liegen die meisten Appartements - braucht vorher ans Einschlafen nicht zu denken.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 35 |