- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Marillia ist ein mittelgroßes Hotel mit großer Außenanlage und kurzem Weg zum Strand. Es hat einen riesigen Pool, um den sich fast alle Liegen sammeln. Dort beträgt die Wassertiefe zwischen 1,40 m und 1,80m Zusätzlich hat das Hotel noch ein Sportbecken mit fünf Bahnen, ca. 30 m lang und einer Tiefe von 2,00 m bis 2,20m. Um dieses Becken sind noch weitere Liegen aufgestellt. Zuletzt ist in der Außenanlage noch ein Kleines 0,50m tiefes, kreisrundes Kinderbecken untergebracht. In dessen Nähe ist auch der „Mini-Club“ und der Spielplatz (wenn man ihn so bezeichnen möchte) mit einer Schaukel. Den Indoorpool, der in einer Ecke ein paar Luftdüsen und Bänke hat, was ganz entfernt an einen Jacuzzi erinnert, erreicht man entweder von außen über eine mehr als altersschwache, baufällige Wendeltreppe, die man wenn man ein bisschen Nervenkitzel haben möchte lieber nur mit einer Person benutzen sollte, oder von innen durch den „Wellnesbereich“ Das Becken ist ziemlich klein, ca. 80 qm und 1,40m tief. Die Fußböden im Hotel sind alle aus Marmor. In den Gängen zu den Zimmern sind sie mit Teppichen ausgelegt. Die Teppiche liegen aber anscheinend schon etwas länger dort und sind löchrig und abgenutzt. Nachts wird im gesamten Hotel die Beleuchtung abgeschaltet. Wenn man also nachts durch die Gänge geht, sind die einzigen Lichtspender der Mond, die Notausgangshinweisschilder und das eigene Handy. Wenn abends das Licht an ist, wird dieses meist aus Energiesparlampen geliefert. Nicht das dies schlecht ist, jedoch sind die Lampen in die Decke geschraubt, wo ehemals Spots drin waren, so dass dies nicht besonders schön aussieht. Des Weiteren ist auch nur jede zweite Lampe überhaupt betriebsbereit. Auf den Toiletten sorgt ein Bewegungsmelder dafür, das Licht an und ausgeschaltet wird. Nur das Zeitintervall von ca. 10 Sekunden ist für kein Geschäft der Welt sehr lang. Weiterhin verfügt das Hotel über zwei Bars, der „Wunder Bar“ und der „Piano Bar“, die sich beide im Eingangsbereich in der Nähe der Rezeption befinden. Durch die beiden Bars und die Sitzmöglichkeiten in Form von Sesseln wirkt der Eingangsbereich sehr groß, aber abends auch stark überlaufen. Leider war während unserer Anwesenheit die Piano Bar auch geschlossen, so dass die Sitzplätze abends etwas eng wurden. Der Fußboden in der Piano Bar ist mit einem Teppich überzogen, welcher bekanntlich mit Flüssigkeiten nicht besonders attraktiv reagiert. So sieht dieser mittlerweile auch sehr mitgenommen aus. Als weitere Beschäftigungsmöglichkeit hat das Hotel auch eine Art „Spielothek“ Ein Paar Billard- und Shuffelpacktische sowie ein paar Spielautomaten stehen in einem viel zu großen Raum mit sehr schmutzigen Teppich. So ziemlich der ungemütlichste Raum im Hotel. Ab Mitternacht war eine kleine Disco geöffnet, wo aber kaum mehr als fünf Leute drin waren. Getränke waren auch nicht mehr AI. Im Außenbereich am Pool befindet sich die Poolbar, wo man von morgens bis zum Abendessen neben Getränken auch verschiedene Speisen, wie Crepes, Nudelgerichte, Salate und Pizzen bekommen kann. Diese müssen aber beim Kellner bestellt werden, sind aber im AI Angebot mit enthalten. Am Strand gibt es noch einen kleinen Getränkeausschank, wo man gekühlte Softdrinks, sowie die Handtücher (auch AI) bekommen kann. Ein Handtuch kostet 5TND Kaution. Den Beleg nicht wegschmeißen, den braucht man bei der Abreise, um die Kaution zurückzubekommen. Am Pool und am Strand waren zu jeder Tageszeit genug Liegen und Auflagen. Sollten mal keine mehr frei sein, wurde vom Personal welche frei gemacht. Das heißt, notorische Liegenreservierer, die nie auf der Liege waren hatten keine Chance. Finden wir nur fair. Oder diejenigen, die sich aus Bequemlichkeit zwei Auflagen genommen hatten, wurden freundlich darauf hingewiesen, dass ihnen nur eine Auflage zusteht. Je ein WC für Mann und Frau am Pool ist für die Größe des Hotels und für den Strand eindeutig zu wenig. Meist musste man Schlange stehen. Weiterhin sind im Hotel ein Friseur, ein paar kleinere Geschäfte und ein Hammam. Die Gäste sind hautpsächlich Franzosen (60%) Deutsche (25%) und dann Briten, Russen, Polen und andere (15%) Unbedingt Föhn und Medizin gegen Durchfall mitnehmen. Als Ausflüge können wir die von Neckermann angebotene Tour um Cap Bon und die Halbtagestour nach Karthago empfehlen. Der Ausflug zum Markt nach Nabeul lohnt sich nicht, da auf dem Markt nur Keramikerzeugnisse, Gürtel, Kleidung, Sonnenbrillen, Gewürze und Schuhe angeboten werden. Auf eigene Faust sollte man einmal in die „Neue Medina“ und den „Boulevard des 7. November „ entlang schlendern. Genug Kleingeld für Trinkgeld in Landeswährung. Der Wechselkurs ist staatlich festgeschrieben. Man bekommt also an jeder Wechselstube und in jedem Hotel den selben Kurs. Jedoch darf man keine TDN ausführen, was den Wechsel in Euro problematisch macht. Gewechselt werden nur Scheine und herausgegeben werden auch nur Scheine. Und wenn man TDN im Wert von 19,50 Euro hat, bekommt man eben nur 15 Euro. Auf dem Flughafen habe ich aber gehört, dass man dort auch Kleingeld tauschen konnte. Einige hatten auch noch TDN Kleingeld in den Taschen… Wie die Strafen aussehen, wenn man erwischt wird, weiß ich nicht.
Die Zimmer waren geräumig mit Balkon, auf dem ein Tisch und zwei Stuhle waren. Die Toilette war im Bad im Separée. Im Bad war eine Badewanne mit Dusche. Der Kleiderschrank war ausreichen, aber schon leicht lädiert. Im Zimmer gibt es ansonsten keine Schubladen, wo man etwas hereinlegen konnte, der Safe war im Kleiderschrank. Weitere Ausstattungsmerkmale: Klimaanlage, kleiner Fernseher (ARD, ZDF, VOX, RTL2 und EURO Sport) ohne Fernbedienung (siehe Service) und Kühlschrank (bei Ankunft leer) ausgestattet. Es gibt keinen Föhn. Die einzige Steckdose, wo man Geräte aufladen kann befindet sich im Badezimmer (die für den Föhn). Die anderen beiden Steckdosen im Zimmer sind belegt durch den Fernseher und den Kühlschrank. Wenn man das Zimmer verlässt wird sämtliche Elektrik, außer der des Kühlschranks abgeschaltet (auch die Klimaanlage), da der Strom durch den Schlüsselanhänger im Zimmer geschaltet wird. Die Zimmer waren einigermaßen sauber. Nach vier Tagen hatten wir plötzlich sogar eine Teppichbrücke im Zimmer. Die ersten sechs Tage wurde das Bett sehr schön dekoriert. Sogar mit Blütenblättern. Dann auch ohne Blütenblätter. Die Reinigungskraft hat alle zwei Tage von uns 1 TDN bekommen. Im Bad ist es nicht ganz so sauber. Die Fliesen sind schlecht angeklebt, Fugen fehlen teilweise, die Dichtungen um die Badewanne sind schimmelig, ebenso der Duschvorhang. Gereinigt wird das Zimmer mit einem trockenen Feudel, meist bleiben besonders im Bad Haare zurück. Die Vorhänge waren teilweise löchrig. Alle Handtücher wurden jeden Tag getauscht. Jedoch wurden nach dem Frühstück alle herausgenommen und erst nach und nach neue bereitgestellt. Das Hotel hat anscheinend genauso wenig Teller wie Handtücher.
Die Qualität des Essens ist gut bis sehr gut. Es gibt eine abwechselungsreiche, aber ein bisschen fettige Küche. Von Wild, über Muscheln, Nudeln, Reis, Kuskus, Kartoffeln, Pommes ist alles vertreten. Lediglich die Möglichkeit an diese Speisen zu gelangen ist schwierig. Es gibt nur ein Salatbuffet, ein Warmes Buffet, ein Süßspeisen Buffet und nur eine Eistruhe. Das heißt das besonders abends lange Schlangen entstehen und man gut zehn Minuten anstehen muss, bis der Teller mit etwas gefüllt ist. Beim Showkoch draußen, der sehr lecker kocht, beträgt die Zeit sogar 30 bis 45 (!!!) Minuten, je nachdem, wie schnell man in den Speisesaal kommt. In der Zwischenzeit kann der Partner entweder den Tisch besetzen, was bedeutet, man verbringt das Abendessen getrennt, oder man kann das Pech haben, dass der Tisch in der Zwischenzeit von anderen Leuten besetzt ist, und man dann gucken muss, wo noch was frei ist um dann noch mal auf das Eindecken und die Getränke zu warten. Das Essen kann dann natürlich erkalten. Wenn die Speisen leer waren, wurden sie schnell nachgefüllt. Nach einiger Zeit gab es keine Teller mehr, so dass dann das Warten auf Teller begann. Ob so die Tischauslastung geregelt werden sollte ist fraglich… Besteck war teilweise arg verbogen. Meist war es sehr warm und nur selten wurde mal die Klimaanlage angestellt. Die Musik war nicht immer angemessen, so kam es auch vor, dass zum Abendessen Technomusik gespielt wurde.
Hier der absolute Minuspunkt des Hotels!!! Als Deutscher hat man generell schlechte Karten. Besonders französisch sprechende Gäste werden hier merklich besser bedient. Das Personal, besonders das an der Rezeption versteht kaum deutsch und wenig englisch. Als wir morgens um 4.00 Uhr ankamen hat es fast eine halbe Stunde gedauert, bis wir die fehlenden Handtücher bekommen haben, weil erst auf jemanden gewartet werden konnte der deutsch/englisch verstand. Für ein international besuchtes Hotel unsrer Meinung nicht akzeptabel. Von den Kellnern wurde man besonders an der Poolbar mit äußerster Geringschätzung bedient, Essen wurde meist wortlos auf den Tisch gestellt, Getränkebestellungen wurden meist nicht angenommen, Tische erst spät wieder abgeräumt. Zu den Mahlzeiten im Speisesaal war es besser. Jedoch kamen auf einen Kellner meist 50-60 Gäste. Dabei musste der Kellner die Tische eindecken, Getränke ausschenken, Tische abräumen. Für diese Anzahl an Leuten kaum zu schaffen. Unter den Kellnern bestand jedoch ein Konkurrenzkampf, damit die Tische des jeweiligen Kellner voll werden. Es könnte ja Trinkgeld geben. Und das ist auch das Schlüsselwort für den Service. Um überhaupt einigermaßen zügig bedient zu werden, müssen pro Tag ca. 5 TDN eingerechnet werden (nur für die Kellner). Ignoriert man dieses, kann es schon mal etwas dauern, bis man etwas zu Trinken oder sein Besteck bekommt. Wer also denkt, er brauche keinen Service liegt falsch. Die Schlüsselleistungen werden nun mal von den Kellnern erledigt. Was auch unter Service fällt. Eine Fernbedienung für den Fernseher (!!!) muss man sich für eine Kaution von 20 TDN an der Rezeption besorgen. Der Safe kostet auch noch mal eine Stange Geld, nämlich 30 TDN Kaution und pro Tag 3 TDN Miete, die im Voraus zu entrichten ist. Wenn man dann also mal für 10 Tage zusammenrechnet muß man am ersten Tag an Kaution und Mieten für zwei Personen folgende Kosten beachten: 2 Handtücher 10 TDN, Safe 60 TDN, Fernbedienung 20 TDN. Machst also 90 TDN, umgerechnet ca. 55 Euro, von denen man später wegen des Wechselkurses und da nur Scheine zurückgetauscht werden 30 Euro wieder erhält.
Der absolute Pluspunkt des Hotels. Es liegt ca. 1,5 Stunden vom Flughafen Monastir entfernt, direkt am wunderschönen Sandstrand. Keinerlei Steine stören den Weg in das flache, manchmal mit Algen verschmutztes Wasser. Das besondere, da es ziemlich südlich liegt, ist man auf der Hotelroute eines der ersten Hotels die angefahren werden wenn man vom Flughafen kommt, und eines der letzten Hotels, wenn man wieder abgeholt wird. Wir waren als zweites dran. Zum Ortszentrum von Hammamet-Yasmine sind es ca. 10 Gehminuten. Dieser Ort ist neu nur für Touristen erbaut. Speziell die „neue Medina“ mit seinen Shows , Souvenirläden, Restaurants und Cafes sind einen Ausflug wert.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Riesige Angebotspalette, aber… Von den Animateuren wurde je für eine halbe Stunde am Tag folgendes angeboten: Boule/Boccia, Volleyball, Aerobic, Wasserball, Gymnastik, Dart, Fußball, Bogenschiessen, manchmal Tischtennis. Minigolf wie im Katalog angegeben gibt es nicht. Weiterhin hat das Hotel drei mäßig erhaltene Tennisplätze mit rotem Hartbelag .Nachteil bei der Sache ist die halbe Stunde. Das heißt z.B. beim Bogenschießen hatte man in dieser halben Stunde die Möglichkeit genau einmal zu schießen. Die Mannschaften waren manchmal zu groß, so dass drei Mannschaften gebildet werden mussten. Die Tischtennisplatte hätte man nutzen können, wenn man Schläger und Bälle mitgenommen hätte. Die Qualität des Animatorenteams muss man gemischt bewerten. Ein Animateur ist noch nicht reif genug, da er schätzungsweise auch erst 18 Jahre alt ist. So gestaltet er die Spiele nicht immer ganz so toll und schlägt auch mal um sich Respekt zu verschaffen mit seiner Badekappe auf die Gäste ein, um den Wasserball zurückzubekommen… Beeindrucken die Leistung von Fifi, der nach dem ersten Kontakt den Namen behält und jeden Gast auch damit anspricht. Alle Animateure können sehr gut tanzen. So werden abends in der Bar die Gäste vor und nach der abendlichen Show von den Animateuren zum Tanz aufgefordert. Lediglich den Chefanimateur (wenn er es denn ist) bekommt man selten zu Gesicht. Entweder sitzt er rauchend in der „Animationsbox“ (auch während Ramadan) oder läuft ein bisschen bekifft aussehend, gleichgültig durchs Hotel. Abends präsentiert er die Shows und macht die Ansagen. Die Shows selber sind gemischt. Werden sie vom Animationsteam gestaltet sind sie meist sehr flach und nicht besonders komisch. „Eingekaufte“ Künstler hingegen sind zu empfehlen. Besonderer Tipp: Die Fakir Show. Problematisch ist auch die Sprache. Die Shows werden in französisch, englisch, deutsch und italienisch angesagt. Ebenso werden alle Spiele in den Sprachen erklärt. Das macht es langatmig und ermüdend. Wenn man vor dem Mittag an einem Spiel teilnimmt, wird man zum letzen Spiel vor dem Mittag regelrecht gezwungen. Möchte man nicht teilnehmen, wird man von den Animateuren als Saboteur bezeichnet. Am Strand kann man noch Kanus/Kajaks kostenlos nutzen. Surfen, Minigolf und Fitnessraum konnten wir nicht entdecken, obwohl im Katalog angeboten. Zu bezahlen waren Bananaboot (8TDN) oder Parasailing (20 TDN) Billard, Frisör, Sauna, Hammam, Massage. Es gibt ein Shopping-Center mit Souvenirs, einmal in der Woche Markt im Hotel.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Michi |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 4 |