Seher Sun Palace Resort & Spa

Leute, Leute: Was war denn das? Doch bevor Sie die nachfolgenden Zeilen lesen, möchte ich festhalten, dass diese nur unsere eigenen, persönlichen Empfindungen/Erlebnisse während der 12 Tage wiedergeben und durchaus von Meinungen oder Erlebtem anderer Urlauber abweichen können. Die „fünf Sterne Anlage“ Seher Sun Palace in Evrenseki: Unser erster Eindruck „nicht schlecht“. Schnelles einchecken, Zimmer wurden um 14 Uhr frei. Bis dahin warten im Restaurant. Unser erster Schock: Der Speisesaal hatte für uns den Charme einer Werkskantine. Kein Kellner, der uns zum Tisch führte, überall Wärmebehälter voller Speisen, verschmutzte Tischdecken und vor der einzigen, frischen Zubereitungsstelle, staute sich eine lange Menschenschlange in Badelatschen und Pool- Kleidung. Das ganze Treiben erinnerte mich an alte Bierkönig- Zeiten in El Arenal. Nur Mickie Krause fehlte mit seinen zehn nackten Frisösen. Doch bleiben wir weiter im Restaurant. Selbst abends ändert sich das Erscheinungsbild der „Werkskantine“ nur unwesentlich. Illjuscha, Ludmilla und Co. luden sich den Teller mit geschätzten 10 kg Fleisch voll und schoben ihn dann nach nur einem Bissen beiseite. Doch auch die Anzahl der badelatschen- tragenden Fraktion wurde nicht weniger, obwohl sich einige Strategen im Vergleich zum Vormittag dann doch ein anderes Muskelshirt übergestreift hatten. Abendgarderobe? Fehlanzeige. Obwohl ausreichend Hinweise ausgehängt waren, wurde niemand daran gehindert, die Räumlichkeiten im Schlabberlook zu betreten. Durch wen auch, denn das aufopferungsvoll kämpfende Personal war vollkommen überlastet. Getränke erreichen erst nach langer Zeit den Tisch, auf dem sich dann auch schon die Teller stapelten. So ging’s weiter an der Poolbar, die mich an die Rückseite meiner Gartenlaube erinnerte. Ein schmuckloser Bretterverschlag mit zwei völlig überforderten Kellnern dahinter, die Getränke in alles gossen, was gerade greifbar war. Und rund um die Bar kämpften abends die „fünf Sterne Touristen“ um die wenigen Sitzplätze. Ebenso wie morgens um die Liegen am Pool. Wer nicht um 7 Uhr reserviert hatte, war chancenlos. Dabei war es ratsam, keinen Pool- Liegeplatz auf der Süd-Ost-Seite der Anlage zu wählen. Denn kurz hinter dem Zaun sickert ein übel riechender, brauner Fluss/Kanal vor sich hin, in den sich allabendlich (in Höhe des Kinderspielplatzes) eine gelb-braune Brühe ergoss. Widerlich! Zu diesem Zeitpunkt legte sich über die gesamte „fünf Sterne Anlage“ dann ein modrig stinkender Geruch, der auch bis an die nach wie vor um die Poolbar- Sitzplätze- kämpfenden Touristen reichte. Diese Kloake floss dann auch noch langsam und ungefiltert in das Meer. Vervollständigend füge ich hinzu, dass unser Zimmer im fünften Stock (Poolseite) sehr ansprechend war und dass sich die durch den Fluss/Kanal begünstigte Ansammlung von Stechmücken nur selten bis auf unseren Balkon verirrten. Obwohl die Aktivitäten der (wenigen) Kellner etc. sehr unorganisiert wirkten, kann ich allen für ihre Bemühungen nur ein großes Lob aussprechen. Dieses gilt allerdings nicht für das Animationsteam, bezüglich der Abendshows. Was diese „Event- Spezis“ da präsentierten, erinnerte mich an peinlich stumpfsinnigen Bierzelte- Spaß. Das war oftmals geistloseste Abendunterhaltung auf unterstem Niveau. Natürlich kann ich mir vorstellen, dass sich Gäste (zeitgleich mit uns) in der „fünf Sterne Anlage“ wohlgefühlt haben. Es kommt halt immer darauf an, wie hoch jeder einzelne die Messlatte legt. Und natürlich sind meine Zeilen auch sehr frust- lastig. Das liegt allerdings auch daran, dass wir inmitten wunderschöner Hotelanlagen ausgerechnet das Sun Palace gewählt hatten. Uns wird diese „fünf Sterne Anlage“ daher mit Sicherheit nicht wieder sehen, oder wie Heidi Klum sagen würde: „Für dieses Haus haben wir ganz bestimmt kein Foto“!

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